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Managerverantwortung und Frauenquote


Managervergütung: Bonuszahlungen sollen Malusregelungen gegenüberstehen
Dr. Beate Merk: Enge kollegiale Verbindung zwischen Vorständen und Aufsichtsräten müsse entflochten werden


(06.07.10) - Die bayerische Justizministerin Dr. Beate Merk beklagt anlässlich des Vierten Hamburger Forums an der Bucerius Law School, dass es unter den Managern schwarze Schafe gibt, die immer noch keine Verantwortung übernommen haben. " Es gibt unsolide Entscheidungsträger, die offensichtlich nichts aus der Krise gelernt haben. Einige Bankmanager haben auch nicht die notwendigen Konsequenzen gezogen, sondern kehren zum 'Business as usual' zurück."

Um das Vertrauen der Bürger wiederherzustellen, seien tiefgreifende Veränderungen erforderlich, so Merk. Nur wer nachhaltig wirtschafte, solle in außergewöhnlichem Maß davon profitieren. "Deshalb setze ich mich dafür ein, dass Bonuszahlungen Malusregelungen gegenüberstehen. Damit die Unternehmen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, sollten Boni nur in mindestens fünfjährigen Raten ausbezahlt werden. Wenn nach kurzer Zeit ein Gewinn wie eine Luftblase zerplatzt, müssen Boni abschmelzen."

Die enge kollegiale Verbindung zwischen Vorständen und Aufsichtsräten müsse entflochten werden. Neben einer echten, nicht einschränkbaren Karenzzeit, solle die Zahl der gleichzeitig wahrgenommenen Aufsichtsratsmandate signifikant reduziert werden.

Schließlich forderte Merk eine signifikante Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen. "Etwa 60 Prozent der wirtschaftswissenschaftlichen Hochschulabsolventen sind mittlerweile Frauen. Dennoch bewegt sich der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der TOP 200-Unternehmen in Deutschland seit Jahren auf einem enttäuschenden Niveau von um die 10 Prozent, die meisten davon sind Arbeitnehmervertreterinnen. Auf Vorstandsebene ist der Frauenanteil zuletzt sogar gesunken - bei den TOP 100-Unternehmen auf unter 1 Prozent. Dies belegt den akuten Handlungsbedarf. Seit 2001 setzt man auf freiwillige Selbstverpflichtungen - ohne nennenswerte Erfolge. Auch der internationale Vergleich zeigt: Die Zeit ist reif für eine gesetzliche Regelung - und zwar jetzt", so die Justizministerin wörtlich.

"Das häufig zu hörende Vorurteil 'Qualität statt Quote' verkehrt die Tatsachen. Qualität und Kompetenz sind für mich selbstverständliche Voraussetzungen für das Erreichen von Führungspositionen. Zudem belegen Studien, dass Firmen mit mehr Frauen im Management erfolgreicher wirtschaften. Richtig ist also: Quote für Qualität." (Bayerisches Justizministerium: ra)


Meldungen: Markt-Nachrichten

  • Zusammenhang mit Korruptionsdelikten

    Im Jahr 2021 ist die Zahl der Korruptionsstraftaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Von der Polizei wurden insgesamt 7.433 Korruptionsdelikte registriert - ein Anstieg von fast 35 Prozent im Vergleich zu 2020. Auch die Zahl der damit unmittelbar zusammenhängenden Begleitdelikte - hierzu zählen u.a. Betrugsdelikte und Urkundenfälschungen, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen, Strafvereitelungen, Falschbeurkundungen im Amt sowie Verletzungen des Dienstgeheimnisses - nahm um über 10 Prozent zu.

  • Deutsche Kunden einer Bank in Puerto Rico im Blick

    Am 11.08.2020, fanden mehrere Einsatzmaßnahmen wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung in mehreren Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main statt. Im Einzelnen: Ermittlungen gegen einen Geschäftsmann in Brandenburg - Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main (Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftssachen) Räumlichkeiten einer Im- und Exportfirma sowie Wohnräume eines Beschuldigten in Brandenburg wegen des Verdachts der Geldwäsche.

  • Massiver Datenschutzverstoß

    Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.

  • Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten

    Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.

  • Korruption: Dunkelfeld weiterhin sehr groß

    Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.

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