Compliance-Vorgaben & Produkthaftung
Prozessdaten automatisiert archivieren und dokumentieren
6. Goldene Regel der Produktion: Prozessdaten sind in Langzeitarchiv aufzubewahren – Versäumnis birgt Produkthaftungs-Risiko
Die automatisierte, langfristige Archivierung von Prozessdaten ist für fertigende Betriebe in mehrerer Hinsicht ein Muss. Dies ist somit Regel Nummer 6 der sechs goldenen Regeln für Qualitätssicherungsmaßnahmen in der fertigenden Industrie, die die CSP GmbH & Co. KG zusammengestellt hat. Ein hohes Aufkommen von aufbewahrungspflichtigen Prozessdaten ist für Fertigungsunternehmen typisch. Die Mess- und Prozessdaten, die im Produktionsprozess anfallen und von den Anlagen und Werkzeugen übermittelt werden, gehören zu den archivierungspflichtigen Daten eines Unternehmens.
Aufgrund von Compliance-Vorgaben wie der Produkthaftung ist es wichtig, diese Daten ordnungsgemäß aufzubewahren. Im Falle von Regressansprüchen unterliegt der Hersteller der Beweispflicht, dass z.B. Bauteile ordnungsgemäß verbaut oder Fügeprozesse korrekt durchgeführt wurden. Anders herum gesagt: Wurde die Langzeitarchivierung der Prozessdaten versäumt oder sind diese Daten nicht lesbar, birgt dies ein hohes Produkthaftungsrisiko.
Anforderung des Gesetzgebers ist es, dass die archivierten Prozessdaten revisionssicher abgelegt sind, nicht manipuliert werden können und darüber hinaus auch langfristig lesbar bleiben. Eine reine Aufbewahrung in den Datenbanken entspricht daher nicht den Vorgaben. Es müsste zudem ein reiner Lesezugriff eingerichtet werden. Unserer Erfahrung nach lassen sich solche Sicherheitsmaßnahmen in den Datenbanken letztlich doch umgehen, und kein Administrator kann eine langfristige Lesbarkeit garantieren. Diesen Kriterien entspricht nur ein spezialisiertes Archivsystem für Datenbanken, informiert Alexander Cocev, Prozessdatenexperte und Projektmanager von CSP.
CSP rät daher zu einer Standardlösung für das integrierte Prozessdatenmanagement, in der alle Mess- und Prozessdaten aus der Produktion zusammengeführt und verwaltet werden. Ein solches integriertes Prozessdatenmanagement unterstützt somit herstellerneutral alle angeschlossenen Anlagen und Werkzeuge und ermöglicht eine unternehmensweite Auswertung der verwalteten Daten. Die automatisierte Archivierung kann nun gebündelt von diesem System aus erfolgen.
Besonders effizient erweist sich der Ansatz, inaktive Daten aus den Datenbanken auszulagern und auf kostengünstigere Speichermedien zu archivieren: Prozessdaten, beispielsweise jene aus Manufacturing-Executive-Systemen (MES), sind zu etwa 90 Prozent inaktiv. Somit wirkt sich eine Datenbankarchivierung auch auf die Performance der produktiven Datenbank aus. Auch Backup- und Recovery-Zeiten lassen sich produktiver durchführen, weil das Datenvolumen insgesamt reduziert wird. (CSP: ra)
eingetragen: 03.09.16
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