Interne Revisoren und Interessenkonflikte


Beeinflussung Interner Revisoren durch Führungskräfte und andere Parteien: Ergebnisse einer Umfrage
Zur Überprüfung der Wirksamkeit und Angemessenheit von Internen Revisionssystemen wurden mit dem IDW PS 983 und dem DIIR Revisionsstandard Nr. 3 zwei identische Normen zur Prüfung von Internen Revisionssystemen veröffentlicht




Dr. Christoph Schmidt, Univ.-Prof. Dr. Martin R. W. Hiebl

Objektivität und Unabhängigkeit sind nach den nationalen und internationalen Berufsstandards zentrale Anforderungen an eine effektive Interne Revisionsfunktion. Aufgrund aufbauorganisatorischer Rahmenbedingungen sind Interne Revisoren diversen Interessen ausgesetzt, die zu einer Beeinträchtigung der Effektivität der Internen Revisionsfunktion führen können. In der internationalen Prüfungsliteratur sind Indizien vorzufinden, die auf eine Beeinträchtigung schließen lassen. Noch wenig erforscht sind jedoch Einflüsse, die die Objektivität und sogar die Unabhängigkeit der Internen Revision beeinträchtigen können. Auf Basis einer Fragebogenstudie unter 400 Internen Revisoren werden im Rahmen dieses Beitrags mögliche Beeinträchtigungen der Objektivität und Unabhängigkeit aufgezeigt.

Zentrales Ergebnis der Studie ist, dass 28,1 Prozent der Teilnehmer angaben, Einflüsse zu verspüren, die ihre Objektivität beeinträchtigen. Führungskräfte, Vorstände und Leiter von Internen Revisionsabteilungen üben dabei am häufigsten Einfluss aus.

Die Interne Revision wird zunehmend als Schlüsselfunktion einer wirksamen Corporate Governance angesehen. Die Stellung der Internen Revisionsfunktion wird insbesondere im ThreeLines-of-Defense-Modell deutlich. Während das Interne Kontrollsystem, die operativen Kontrollen
und das Risiko- und Compliance-Management die ersten beiden Verteidigungslinien einnehmen, wird die Interne Revision als dritte Verteidigungslinie angesehen.

Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 4, 2017, Seite 188 bis 194) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.

In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


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Im Überblick

Zeitschrift Interne Revision (ZIR)

  • DORA: Risikobewusstsein schärfen

    Aufgrund der Wesentlichkeit gehört das IT-Risiko, welches zu den operationellen Risiken gezählt wird, aktuell zu den bedeutsamsten bankaufsichtlichen Risiken. Allein in 2023 ist der deutschen Wirtschaft 206 Milliarden Euro Schaden durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten sowie digitale und analoge Industriespionage/Sabotage entstanden. Dies sind die bekannten und gemeldeten Fälle, Experten rechnen inoffiziell mit wesentlich höheren Schäden, da nicht alle Schäden gemeldet werden.

  • Interne Revision einer ESG-Strategie

    Nobelpreisträger Milton Friedman stellte fest, dass die Hauptverantwortung eines Unternehmens darin besteht, Profi t zu generieren. Mit dem Aufkommen des Klimawandels, gesellschaftlichen Störungen und den potenziellen Gefahren bestimmter Produkte hat sich die Rolle der Unternehmen jedoch von rein profitorientierten Entitäten zu sozialen Akteuren entwickelt.

  • Buchbesprechung: IT-Governance

    In den letzten Jahren hat sich der Einsatz von IT verstärkt, und es gibt wohl kaum noch Prozesse in Unternehmen, die sich keiner IT bedienen. Mit der zunehmenden Verbreitung von ChatGPT und künstlicher Intelligenz nimmt der Ausbreitungsgrad eher noch zu. Auch Industrie 4.0 ist in aller Munde, und diese zunehmende Digitalisierung führt zu neuen Anforderungen in Bezug auf das Management der IT.

  • Grundlagen zur Ausbildung in der Internen Revision

    Das Bildungswesen gilt als wichtige Voraussetzung für die Entwicklung von Humankapital und die Ausbildung von Fachkräften. Durch Bildungssysteme werden grundlegende Kenntnisse, Fähigkeiten zum kritischen Denken und technische Fertigkeiten vermittelt, die für die Arbeit in der modernen Berufswelt unerlässlich sind. Investitionen in Bildung, sei es durch akademische Einrichtungen oder Berufsausbildungsprogramme, vermitteln das notwendige Fachwissen, um komplexe Herausforderungen zu bewältigen.

  • Überarbeitung der IFRS Vorschriften erst am Anfang

    Das Thema Goodwill ist für viele Unternehmen von zentraler Bedeutung. Der Geschäfts- oder Firmenwert entsteht dadurch, dass der Käufer bereit ist, einen höheren Kaufpreis für das Unternehmen zu bezahlen als den Zeitwert des Eigenkapitals. Dies liegt beispielsweise an der guten Marktposition, einer großen Anzahl von Stammkunden oder Vorteilen durch Synergieeffekte, die durch den Unternehmenskauf entstehen. Darüber hinaus können ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell oder sehr gute Zukunftsaussichten des Unternehmens den Kaufpreis in die Höhe treiben.

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