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Rechtssichere VoIP-Telefonie


VoIP-Telefonate signiert und beweissicher dokumentiert
Digital aufgezeichnete Tondokumente lassen sich ohne Manipulation der Daten schützen

(08.01.08) - Das deutsche Patentamt hat der Fraunhofer-Gesellschaft ein Patent für ein neuartiges Verfahren erteilt, mit dem sich digital aufgezeichnete Tondokumente bei der Aufnahme so schützen lassen, dass keine unbemerkte Manipulation der Daten erfolgen kann.

"Wir haben einen Weg gefunden, die elektronische Signatur auf digitale Sprachaufnahmen anzuwenden, wie sie etwa bei der VoIP-Telefonie zum Einsatz kommen", erklärt Miterfinder Dr. Andreas Schmidt vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie. Die Patentschrift zu "Verfahren und Vorrichtung zur Sicherung der Integrität und / oder Nichtabstreitbarkeit von paketbasierter, zeitkritischer Kommunikation" ist beim Deutschen Patent- und Markenamt unter der Kennung DE 10 2006 025 369 B4 einsehbar.

Im Operationssaal, in der Flugsicherung oder bei geschäftlichen Telefonaten sollen Tonaufnahmen dokumentieren, was wirklich geschehen ist. Im Zeitalter digitaler Medien lassen sich solche Aufnahmen zwar effizienter speichern, aber auch leichter fälschen. Mit Hilfe des patentierten Verfahrens lassen sich digitale Aufnahmen signieren und dadurch fälschungssicher speichern.

"Um die Praxistauglichkeit des neuen Verfahrens zu demonstrieren, haben wir eine Software entwickelt, die VoIP-Telefonate signiert und beweissicher dokumentiert", erläutert Nicolai Kuntze vom Fraunhofer SIT, "das Verfahren lässt sich problemlos auf weitere Anwendungsbereiche übertragen."

Digitale Tonaufnahmen bestehen aus einzelnen Datenpaketen, die nacheinander gespeichert werden. Beim patentierten Verfahren werden die Daten in einzelne Sequenzen unterteilt und signiert. Dabei werden auch Informationen über Vorgänger- und Nachfolger-Sequenzen gesichert, wodurch die Reihenfolge der signierten Pakete nicht mehr unbemerkt geändert werden kann. Verändert jemand etwas an der Aufzeichnung, kann festgestellt werden, welche Stelle manipuliert wurde, denn dort bricht eine der kryptographischen Signaturen.

Das Verfahren kann beliebige Schlüssel und Schlüssellängen nutzen und verträgt sich mit den in der VoIP-Telefonie weit verbreiteten Standards SIP, SDP und RTP. Dadurch gibt es in bestehenden VoIP-Systemen keine Qualitätseinbußen.

Die Erfindung ermöglicht im Prinzip mündliche Verträge zwischen zuvor unbekannten Partnern und ohne Zeugen in rechtlich bindender Form. Gerade in sensiblen Bereichen wie Behörden, Call-Centern und Banken können Unternehmen mit entsprechender Software in Zukunft eine neue Vertrauensbasis schaffen. (Fraunhofer-Institut SIT: ma)


Meldungen: Markt-Nachrichten

  • Zusammenhang mit Korruptionsdelikten

    Im Jahr 2021 ist die Zahl der Korruptionsstraftaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Von der Polizei wurden insgesamt 7.433 Korruptionsdelikte registriert - ein Anstieg von fast 35 Prozent im Vergleich zu 2020. Auch die Zahl der damit unmittelbar zusammenhängenden Begleitdelikte - hierzu zählen u.a. Betrugsdelikte und Urkundenfälschungen, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen, Strafvereitelungen, Falschbeurkundungen im Amt sowie Verletzungen des Dienstgeheimnisses - nahm um über 10 Prozent zu.

  • Deutsche Kunden einer Bank in Puerto Rico im Blick

    Am 11.08.2020, fanden mehrere Einsatzmaßnahmen wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung in mehreren Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main statt. Im Einzelnen: Ermittlungen gegen einen Geschäftsmann in Brandenburg - Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main (Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftssachen) Räumlichkeiten einer Im- und Exportfirma sowie Wohnräume eines Beschuldigten in Brandenburg wegen des Verdachts der Geldwäsche.

  • Massiver Datenschutzverstoß

    Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.

  • Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten

    Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.

  • Korruption: Dunkelfeld weiterhin sehr groß

    Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.

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