Kartellvergehen und Computer Forensik
Beeinflussung der Strombörse: Elektronisch getroffene Preisabsprachen im Energiesektor könnten nachgewiesen werden
Die Methoden der Computer Forensik ermöglichen Rechtsanwälten und Ermittlern auf einen Blick das Auffinden verdächtigen elektronischen Schriftverkehrs
(23.11.07) - Kroll Ontrack weist im Zusammenhang mit den Ermittlungen um Preisabsprachen im Energiesektor darauf hin, dass sich auf Festplatten, Datenträgern oder in E-Mails relevante Beweise verbergen könnten. Solche Hinweise lassen sich mit den Methoden der Computer Forensik nachweisen. In den Mittelpunkt des Verdachts und damit in die Schlagzeilen sind ja derzeit zahlreiche prominente Stromanbieter geraten.
Der "Spiegel" beruft sich in einem Bericht auf ein der Redaktion vorliegendes 30-Seiten-Papier des Bundeskartellamtes. Die Behörden glauben, eine Fülle von Indizien dafür zu haben, dass Manager der großen Energiekonzerne jahrelang geheime Preisabsprachen getroffen hätten. Zudem sei versucht worden, Marktpreise für Strom an der Strombörse zu beeinflussen und Strom künstlich zu verknappen, um die Preise zu treiben. Fazit der Behörde in dem Papier sei, dass der Wettbewerb auf dem deutschen Energiemarkt durch kartellrechtlich unzulässige Kooperationen weitgehend verhindert wurde.
Für eine Analyse elektronischer Beweismittel hält Kroll Ontrack die nötige Computer-Forensik-Expertise bereit. Die Technologie erlaubt Anwälten und Ermittlern, umfassend das gesamte Dokumentenmaterial eines Unternehmens zu erfassen und auszuwerten. Technologien zur Recherche von E-Mail-Daten aus .edb-Datenbanken erlauben es unter anderem, den Informationsfluss nachzurecherchieren und Daten in Vorbereitung von Ermittlungen auf intelligente Weise zu sammeln.
"Wenn im Zusammenhang von eventuellen Preisabsprachen, wie hier vermutet auch größere Dokumente zwischen den Anwendern ausgetauscht wurden, können diese Vorgänge mit den Mitteln der Computer Forensik nachgewiesen werden", so Reinhold Kern, Manager Computer Forensics & Electronic Discovery bei Kroll Ontrack.
"Eine Untersuchung der relevanten Datenträger kann nachweisen, ob sich die vermeintlich ausgetauschten Geschäftspläne je auf Rechnern oder Notebooks von Mitarbeitern befanden und ob sie eventuell vor der Beschlagnahme gelöscht wurden. Eine nicht sachgemäß durchgeführte Löschung lässt sich durch Experten der Computer Forensik ohne weiteres nachweisen. Ein Unternehmen, welches in seinen Reihen illegale Aktivitäten vermutet, hinter denen es nicht stehen kann, sollte generell nicht zögern, im Vorfeld Ermittlungen gegen Mitarbeiter durchzuführen und eventuelle Verdachtsmomente zu erhärten oder auszuschließen."
(Kroll Ontrack: ra)
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