Verbot von "Anwendungsbeobachtungen"


Transparency sagt: "Anwendungsbeobachtungen sind eine legalisierte Form der Korruption von Ärzten, mit der der Warenanbieter durch Therapiewechsel seinem Produkt Absatzvorteile verschafft"
"Anwendungsbeobachtungen" bezeichnen die Honorierung von Ärzten für die Verordnung von zugelassenen Produkten durch Arzneimittelhersteller


(09.11.10) - Ein Verbot von so genannten von "Anwendungsbeobachtungen" fordert die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland. "Anwendungsbeobachtungen" bezeichnen die Honorierung von Ärzten für die Verordnung von zugelassenen Produkten durch Arzneimittelhersteller. Sie haben nichts mit klinischen Prüfungen von Arzneimitteln zu tun.

Nach Erkenntnis von Transparency bieten Pharmavertreter "Anwendungsbeobachtungen" vor allem niedergelassenen Ärzten an, um diesen - gegen Entgelt - die Verschreibung von Medikamenten ihres Auftraggebers nahezulegen. Bisher wurden sie aufgrund des Drucks der Arzneimittelhersteller noch nicht verboten.

Wolfgang Wodarg, Vorstandsmitglied von Transparency Deutschland, kritisierte: "Anwendungsbeobachtungen sind ein nutzloses Marketing-Instrument der Pharmaindustrie, das zur kontinuierlich steigenden Unwirtschaftlichkeit und Unzweckmäßigkeit medikamentöser Behandlungen in Deutschland beiträgt. Anwendungsbeobachtungen sind eine legalisierte Form der Bestechung von Ärzten, mit der der Warenanbieter durch Therapiewechsel seinem Produkt Absatzvorteile verschafft."

Anwendungsbeobachtungen würden keinen wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn leisten und seien eine Gefahr für Patienten. Sie würden die Beitragszahler der Krankenkassen mit nutzlosen Arzneimittelkosten in Milliardenhöhe belasten und seien für mehr als 0,1 Beitragspunkte der Versicherten verantwortlich. (Transparency: ra)

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