Bitkom: Gesteuerte Migration lindert den Fachkräftemangel Erfolgreiche Integrationspolitik kann Standortvorteil werden
(08.11.10) - Bitkom hat anlässlich des Integrationsgipfels mit Bundeskanzlerin Merkel die Einführung eines Punktesystems für die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte gefordert. "Deutschland muss sich stärker öffnen, um den Fachkräftemangel zu lindern", sagte Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.
In der deutschen Wirtschaft sind nach einer aktuellen Bitkom-Studie rund 28.000 Stellen für IT-Experten unbesetzt. Eine gesteuerte Zuwanderung müsse aus Sicht des Verbands mit gezielten Maßnahmen zur Integration flankiert werden. Dazu zählen Sprach- und Integrationskurse, Kita-Plätze oder Unterstützung bei der Wohnungssuche.
Scheer sagte: "Eine erfolgreiche Integrationspolitik kann zu einem Standortvorteil für die Zuwanderung qualifizierter Spezialisten aus dem Ausland werden." Zudem müssten die Potenziale der hier lebenden Migranten besser genutzt werden. "Die Quoten bei Schulabschlüssen, Berufsausbildungen und der Anteil der Studierenden unter den Migranten müssen rauf", sagte Scheer. Das sei die "Hausaufgabe der Integrationspolitik", an der alle Beteiligten gemeinsam arbeiten müssten: Politiker, Migrantenvertreter und die Wirtschaft.
Den Fachkräftebedarf im Technologiesektor allein mit Arbeitslosen zu decken, ist aus Sicht des Bitkom weltfremd. Eine bessere Qualifizierung und eine gesteuerte Zuwanderung müssten Hand in Hand gehen.
Konkret schlägt der Bitkom in der Zuwanderungspolitik einen Drei-Punkte-Plan vor:
1. Verbesserung der bestehenden Gesetzeslage und Abbau bürokratischer Hemmnisse: Bei IT-Experten und Ingenieuren, in denen der Engpass besonders groß ist, sollte auf die Vorrangprüfung verzichtet werden. Das Mindesteinkommen für den Erhalt einer dauerhaften Niederlassungserlaubnis sollte von 66.000 Euro im Jahr auf rund 40.000 Euro gesenkt werden. Das entspricht etwa dem Einstiegsgehalt von Informatikern und Ingenieuren.
2. Start einer internationalen Marketingkampagne "Study and Work in Germany": Die bestehenden Möglichkeiten der Zuwanderung müssen im Ausland aktiv beworben werden. Dazu sollten die wichtigsten Informationen zentral und mehrsprachig aufbereitet werden.
3. Reform des Zuwanderungsgesetzes: Eine unabhängige Kommission sollte ein Konzept ausarbeiten, wie die Zuwanderung auf Basis eines Punktesystems aktiv gesteuert werden kann. Danach kann eine bestimmte Zahl von Hochqualifizierten nach Deutschland einwandern, wenn sie Kriterien wie Qualifikation, Alter oder Sprachkenntnisse erfüllen und ein entsprechender Arbeitskräftebedarf besteht. Die Kriterien und die Zahl der Zuwanderer könnten von Politik und Wirtschaft gemeinsam je nach Bedarf und konjunktureller Lage festgelegt werden. (Bitkom: ra)
Bitkom: Kontakt und Steckbrief
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Die Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider ihren Tätigkeitsbericht vorgestellt. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Das Amt der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit ist mit Blick auf die digitale Transformation und Zukunftstechnologien wie Künstlicher Intelligenz eines der wichtigsten in Deutschland. Der vorgelegte Tätigkeitsbericht zeigt den eingeschlagenen und dringend notwendigen Perspektivwechsel der BfDI, die Datenschutz und verantwortungsvolle Datennutzung gleichermaßen in den Blick nimmt."
Die EU-Kommission hat den "AI Continent Action Plan" vorgestellt, mit dem Europa bei Künstlicher Intelligenz zu den aktuell führenden Nationen USA und China aufschließen will. Dazu erklärt Susanne Dehmel, Mitglied der Bitkom-Geschäftsleitung: "Mit dem AI Continent Action Plan verschiebt die EU den Fokus von KI-Regulierung auf KI-Förderung - und dafür ist es höchste Zeit. Die europäischen Staaten können nur gemeinsam zu den führenden KI-Nationen USA und China aufschließen und die Grundlagen für eine wettbewerbsfähige, europäische KI schaffen. Eine KI aus Europa würde einen entscheidenden Beitrag zu Europas digitaler Souveränität leisten. Die aktuelle geopolitische Lage und die angespannten Handelsbeziehungen zu den USA machen dies notwendiger denn je."
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