Breitbandausbau im ländlichen Raum


Breko ist zufrieden: Bundesnetzagentur korrigiert überhöhte Telekom-Entgelte für den Schaltverteiler
Die Errichtung eines Schaltverteilers auf dem Hauptkabel ermöglicht es den Wettbewerbern der Telekom, Glasfaser auch in ländlichen Räumen näher zu den Kunden hin auszubauen


(08.04.11) - Ganz im Gegensatz zur ersten Entscheidung der Bundesnetzagentur zu den Entgelten für die "letzte Meile" zeigt sich der Bundesverband Breitbandkommunikation e. V. (Breko) nun mit den jetzt ebenfalls neu festgelegten Entgelten für die Bereitstellung eines sog. Schaltverteilers überwiegend zufrieden. Der Regulierer hat die Entgelte, die die Telekom von ihren Wettbewerbern für die Bereitstellung eines Schaltverteilers verlangen kann, deutlich abgesenkt.

"Es ist erfreulich, dass die Bundesnetzagentur bei den Bereitstellungsentgelten für den Schaltverteiler einen Quantensprung vollzogen und einzelne wichtige Entgeltpositionen zum Teil um über 50 Prozent abgesenkt hat. Ein ähnlich konsequentes Signal des Regulierers für den Infrastrukturwettbewerb hätten wir uns allerdings auch bei den Entgelten für den Zugang zur Teilnehmeranschlussleitung gewünscht", bewertet Breko-Geschäftsführer Dr. Stephan Albers die Entgeltentscheidung. "Die Kostensituation der Unternehmen, die Schaltverteiler-Projekte machen, wird damit erheblich verbessert, wovon die Breitbandversorgung in ländlichen Räumen profitieren wird."

Die Errichtung eines Schaltverteilers auf dem Hauptkabel ermöglicht es den Wettbewerbern der Telekom, Glasfaser auch in ländlichen Räumen näher zu den Kunden hin auszubauen. Durch Verkürzung der Kupferleitung können die Wettbewerber den Kunden auch dort hochbitratige Breitbandanschlüsse anbieten, wo es kein VDSL-Angebot der Telekom gibt.

Allerdings sieht der Breko auch kritische Aspekte am Entgeltbeschluss des Regulierers. Die jetzige Entgeltabsenkung sei das Ergebnis einer konkreten Überprüfung der im vergangenen Jahr festgelegten Pauschalen an tatsächlich gebauten Schaltverteilern. "Das zeigt, dass die im Jahr 2010 auf einer theoretischen Basis ermittelten Entgelte erheblich zu hoch waren und die seitdem realisierten Schaltverteiler zu deutlich überhöhten Kosten errichtet worden sind", so Albers weiter. "Hätte man schon im vergangenen Jahr eine konkrete Prüfung der tatsächlichen Kosten der Telekom vorgenommen, wären heute sicher schon mehr Ortschaften über Schaltverteiler mit hochleistungsfähigen Breitbandanschlüssen versorgt."

Ein weiterer Wermutstropfen ist aus der Sicht des Breko, dass die monatliche Miete für den Schaltverteiler von 8,04 Europo auf 8,01 Europo praktisch nicht abgesenkt wurde. "Da die Miete für die Teilnehmeranschlussleitung am Kabelverzweiger (KVz) Bestandteil des monatlichen Überlassungsentgeltes für den Schaltverteiler ist, schlägt die unzureichende Entscheidung des Regulierers zu den Entgelten für die KVz-TAL hier voll durch", stellt Albers kritisch fest. "Das zeigt, dass der Ansatz der Bundesnetzagentur zur Ermittlung der Investitionskosten für die Teilnehmeranschlussleitung nach reinen Wiederbeschaffungswerten falsch ist und insbesondere dem Ausbau in der Fläche schadet." (Breko: ra)

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