Warum Hinweisgebersysteme?


Der Prozess hinter dem Prozess: Dem Hinweisgebersystem hinter die Kulissen geschaut
Ohne einen sauberen Prozess dahinter, sollte lieber auf ein Hinweisgebersystem verzichtet werden

Von Wolfgang Benz

(25.06.15) - Hinweisgebersysteme werden heute von zahlreichen Unternehmen in unterschiedlichen Formen installiert, um möglichst frühzeitig an relevante Informationen zu gelangen, die auf schädigendes Verhalten hindeuten. Oft bedarf es solcher Systeme, weil die Beobachtungen von Mitarbeitern und Geschäftspartnern auf diese Weise schneller den Weg zu den Reaktionsschaltstellen finden, als wenn erst durch Revision oder andere Kontrollsysteme Missstände entdeckt und bewertet werden. Ein Hinweisgebersystem ist jedoch nur dann ein hilfreiches Werkzeug, wenn die relevanten Prozesse dahinter richtig aufgesetzt sind.

Schon seit Wochen und Monaten hörte sie die Meldungen aus der Geschäftsleitung "wir dulden keine Kriminalität in unseren Reihen" oder "es ist uns wichtig, vermögensschädigende Handlungen frühzeitig zu entdecken"… lange hatte das Unternehmen mit Tätern in und außerhalb der eigenen Reihen zu kämpfen, lange Prozesse folgten, Verurteilungen, und noch lange hatten sich im Unternehmen die Gemüter nicht beruhigen können. Doch nun war es wieder still, der Alltag zog wieder ein, nur die Worte der Geschäftsleitung hallten nach – aber keiner sah oder geschweige denn tat etwas, wenn wieder Rechnungen eingingen, denen keine Leistungen gegenüberstanden oder die Überprüfungen der Qualität einfach ausgelassen wurden, damit die Mängel für die abgesprochenen Minderleistungen nicht sichtbar wurden.

Dieser Beitrag aus der Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC) (Ausgabe 3, 2015, Seite 126 bis 131) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.

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Im Überblick: ZRFC

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