Bankenwerbung und Seriosität
Bayerns Justiz- und Verbraucherschutzministerin Beate Merk warnt vor Lockvogelangeboten von Banken: "Anleger sollten sich nicht zu leicht ködern lassen"
Werbeanzeigen von Banken: Liese man das Kleingedruckte, dann erscheinen vermeintlich gute Angebote in einem ganz anderen Licht
(05.05.10) - Ob im Fernsehen kurz vor der Tagesschau oder morgens beim Blick in die Zeitung. Im Moment sieht man sie überall: Werbeanzeigen von Banken, die um den Anleger buhlen. "Hier ist Vorsicht geboten", warnt Justiz- und Verbraucherschutzministerin Dr. Beate Merk. Bei diesen Anzeigen handele es sich häufig um Lockvogelangebote. Diese seien zwar regelmäßig wettbewerbsrechtlich nicht zu beanstanden, der Verbraucher solle aber ganz genau hinsehen.
Der Angelhaken sei ein hoher Festgeldzinssatz, geworben werde zum Beispiel mit "2,4 Prozent Tagesgeldzinsen p.a.". Merk erläutert: "Liest man aber auch das Kleingedruckte, und leider beinhalten diese Anzeigen fast mehr Klein- als Normalgedrucktes, dann erscheint das Angebot in einem ganz anderen Licht: Der schöne Zinssatz gilt nur für Neukunden, nur bis Summen von 10.000 Euro und nur bis 1. Oktober 2010. Nicht beschränkt sind allerdings die möglicherweise anfallenden Gebühren."
Die Banken würden mit derartigen Angeboten darauf spekulieren, dass der Verbraucher nach Ablauf der "Lockphase" die Bank nicht wechselt und dann sein Geld zu deutlich schlechteren Konditionen zur Verfügung stellt. "Diese Rechnung geht vielfach auf, da die wenigstens Menschen Zeit und Lust haben, alle paar Monate den mit einem Bankwechsel verbundenen Aufwand zu betreiben", bestätigt Merk. Der Verbraucher solle sich daher gut überlegen, ob sich für ihn ein Bankwechsel wirklich lohnt. (Bayerisches Justizministerium: ra)
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