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Risikomanager bilden Netzwerk in Österreich


Initialisierungstreffen "RMA Österreich": Risiko-/Compliance-Management-Spezialisten starteten mit zwei Arbeitskreisen
Erstes Treffen des "AK Informations-Risikomanagement" am 21. April in Linz


Frank Romeike
Frank Romeike leitete die Gründungsveranstaltung in Salzburg, Bild: RMA

(01.04.09) - In Österreich bilden jetzt Risikomanagement-Spezialisten Arbeitskreise für fachlichen Austausch, die gemeinschaftliche Entwicklung von Methoden und Werkzeugen sowie zur Positionierung gegenüber dem Gesetzgeber. Sie wollen ihre Arbeit professionalisieren und dem Risikomanagement/Compliance-Management als strategisches Instrument im Unternehmensalltag zum Durchbruch verhelfen. Am 12. März hat in Salzburg unter der Ägide des Risk Management Association (RMA) e. V. ein Initialisierungstreffen "RMA Österreich" stattgefunden.

Mit dem im Jahr 2008 in Österreich beschlossenen Unternehmensrechtsänderungsgesetz müssen kapitalmarktorientierte Gesellschaften die wichtigsten Merkmale des Internen Kontrollsystems (IKS) und des Risikomanagementsystems darstellen und einen Corporate Governance-Bericht erstellen.

"Auch wenn EU-Vorgaben Niederschlag in nationalen Gesetzen gefunden haben steht verbreitet die Frage der praktischen Umsetzung ungelöst im Raum", erklärt Frank Romeike, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender des Risk Management Association (RMA) e. V. "Viele österreichische Unternehmen haben sich zum Ziel gesetzt, ihr Risiko- und Compliance-Management in den nächsten Monaten/Jahren zu professionalisieren. Sie wollen es als strategisches Instrument im Unternehmen umsetzen und vor allem tagtäglich leben."

20 Spezialisten waren am 12. März der Einladung des Risk Management Association (RMA) e. V. zu einem Initialisierungstreffen der "RMA Österreich" nach Salzburg gefolgt. "Die Kollegen aus Österreich sind voller Tatendrang gemeinsam mit dem RMA nun etwas konkret auf die Beine zu stellen", zeigte sich anschließend RMA-Vorstand Frank Romeike zufrieden.

Das Treffen hatte Hansjörg Kalcher, OMV Solutions GmbH, Wien, mit einem Praxisbericht Risikomanagement eingeleitet. Beraten wurden danach Potenziale und Ziele der RMA in Österreich. Dabei verständigten sich die Teilnehmer auf fünf Schwerpunkte, die mit der Gründung eines österreichischen Netzwerkes verfolgt werden sollen: fachlicher Austausch; gemeinsame Entwicklung von Methoden und Werkzeugen; Arbeitskreistätigkeit auf der Basis klarer Ziele, Themen und Termine; Lobbyarbeit für den österreichischen Markt und gegenüber dem nationalen Gesetzgeber; Nutzung der von der RMA herausgegebenen Fachzeitschrift "Risk, Compliance & Audit". Als vorrangige Themen für RMA-Arbeitskreise in Österreich wurden erörtert: Informations-Risikomanagement; Methoden und Umsetzung Enterprise Risk Management (ERM); (Legal) Compliance; Standards & Zertifizierungen; Humankapital und Awareness.

Die nächsten Schritte werden die Bildung von zwei österreichischen themenspezifischen Arbeitskreisen sein. Am 21. April soll in Linz ein RMA-Arbeitskreis "Informations-Risikomanagement" starten. Für den Aufbau des Netzwerkes engagieren sich vor allem DI Dr. Monika Forstinger, proquest forstinger engineering + consulting, Roitham (Gmunden); DI Dr. Manfred Stallinger, MBA, Geschäftsführender Gesellschafter calpana business consulting gmbh, Linz; Peter Viehboeck, Lenzing AG, Risk Management, sowie aus dem RMA-Vorstand: Gerd Kreiselmeier, BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH, München. Ebenfalls im zweiten Quartal 2009 ist der erste Workshop eines "AK Methoden und Umsetzung Enterprise Risk Management (ERM)" vorgesehen.

Die Arbeitskreisarbeit soll sich auf einen engen Austausch mit Unternehmen aus Deutschland und der Schweiz stützen. Die beiden unter dem Dach der RMA startenden Arbeitskreise werden von der Geschäftsstelle sowie einem beauftragten Vorstandsmitglied der Risk Management Association bei der Organisation und Administration unterstützt. Aktivitäten und Ergebnisse aus den neuen Netzwerken fasst die Mitglieder-Zeitschrift "Risk, Compliance & Audit" in einer dedizierten Rubrik zusammen. (RMA)


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    Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.

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