Sie sind hier: Home » Markt » Hintergrund

Was sich durch den neuen Unionszollkodex ändert


Der neue Unionszollkodex (UZK bzw. UCC) soll am 1. Mai 2016 zur Anwendung kommen und bis 31. Dezember 2020 die elektronischen Zollprozesse in ganz Europa ermöglichen
In Kraft getreten ist der UZK am 1. November 2013 - Eine wichtige Neuerung ist die Automatisierung der Zollprozesse im Sinne eines papierlosen Umfelds für den Zollbereich

(14.01.13) - Am 1. Mai 2016 soll der neue Unionszollkodex (UZK bzw. englisch: Union Customs Code, kurz UCC) zur Anwendung kommen. Ursprünglich unter dem Namen "Modernisierter Zollkodex" geplant, wurde die aktualisierte Zollvorschrift fünf Jahre lang entwickelt und ist am 1. November 2013 in Kraft getreten. Bis zum 31. Dezember 2020 sollen die IT-Systeme der Zollbehörden soweit angepasst sein, dass die Zollprozesse in Europa komplett elektronisch abgewickelt werden können.

Was ändert sich mit dem neuen Zollkodex?
Eine wichtige Neuerung ist die Automatisierung der Zollprozesse im Sinne eines papierlosen Umfelds für den Zollbereich. "Das bedingt, dass alle IT-Systeme der EU-Mitgliedsstaaten entsprechend weiterentwickelt werden müssen – und das kostet Zeit. Daher wird zunächst mit den nationalen Lösungen gearbeitet", weiß Andreas Giger, Global Product Manager Customs, Kewill GmbH.

Inhaltlich sieht der neue Zollkodex verschiedene Änderungen und Verbesserungen für die Wirtschaft vor, die in erster Linie für Unternehmen mit AEO-Status (Authorised Economic Operator) gelten. Wie die Wirtschaft eingebunden ist und welche Initiativen es gibt, machte auch Wolfgang Schwab von der Wolfgang Schwab Consulting GmbH auf dem "Kewill Supply Chain Execution Summit" deutlich. Die Initiativen Seefracht bspw. umfassen das "Blue Belt Project", das eine Erleichterung von Seetransporten innerhalb der EU verspricht. Für den "Regular Shipping Service" (RSS) soll die Bewilligung auf mehrere Mitgliedsstaaten ausgedehnt und die Bearbeitungszeit von 45 auf 15 Tage reduziert werden. Die Vorschriften der "Blue Vessels" sollen bis Juni 2015 auf Häfen außerhalb der EU erweitert werden, das dafür zugrundeliegende eManifest bis Dezember definiert sein.

Die Initiativen Luftfracht sehen die Einführung der US-Sicherheitsvorschrift "ACAS" vor (Air Cargo Advanced Screening), die in 2014 erwartet wird. Zudem steht das Projekt "PRECISE" (Pre-Loading Consignment Information for Secure Entry) auf dem Programm, das eine Überarbeitung der Sicherheitsinitiative ICS vorsieht, um die Datenqualität zu verbessern. Auch soll die Übermittlung der sicherheitskritischen Daten künftig vor Beladung anstelle vor Ankunft erfolgen. Die neuen Vorgaben werden für 2014 erwartet.

Wie sollten sich die Unternehmen vorbereiten?
"Die Unternehmen sollten sich gut informieren und frühzeitig beraten lassen, wie sie sich und ihre IT am besten auf den neuen Zollkodex vorbereiten", rät Kewills Zollexperte Andreas Giger. Entscheidend dabei ist die Wahl eines Dienstleisters, dessen Software die künftigen Änderungen heute schon abbildet und flexibel auf die globalen Anforderungen ausgerichtet werden kann. Aufgrund der steigenden Datenmenge und Komplexität ist es ratsam, die Kommunikation mit dem Zoll über zentrale Datenplattformen und leistungsstarke Softwareprogramme wie zu managen. Damit sind der globalen Kommunikation keine Grenzen gesetzt. Wer die Umstellung der IT-Systeme frühzeitig vornimmt, hat einen Wettbewerbsvorteil – denn so können eventuelle Probleme und Herausforderungen rechtzeitig beseitigt werden, um baldmöglichst fit für die Zukunft zu sein. (Kewill: ra)

Kewill: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Hintergrund

  • Änderung des Beurkundungsrechts

    Das Bundesjustizministerium hat am 13.06.2025 den Entwurf für ein Gesetz zur Einführung einer elektronischen Präsenzbeurkundung veröffentlicht. Der bayerische Staatsminister der Justiz Georg Eisenreich: "Ich begrüße, dass die neue Bundesjustizministerin unseren Vorschlag für eine Änderung des Beurkundungsrechts aufgreift. Für die Digitalisierung der Justiz ist auch die Modernisierung von Bundesgesetzen notwendig. Der bestehende gesetzliche Rahmen ist noch viel zu oft ein Hemmschuh und muss durch den Bund an vielen Stellen modernisiert werden."

  • Justiz zukunftsfest machen

    Die Justizministerinnen und Justizminister berieten auf ihrer Frühjahrskonferenz am 5. und 6. Juni 2025 in Bad Schandau über einen neuen Pakt für den Rechtsstaat. Auch Bundesjustizministerin Dr. Stefanie Hubig nimmt an der Konferenz teil. Im Koalitionsvertrag hatten CDU, CSU und SPD vereinbart, mit einem neuen Pakt für den Rechtsstaat gemeinsam mit den Ländern die Justiz zukunftsfest zu machen. Demnach soll der neue Pakt für den Rechtsstaat auf drei Säulen basieren: einer verbesserten Digitalisierung, einer Verschlankung und Beschleunigung von Verfahrensabläufen sowie einer personellen Stärkung.

  • Versicherungsleistungen nach § 314 VAG

    Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigt unter anderem die Lebensversicherer. Allein die BaFin ist berechtigt einen Insolvenzantrag zu stellen, § 312 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG). Die BaFin hat jedoch mehrere Alternativen, wie beispielweise die Bestandsübertragung oder die Herabsetzung der Leistungen in der Lebensversicherung. In Frage kommt fallweise, dass die private Auffanggesellschaft "Protektor Lebensversicherungs-AG" die Rechtsansprüche der Kunden insolventer Lebensversicherer "sichert", indem die Versicherungsverträge zur Aufrechterhaltung von garantierten Leistungen und Risikoschutz übernommen werden; §§ 221-231 VAG. Die Übernahme der Verträge bedarf einer Anordnung der BaFin, § 222 VAG - nur bis zu fünf Prozent der Garantieleistungen können dabei gekürzt werden. Bei dieser Gelegenheit können auch Tarifbestimmungen und Versicherungsbedingen angepasst werden. Freiwillig sind inzwischen auch 22 Pensionskassen dieser Sicherungseinrichtung freiwillig beigetreten.

  • Neues Kompetenzzentrum Steuerstrafrecht

    Durch Steuerhinterziehung entgehen dem deutschen Staat nach Schätzungen der Deutschen Steuergewerkschaft jedes Jahr 50 Milliarden Euro. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich: "Die ganz große Mehrheit der Menschen und Unternehmen zahlen ordnungsgemäß. Wir gehen gegen die schwarzen Schafe vor. Steuerstraftaten sind schwer nachweisbar. Die Ermittlungen sind oftmals umfangreich und komplex. Hinzu kommen neue Deliktsphänomene und zunehmend große Datenmengen. Deshalb setzt die bayerische Justiz auf Spezialisierung. Dazu habe ich das Kompetenzzentrum Steuerstrafrecht bei der Staatsanwaltschaft München I eingerichtet."

  • Datenkontrolle im Zeitalter der KI

    Keepit veröffentlichte ihren Berichts "Intelligent Data Governance: Why taking control of your data is key for operational continuity and innovation" (Intelligente Data-Governance: Warum die Kontrolle über Ihre Daten entscheidend für betriebliche Kontinuität und Innovation ist). Der Bericht befasst sich mit der grundlegenden Bedeutung der Datenkontrolle im Zeitalter der KI, wobei der Schwerpunkt auf der Sicherstellung der Cyber-Resilienz und Compliance moderner Unternehmen liegt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen