Unterschiede zwischen Prüfung und Beratung


Der Beratungsauftrag der Internen Revision - Mehr Wert geht nicht
Die Revision sollte Beratungsaufträge annehmen, wenn sie das Potenzial haben, einen Mehrwert zu schaffen, und Risikomanagement oder Arbeitsabläufe verbessert werden können



Michael Bünis

Die Berufsstandards sehen vor, dass die Interne Revision neben Prüfungs- auch Beratungsleistungen anbietet. Diese können sehr verschiedenartig sein. Einerseits enthalten auch Prüfungsaufträge Beratungskomponenten. Andererseits gibt es verschiedene Arten von Beratungsleistungen, die von Internen Revisoren erbracht werden. Wie werden Beratungsaufträge ausgewählt? Und wo sind die Grenzen? Wie werden sie durchgeführt? Worin besteht der Mehrwert für das Unternehmen, wenn die Interne Revision als Trusted Advisor (vertrauenswürdiger Berater) anerkannt wird? Welche Insights (Erkenntnisse) kann die Interne Revision ihren Auftraggebern liefern? Was ist, wenn die Auftraggeber keine Beratung durch die Interne Revision erwarten?

Das sind die Fragen, die im folgenden Beitrag beantwortet werden sollen. Der Beitrag orientiert sich dabei an den verbindlichen internationalen Standards, die auch für Beratungsleistungen einen Rahmen vorgeben.

Von den 106 Standards für die berufliche Praxis der Internen Revision beziehen sich immerhin 21 ausschließlich auf. Man kann durchaus annehmen, dass sie weithin ein relativ unbeachtetes Dasein fristen, obwohl sie als verbindlich gelten und ihre Einhaltung im externen Quality Assessment der Internen Revision geprüft werden muss. Das erscheint nicht angemessen, denn immer öfter wird darauf hingewiesen, dass das Wertversprechen der Internen Revision am besten durch Beratungsleistungen erreicht werden kann.

In einem dynamischen Umfeld muss die Interne Revision vorausschauende Beratungsleistungen erbringen, um starke Governance-, Risikomanagement- und Kontrollprozesse zu fördern, anstatt Kontrollen zu prüfen, die sich ohnehin bald durch neue Systeme oder Prozesse ändern werden.


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 4, 2022, Seite 212 bis 222) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


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Im Überblick

Zeitschrift Interne Revision (ZIR)

  • Risikoorientierte Prüfungsplanung

    Unternehmen sehen sich zunehmend mit volatilen, unsicheren und komplexen Veränderungen durch Globalisierung und Klimawandel und mit geopolitischen Risiken konfrontiert. Gleichzeitig müssen sie steigendem Kostendruck und der digitalen Transformation von Produkten, Services und Geschäftsprozessen begegnen und die wachsenden Anforderungen der Regulatorik erfüllen.

  • Technologie kann Skepsis nicht ersetzen

    Ausgehend von verschiedenen Wirtschaftsskandalen hat die Diskussion über die Prüfungsqualität wegen eines vermeintlichen Mangels an professioneller Skepsis in der Prüfung bei politischen Entscheidungsträgern, Regulierungsbehörden und der Öffentlichkeit in den letzten Jahren stark zugenommen.

  • Prüfung der Risikoanalyse von Rechenzentren

    Die Prüfung der Risikoanalysen von Rechenzentren sollte die Anforderungen, denen sich ein Rechenzentrum stellt, als Kontext berück sichtigen. Die Eignung der Risikoanalyse kann die Interne Revision an der Vorgehensweise, aber auch an der Wertung der Risikofaktoren im Sinne der Vollständigkeit messen. Abschließend stellt sich für den Prüfer die Frage, ob die Risikoanalyse die Voraussetzung zur Steuerung der risikominimierenden Ressourcen schafft.

  • KI-Techniken und Digital Audit

    Prüferische Datenanalysen haben sich mit Blick auf die verwendeten Werkzeuge, die dort enthaltenen Funktionen und die inhaltlichen Fragestellungen in den letzten Jahrzehnten lediglich marginal gewandelt. Die Resultate der hierzu eingesetzten Techniken sind überschaubar. Während zahlreiche prüfende Institutionen noch erste Stufen auf dem Weg zur digitalen Urteilsbildung erklimmen, präsentieren sich am Horizont bereits neue Programme, welche prüferische Beurteilungen ohne humane Begleitung vornehmen.

  • Corona-Pandemie und Revisionsumfeld

    Mehr als drei Jahre hat die Corona-Pandemie die Weltwirtschaft in Atem gehalten. Obwohl bei uns die Pandemie mittlerweile für beendet erklärt wurde, sind die Folgen dieses Megabeispiels für disruptive Entwicklungen nach wie vor überall spürbar, auch im Hinblick auf die Arbeit der Internen Revision. Insbesondere die räumliche und personelle Entfernung vom operativen Geschehen durch Lockdown und Homeoffice werfen die Frage auf, ob diese gravierenden Veränderungen des Revisionsumfelds eventuell auch das Prüfungsrisiko verändert haben

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