Basel III auf gutem Weg


Basel III-Compliance: Private Banken begrüßen Legislativvorschlag der Europäischen Kommission
Der nun präsentierte Legislativvorschlag setzt die Baseler Vorschläge in weiten Teilen 1:1 um

(28.07.11) -"Die Europäische Kommission ist bei der Umsetzung von Basel III grundsätzlich auf dem richtigen Weg", erklärte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes. "Der nun präsentierte Legislativvorschlag setzt die Baseler Vorschläge in weiten Teilen 1:1 um. Das Rahmenwerk liefert somit einen wichtigen Beitrag, um die Stabilität des Finanzsystems zu erhöhen."

Damit dies der Fall sei, müsse aber gewährleistet bleiben, dass die Vorschläge weltweit zeitgleich eingeführt werden. "Von daher ist es bedauerlich, dass die Kommission auf eine sogenannte Review-Klausel verzichtet hat", so Kemmer weiter. Eine solche Klausel würde das Inkrafttreten der EU-Regulierung unter den Vorbehalt der Umsetzung in anderen wichtigen Finanzmärkten, wie z. B. den USA oder Asien stellen.

Der von der Kommission gewählte Weg Basel III in weiten Teilen als Verordnung auf den Weg zu bringen sowie das Verbot eines nationalen Gold-Plating wird vom Bankenverband ausdrücklich begrüßt. Ein Gold-Plating, also die Möglichkeit Regelungen auf nationaler Ebene zu verschärfen, stünde einer einheitlichen Umsetzung der neuen Regelungen in Europa entgegen, urteilt Kemmer.

Bedauerlich sei allerdings, dass die Kommission an einigen Stellen über die Anforderungen des Baseler Ausschusses hinausgehe. Dies betreffe etwa die Einführung einer neuen Risikokategorie, die im Rahmen der Säule 2 beachtet werden soll. "Die Einbeziehung des Leverage Risk in die Risikotragfähigkeitsbetrachtung und seine Unterlegung mit Kapital bedeutet eine schwerwiegende Zusatzanforderung, die in Abweichung von Basel den europäischen Banken erhebliche Wettbewerbsnachteile aufbürdet", kritisiert Kemmer.

Zu begrüßen sei, dass die Kommission bei der Definition des harten Kernkapitals den "Substance over form"-Ansatz gewählt habe und somit eine Benachteiligung von Instituten aufgrund ihrer Rechtsform verhindere. Damit werde europäischen Spezifika Rechnung getragen, da sich die CRD IV nicht nur an international operierende Aktiengesellschaften richte, sondern an alle Banken in Europa. (Bankenverband: ra)

Bankenverband: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Reduktion bürokratischer Hürden war überfällig

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt, dass die EU-Kommission die Bedeutung des europäischen Verbriefungsmarktes erkannt und konkrete Reformvorschläge vorgelegt hat. Die geplanten Entlastungen bei Sorgfaltspflichten, Reporting und aufsichtlichen Prozessen sind ein Schritt in die richtige Richtung.

  • Haftungsübernahme der Banken & Betrugsproblem

    Die Europäische Union will Betrug eindämmen, bei dem Kundinnen und Kunden von Kriminellen getäuscht und zu Zahlungen verleitet werden. Der Rat hat sich nun auf seine Position zur Änderung des Zahlungsrechts verständigt. Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes und diesjähriger DK-Federführer, betont: "Betrug kann nur wirksam bekämpft werden, wenn alle Beteiligten - Kreditinstitute, Telekommunikationsanbieter und Internetplattformen - ihren Beitrag leisten. Das muss auch der gesetzliche Rahmen widerspiegeln." Denn die Kriminellen entwickelten ihre Betrugsmaschen ständig weiter und nutzen neue Einfallstore über Social Media und andere digitale Kommunikationsmittel. Unerlässlich ist aber auch die Wachsamkeit der Kundinnen und Kunden. "Ohne ihre Mithilfe kann das Problem nicht gelöst werden", so Herkenhoff weiter.

  • Neue EU-Labels zu Langlebigkeit

    Am 20. Juni 2025 trat die neue EU-Ökodesignverordnung in Kraft.?Zugleich gibt es neue EU-Labels zu Langlebigkeit und Reparierbarkeit. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: "Die neuen Regelungen zum Ökodesign und entsprechenden Kennzeichen sind ein wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit in der digitalen Welt."

  • Finanzsektor muss mitgedacht werden

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) sieht Fortschritte, da sich die EU-Mitgliedsstaaten auf eine allgemeine Ausrichtung zur Omnibus Initiative geeinigt haben. Die ursprünglich von der Europäischen Kommission geplanten Vereinfachungen bei Berichtspflichten im Bereich Sustainable Finance sind ein wichtiger Schritt, um Unternehmen von Bürokratie zu entlasten und Nachhaltigkeit in der Praxis wirksamer zu gestalten.

  • Krisenmanagement & Einlagensicherung

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt den politischen Kompromiss zur Reform des europäischen Rahmens für Krisenmanagement und Einlagensicherung (CMDI). "Der Kompromiss ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Einlagensicherung kann modernisiert, das europäische Abwicklungsregime gestärkt werden. Doch zentrale Fragen zur Rolle und finanziellen Belastung nationaler Sicherungssysteme bleiben offen", sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des diesjährigen DK-Federführers Bundesverband deutscher Banken."

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen