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Unsicherheit über MiFID-Umsetzung


In deutschen Finanzinstituten herrscht noch Unsicherheit über MiFID-Umsetzung
Sybase stellt auf der EBIF Ergebnisse einer aktuellen Marktuntersuchung vor


(23.11.06) - MiFID (Markets in Financial Instruments Directive) ist relevantes Thema für nahezu alle Finanzinstitute. Unsicherheit über Umsetzung in Prozesse und "Best Execution", Marktdatenmanagement und Risikoanalyse sind weitere wichtige Schwerpunkte.
MiFID - die neue EU-Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente, die im November 2007 in Kraft treten soll - ist für nahezu alle Finanzinstitute in Deutschland ein relevantes Thema, wobei aber teilweise noch viel Unsicherheit herrscht. Vor allem drei Aspekte prägen derzeit die Diskussion: Die konkrete Umsetzung der Richtlinie in die täglichen Prozesse, die Herausforderung im Marktdatenmanagement und neue Ansprüche an das Risikomanagement. Das hat eine aktuelle Umfrage unter 155 Entscheidungsträgern in 70 deutschen Finanzinstituten ergeben, die Sybase, IBM sowie Fritz&Macziol in den vergangenen Wochen durchgeführt haben. Die Ergebnisse hat Sybase auf der European Banking & Insurance Fair (E.B.I.F.) in Frankfurt vorgestellt.

"Unsere Marktuntersuchung bestätigt, dass die exponentiell wachsenden Datenmengen die große Herausforderung für Finanzinstitute ist", sagte Theo Ruland, Geschäftsführer der Sybase GmbH. "Banken müssen ihre oft noch fragmentierte Datenlandschaft konsolidieren, sie um neue Markt- und Risikodaten ergänzen und diese Informationsbasis mit einer geeigneten IT-Infrastruktur für effiziente Real-time-Analysen bereitstellen. Dann erfüllen sie nicht nur die gesetzlichen Anforderungen, sondern können ihre gesamten Informations-Assets besser nutzen. Damit können sie ihr Trading und Risikomanagement optimieren sowie ihr Serviceangebot verbessern und erzielen dadurch deutliche Wettbewerbsvorteile."

Die Marktuntersuchung zeigte, dass die Frage nach der konkreten MiFID-Umsetzung derzeit noch von der Unsicherheit geprägt ist, welchen Grad an Prozessänderungen der Gesetzgeber nun tatsächlich erwartet. Ein ebenso relevantes, ebenfalls von Ungewissheit bestimmtes Thema ist die Forderung der Richtlinie nach "Best Execution". Danach müssen Finanzinstitute bei jedem Wertpapier-Handel das bestmögliche Ergebnis für ihre Kunden erzielen und dies dem Anleger auch kurzfristig nachweisen. Die aktuellen Überlegungen der Verantwortlichen in deutschen Finanzinstituten schwanken derzeit noch stark zwischen einer statischen Interpretation - wonach die Festlegung eines Ausführungsplatzes je Wertpapier mit jährlicher Überprüfung ausreicht - und einer Interpretation, die Auswahl und Überprüfung der Handelsplätze bei der Ausführung jeder einzelnen Wertpapierorder erfordern. Die Prüfung beinhaltet Kurse und Kosten der Papiere, Schnelligkeit und Wahrscheinlichkeit der Ausführung, Umfang sowie andere relevante Aspekte.

Wesentlich konkreter sind die Aktivitäten deutscher Finanzinstitute hingegen beim Marktdatenmanagement. Hier dominiert die Frage nach den geeigneten Strategien für den Umgang mit einer stetig und exponentiell wachsenden Datenmenge. Dieses Wachstum wird durch MiFID, aber auch andere Faktoren wie etwa steigende Transaktionszahlen, Zunahme diverser Formen von Finanzinstrumenten etc. beschleunigt. Da gleichzeitig auch die Entscheidungszyklen immer kürzer werden, müssen Prozesse und Infrastrukturen etabliert werden, die einen extrem schnellen Zugriff auf die notwendigen Informationen erlauben.

Weitere konkrete Aufgabenfelder für Finanzinstitute zeigte die Umfrage beim Risikomanagement, hier insbesondere bei der Risikoanalyse. Sie steht angesichts des Wandels bei Datenlandschaft und Handelsformen ebenfalls vor neuen Herausforderungen.

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(Sybase: ra)


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