Digitales Ich ebenso wichtig wie der Lebenslauf


Personalentscheider bestätigen: Junge Erwachsene unterschätzen den Einfluss ihrer Onlineprofile - Anstößige Online-Fotos senken Chancen auf Bewerbungsgespräch drastisch
Nur rund 40 Prozent haben das eigene Online-Profil schon einmal auf Inhalte überprüft, die ihrer Karriere schaden könnten


(11.01.13) - Über 90 Prozent der Personalentscheider suchen vor einer Einladung zum Bewerbungsgespräch aktiv nach ungeschützten Social Media-Profilen der Kandidaten. Nach Erkenntnissen der Personalverantwortlichen überprüft nicht einmal jeder zweite Bewerber sein eigenes Profil oder entfernt Inhalte, die sich negativ auf seine Karriere auswirken könnten. Das zeigt die neueste Studie aus der Serie "Digital Diaries" (digitale Tagebücher), bei der im Auftrag von AVG Technologies 4.400 junge Arbeitnehmer in elf Ländern sowie 230 Mitarbeiter aus Personalabteilungen in den USA und Großbritannien befragt wurden. Der aktuelle Teil, "Digital Baggage" (digitales Gepäck) konzentriert sich darauf, wie die Befragten ihre Profile in sozialen Netzwerken verwalten.

Die Studie zeigt, dass die Mehrheit der 18 bis 25-Jährigen den Einfluss ihrer Onlineprofile auf ihre Chancen im Arbeitsmarkt unterschätzen: Sie haben noch nie ihre Online-Profile im Hinblick auf ihre Job-Aussichten überprüft. Die befragten Personalentscheider folgern, dass diese Altersgruppe den verantwortungsvollen Umgang mit ihren digitalen Profilen unterschätzt und sich nicht über die Auswirkungen auf das reale Leben bewusst ist.

Online-Profil als Chance für den Berufseinstieg
Dennoch gab mehr als zwei Drittel der befragten Personalmitarbeiter an, dass sie bereits positiv durch die Online-Präsenz eines Bewerbers beeinflusst wurden. Fast drei Viertel setzen bei Ihrer Online-Recherche auf LinkedIn. In einem Arbeitsmarkt, der durch zunehmende Konkurrenz geprägt ist, können sich Bewerber durch ein gepflegtes und interessantes Online-Profil von der Masse abheben, so die Personalmitarbeiter.

Tony Anscombe, Senior Security Evangelist bei AVG, fasst zusammen: "Die Studie zeigt deutlich, wie das Internet und insbesondere soziale Netzwerke die Herangehensweise von Personalmitarbeitern an Einstellungsverfahren verändert hat. Heute ersetzen die Online-Inhalte der Bewerber das erste Gespräch. Das digitale Ich ist nun ebenso wichtig wie der Lebenslauf. Daher sind junge Bewerber gut beraten, ihre Online-Profile zu pflegen und ihre Privatsphäre zu schützen."

Weitere Ergebnisse der Studie:
>> Soziale Netzwerke als Informationsbasis:
Fast zwei Drittel der befragten Personalverantwortlichen stufen Online-Inhalte als wichtig ein, die vom Bewerber selbst veröffentlicht wurden oder von Dritten. Bei der Online-Recherche greifen sie auf unterschiedliche Social Media-Plattformen der Bewerber zu, darunter LinkedIn, Facebook, Google, Twitter, Instagram und Flickr.

>> Absage durch negatives Online-Profil: Über die Hälfte der befragten Personalverantwortlichen haben bereits einen Bewerber aufgrund ihres Online-Profils abgelehnt.

>> Unangebrachte Bilder: 90 Prozent der Personalmanager in den USA geben an, dass sie Bewerber nicht einladen, die Nacktfotos online gepostet haben. Außerdem führen Beweise für anstößiges Verhalten, abfällige oder negative Kommentare über vorherige Arbeitgeber sowie extremistische, beispielsweise rassistische, Ansichten zu Ablehnungen.

Über AVG Digital Diaries
Das erste Thema der Digital Diaries-Kampagne von AVG, "Digital Birth" (digitale Geburt), konzentrierte sich auf Kinder nach der Geburt bis zum Alter von zwei Jahren. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass Kleinkinder im Durchschnitt ab einem Alter von sechs Monaten eine digitale Identität besitzen. 23 Prozent der Eltern hatten die Ultraschallbilder ihrer Kinder ins Internet gestellt - und so bereits vor der Geburt einen digitalen Fußabdruck ihrer Kinder erzeugt. Der zweite Teil, "Digital Skills" (digitale Kompetenzen) zeigte, dass bei den Zwei- bis Fünfjährigen die technischen Fähigkeiten zunehmend die motorische Leistung im Alltag ersetzen. So konnten manche Kleinkinder zwar bereits eine Computer-Maus bedienen oder am PC spielen, aber noch nicht Fahrrad fahren, schwimmen oder sich die Schnürsenkel binden.

Die Auswertung des Teils "Digital Playground" (digitaler Spielplatz) brachte ans Licht, dass fast die Hälfte aller Sechs- bis Neunjährigen mit Freunden online kommuniziert und Social Networks nutzt. "Digital Maturity" (digitale Reife) zeigte, dass bereits Elfjährige die technologischen Fähigkeiten von Erwachsenen aufweisen. Beim fünften Teil, "Digital Coming of Age" (digitales Älterwerden), befragte AVG Eltern von 14 bis 17-Jährigen. Ergebnis: Fast die Hälfte davon kontrolliert Teenager via Facebook. (AVG Technologies: ra)

AVG Technologies: Kontakt und Steckbrief

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Meldungen: Studien

  • Bildungsstand spielt eine Rolle

    In Deutschland gehen die Meinungen über generative Künstliche Intelligenz, wie ChatGPT, weit auseinander - Auch die Nutzung im privaten und beruflichen Alltag ist sozial ungleich verteilt. "Diese Unterschiede sind relevant", sagt Professor Florian Stoeckel, der die Studie geleitet hat. "Sie betreffen den Zugang zu Chancen, die digitale Teilhabe und letztlich die Frage, wer die Zukunft mitgestaltet, wenn sich Arbeit und Gesellschaft durch KI verändern."

  • Soziale Medien werden immer wichtiger

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  • Finanzinstitute unter Zugzwang

    Mit Inkrafttreten der EU-Verordnung zur digitalen operationellen Resilienz (DORA) Mitte Januar 2025 stehen Finanzinstitute unter Zugzwang: Sie müssen ihre IT-Sicherheit aufgrund der herrschenden Gefahrenlage entlang eines Katalogs an Maßnahmen auf einen zeitgemäßen Stand der Technik bringen. Eine aktuelle Studie von Veeam Software, dem weltweit führenden Anbieter für Datenresilienz nach Marktanteil, hat bei betroffenen Organisationen den Status Quo bei der Umsetzung abgefragt. Darin zeigt sich: Eine Mehrheit der deutschen Finanzdienstleister hält die hauseigene Resilienz noch nicht für ausreichend. 95 Prozent der über 100 befragten deutschen Unternehmen sehen noch Verbesserungsbedarf, um die Anforderungen zu erfüllen.

  • Billig-Händler verschärfen den Wettbewerb

    Seit einigen Jahren drängen verstärkt Online-Händler auf den deutschen Markt, die zu Niedrigstpreisen Produkte vor allem aus China importieren. Mehr als drei Viertel der deutschen Händler (78 Prozent) fordern deshalb ein Verbot chinesischer Billig-Marktplätze. Aus Sicht von je neuen von zehn Händlern würden sie häufig gegen das hier geltende Recht verstoßen (92 Prozent) und ihre Produkte enthielten oft potenziell gefährliche Inhaltsstoffe (88 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 505 Handelsunternehmen ab zehn Beschäftigten in Deutschland befragt wurden.

  • Cybersicherheit als strategisches Thema

    Eine aktuelle Studie von Qualys in Zusammenarbeit mit Dark Reading zeigt: Trotz wachsender Ausgaben und zunehmender Relevanz in Vorstandsetagen bleibt das Cyber-Risikomanagement vieler Unternehmen unausgereift. Der Grund: Der geschäftliche Kontext fehlt.

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