Datenschutz-Herausforderung im Internet
Die Frage, wie einmal erfasste digitale Daten wieder verschwinden können, wird angesichts immer umfangreicherer Informationsbestände im Internet immer drängender
Der digitale Radiergummi und das Recht, vergessen zu werden
(08.11.10) - Der Radiergummi gehört ebenso wie Bleistifte, Anspitzer und Lineal zur Grundausrüstung eines jeden Schulanfängers. Sein Zweck erschließt sich intuitiv und sein Gebrauch ist schnell erlernt. Aber er eignet sich nicht dazu, elektronische Spuren und Fehler rückgängig zu machen.
Über die Sinnhaftigkeit einer elektronischen Version des Radiergummis wird in letzter Zeit kontrovers diskutiert. Die Frage, wie einmal erfasste digitale Daten wieder verschwinden können, wird angesichts immer umfangreicherer Informationsbestände im Internet immer drängender.
Gerade bei interaktiven Diensten (wie sozialen Netzwerken) sollte es selbstverständlich sein, dass die Nutzer die Dauer der Datenspeicherung selbst bestimmen und dass entsprechende datenschutzfreundliche Voreinstellungen getroffen werden. So wäre es sicherlich sinnvoll, die "Lebensdauer" von Statusmeldungen und Kurznachrichten auf einige Tage und Wochen zu begrenzen. Wer will, dass seine Daten länger gespeichert werden, müsste diese Voreinstellungen eben ändern.
Lesen Sie den vollständigen Beitrag im Datenschutzforum von Peter Schaar, Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit. (BfDI: ra)
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