Bürokratische Hürden bei der Unternehmensgründung


Sechs von zehn Gründern klagen über Bürokratie-Hürden
Suche nach Investoren und Personal waren für jedes zweite Start-up schwierig

(09.09.15) - Eine Mehrheit der Gründer von Start-ups empfindet bürokratische Hürden bei der Unternehmensgründung, die Finanzierung sowie die Suche nach Personal als sehr schwierig oder schwierig. Trotzdem würde fast jeder den Schritt in die Selbstständigkeit noch einmal wagen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 200 Start-up-Gründern. 96 Prozent von ihnen geben an, dass sie auch im Rückblick erneut ein Start-up gründen würden. 63 Prozent stimmen der Aussage dabei sogar voll und ganz zu, 33 Prozent stimmen eher zu. Nur ein Prozent der Gründer stimmt überhaupt nicht zu. Dabei gibt es nur geringe regionale Unterschiede.

In München würden 100 Prozent der Gründer ihre Entscheidung wieder treffen, in Hamburg sind es 96 Prozent und in Berlin 95 Prozent. "Ein Start-up zu gründen ist ein steiniger Weg und wer Erfolg haben will, muss viele Hürden nehmen. Aber ein Start-up bietet auch die Chance, seine eigene Idee zu 100 Prozent umzusetzen und wirklich etwas zu bewegen", sagt Bitkom-Geschäftsleiter Niklas Veltkamp. "Die Chance, die in einer Start-up-Gründung steckt, müssen wir noch viel stärker betonen, damit mehr junge Leute diesen Weg gehen und sich nicht von den sicherlich vorhandenen Hindernissen abschrecken lassen."

Sechs von zehn Gründern (59 Prozent) geben rückblickend an, dass der bürokratische Aufwand für die Start-up-Gründung sehr hoch war. In Berlin legt die Verwaltung den Start-ups die meisten Steine in den Weg. Fast zwei Drittel (64 Prozent) der Berliner Gründer klagen über die Bürokratie, in Hamburg ist es nur etwa jeder Zweite (54 Prozent) und in München sind es gerade einmal 40 Prozent. Ähnlich schwierig war für die meisten Start-ups (58 Prozent) die Suche nach geeignetem Personal. Hier hatten die Gründer in München (68 Prozent) die meisten Probleme, gefolgt von den Berlinern (61 Prozent) und den Start-ups aus Hamburg (54 Prozent). Rund jeder zweite Gründer (53 Prozent) empfand die Investorensuche als schwierig oder sehr schwierig. In Berlin (57 Prozent) waren die Schwierigkeiten dabei größer als in Hamburg (54 Prozent) und München (40 Prozent).

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 227 Gründer von IT- und Internet-Start-ups in Deutschland befragt. Die Fragestellung lautete "Nun möchten wir Sie zu Ihren Erfahrungen, die Sie als Gründer gesammelt haben, befragen. Bitte geben Sie an inwiefern sie den nachfolgenden Aussagen zustimmen. Sie können Ihre Zustimmung auf einer Skala abstufen": "Ich würde mit meinen aktuellen Erfahrungen erneut ein Start-up gründen.", "Der bürokratische Aufwand während des Gründungsprozesses war sehr hoch.", "Es war sehr schwierig, Investoren für mein Start-up zu finden.", "Es war sehr schwierig, gutes Personal für mein Start-up zu finden."
(Bitkom: ra)

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    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

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    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

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    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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