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Softwarelizenzen ein Geschäftsrisiko


Softwarelizenzen als Geschäftsrisiko – Eingeschränkte Nutzungsrechte können für Unternehmen teuer werden
Oftmals verstoßen Firmen gegen Lizenzbestimmungen, ohne es zu wissen

(09.02.07) - Shopping ist eigentlich ganz einfach: Man geht in ein Geschäft, sucht sich ein Produkt aus, bezahlt und nimmt die Neuerwerbung mit nach Hause. Handelt es sich dabei jedoch um Computer-Software, kann es durchaus sein, dass einem das, wofür man eben viel Geld bezahlt hat, gar nicht wirklich gehört. Bei den meisten Software-Anwendungen erwirbt der Käufer keineswegs ein Produkt, sondern nur das Nutzungsrecht - er erwirbt eine Lizenz. Ärgerlich, wenn diese Lizenz Punkte beinhaltet, die die Nutzung der Software einschränken oder gar bestimmte Verwendungszwecke verbieten.

"Noch ärgerlicher, wenn dies nicht in einem Privathaushalt, sondern in einem Unternehmen geschieht. So kann es durchaus vorkommen dass die neue Software, für teures Geld erworben wurde, nur auf einer bestimmten Anzahl an Computern installiert oder nicht zu gewerblichen Zwecken genutzt werden darf. Manche Anbieter räumen sich mit ihren Lizenzen gar das Recht ein, von außen auf den Computer zuzugreifen, auf dem das Programm installiert wurde", sagt Jörg Mokros, Geschäftsführer des Brandenburger Systemhauses DIS Data Integration Services GmbH.

Weniger dramatisch aber zumindest in finanzieller Hinsicht riskant ist der Einsatz moderner Bürosoftware in kleinen und mittleren Unternehmen. "Oftmals verstößt man gegen Lizenzbestimmungen, ohne es zu wissen. Neuere Programme gehen sogar soweit, dass man für einzelne Funktionen, die eigentlich Kernbestandteile des Programms sind, extra bezahlen muss. Das ist pure Geldmacherei", kritisiert IT-Experte Mokros.

Nach Einschätzung von Torsten Grube vom IT-Unternehmen Matching IT werde in der Softwareindustrie und bei den Kunden in den nächsten Jahren ein erheblicher Umdenkungsprozess stattfinden. "Lizenzmodelle, wie wir sie heute noch kennen, werden in Zukunft so nicht mehr realisierbar sein. Nachdem in Betriebs- und Datenbanksystemen die Opensource-Produkte den klassischen Lizenzprodukten von Microsoft, Oracle, SAP und Co. Konkurrenz gemacht haben, wird sich mittelfristig bei betriebswirtschaftlicher Software - nicht in allen Bereichen - der Opensource-Ansatz durchsetzen. Kommerziell wird dabei nicht mehr über Lizenzen das Geld verdient, sondern hauptsächlich durch die damit verbundenen Dienstleistungen", prognostiziert Grube. (nena: Dis Data: Matching IT: ra)


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Meldungen: Markt-Nachrichten

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    Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.

  • Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten

    Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.

  • Korruption: Dunkelfeld weiterhin sehr groß

    Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.

  • Organisierte Kriminalität ist transnational

    "Die Organisierte Kriminalität hat viele Gesichter und Betätigungsfelder. Damit ist und bleibt das Bedrohungs- und Schadenspotential, das von Organisierter Kriminalität ausgeht, unverändert hoch", so BKA-Präsident Holger Münch bei der heutigen Pressekonferenz im BKA-Wiesbaden zur Vorstellung des Lagebildes Organisierte Kriminalität 2017. Die Gesamtzahl der Ermittlungsverfahren gegen Gruppierungen der Organisierten Kriminalität liegt auf unverändert hohem Niveau: 2017 wurden 572 OK-Verfahren registriert (2016: 563). Rund 1/3 der OK-Gruppierungen ist im Bereich der Rauschgiftkriminalität (36,2 Prozent) aktiv. Damit ist und bleibt Drogenhandel das Hauptbetätigungsfeld von OK-Gruppierungen, gefolgt von Eigentumskriminalität (16,4 Prozent). An dritter Stelle findet sich Wirtschaftskriminalität (11,0 Prozent). Der polizeilich erfasste Schaden lag 2017 bei rund 210 Millionen Euro (2016: rund 1 Mrd. Euro).

  • Finanzermittlungen der Ermittlungsbehörden

    Der FIU-Jahresbericht für das Jahr 2016 verzeichnet mit rund 40 Prozent die höchste Steigerungsrate an Geldwäscheverdachtsmeldungen innerhalb der letzten 15 Jahre. Insgesamt 40.690 (2015: 29.108) Verdachtsmeldungen nach dem Geldwäschegesetz wurden an die FIU übermittelt, der Großteil davon von den Kreditinstituten. Mit 38 Prozent (2015: 32 Prozent) sind die meisten Bezüge zum Deliktsbereich Betrug festgestellt worden. Darunter fallen zum Beispiel auch der Warenbetrug über das Internet und der CEO-Fraud. Durch die Erkenntnisse, die direkt aus den Verdachtsmeldungen gewonnen werden konnten und den anschließenden verfahrensunabhängigen Finanzermittlungen stellten die Ermittlungsbehörden insgesamt Vermögenswerte von rund 69, 8 Millionen Euro sicher. Das sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr.

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