Rückenleiden und Depressionen im Job
Studien zur Abend- und Nachtschichtarbeit auf ein erhöhtes Risiko für körperliche und seelische Erkrankungen hin
Ständige Erreichbarkeit und Arbeit außerhalb der regulären Arbeitszeit mit Stress verbunden
Rückenschmerzen und Depressionen sind die häufigsten Gründe für berufliche Fehlzeiten in Deutschland. Allein auf die Diagnose Rückenschmerzen entfielen 2014 rund 31,4 Millionen Tage, an denen Beschäftigte arbeitsunfähig waren, wie aus der Antwort (18/8587) der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage (18/8442) der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hervorgeht. Auf Platz zwei der Einzeldiagnosen liegt die sogenannte Depressive Episode mit rund 23,5 Millionen Arbeitsunfähigkeitstagen (AU-Tage).
Zu den 20 häufigsten Diagnosen, die zu Fehlzeiten führten, gehörten 2014 auch Infektionen der Atemwege mit rund 20,6 Millionen AU-Tagen sowie Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen mit rund 11,9 Millionen AU-Tagen. Hierbei geht es zum Beispiel um Krankheiten, Todesfälle, Trennungen oder Konflikte, die zu einer Lebenskrise führen.
Psychische Belastungsfaktoren in der modernen Arbeitswelt sind den Angaben zufolge auch bestimmte Arbeitszeiten wie etwa Nacht- oder Schichtarbeit. So deuten Studien zur Abend- und Nachtschichtarbeit auf ein erhöhtes Risiko für körperliche und seelische Erkrankungen hin.
Laut Stressreport 2012 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) gehört zu den häufigsten psychischen Belastungen in Job, wenn Berufstätige verschiedene Arbeiten gleichzeitig betreuen müssen, Termin- und Leistungsdruck, Arbeitsunterbrechungen und der Zwang zum schnellen Arbeiten.
Außerdem gibt es nach Angaben der Behörde Befunde, wonach die ständige Erreichbarkeit und Arbeit außerhalb der regulären Arbeitszeit mit Stress, gesundheitlichen Beschwerden, einer reduzierten Fähigkeit, abzuschalten, und einer Beeinträchtigung des Privatlebens verbunden ist.
Nach Angaben der Bundesregierung gehören der Erhalt und die Förderung der psychischen Gesundheit bei der Arbeit zu den wichtigsten Herausforderungen im Arbeitsschutz. Die Verhinderung psychischer Erkrankungen sei auch ein Ziel des im vergangenen Jahr beschlossenen Präventionsgesetzes. (Deutscher Bundestag: ra)
eingetragen: 28.06.16
Home & Newsletterlauf: 20.07.16
Meldungen: Bundestag, Bundesregierung, Bundesrat
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Ausbau der digitalen Infrastruktur
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Auskunft zum Cum/Ex und Cum/Cum
Zum Stichtag 31. Dezember 2023 befanden sich 380 Verdachtsfälle zur Steuergestaltung bei Cum-Ex-Geschäften bei den Obersten Finanzbehörden der Länder und beim Bundeszentralamt für Steuern mit einem Volumen nicht anrechenbarer/erstatteter Kapitalertragssteuer inklusive Solidaritätszuschlag von rund 3,8 Milliarden Euro in Bearbeitung. Diese Angaben macht die Bundesregierung in ihrer Antwort (21/548) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion die Linke (21/310).
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Steuerung des Windenergieausbaus
An der von den Koalitionsfraktionen geplanten Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU (RED III) besteht Nachbesserungsbedarf. Das wurde während einer öffentlichen Anhörung des Umweltausschusses zu dem Gesetzentwurf "zur Umsetzung von Vorgaben der Richtlinie (EU) 2023/2413 für Zulassungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz und dem Wasserhaushaltsgesetz, zur Änderung des Bundeswasserstraßengesetzes, zur Änderung des Windenergieflächenbedarfsgesetzes und zur Änderung des Baugesetzbuchs" (21/568) deutlich.