Studie zum Thema Raubkopien


Verletzung des Urheberrechtes: Software im Rekordwert von 1,6 Milliarden Euro wird in Deutschland raubkopiert - In Deutschland sind 27 Prozent aller Programme illegal
Wachstum des Softwaremarktes in Schwellenländern trieb den Wert der illegalen Programme um 14 Prozent auf ein neues Rekordhoch von 59 Mrd. US-Dollar


(23.05.11) - PC-User in Deutschland achten das Recht an geistigem Eigentum. 64 Prozent bejahen in einer aktuellen Studie der Business Software Alliance (BSA) eine gerechte Entlohnung von Kreativen durch das Recht an geistigem Eigentum. Dennoch wurden 2010 in Deutschland Programme im Wert von rund 1,6 Milliarden Euro raubkopiert - so viel wie nie zuvor. 27 Prozent aller verwendeten Programme sind illegal. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studien von IDC und IPSOS im Auftrag der BSA.

Die Entwicklung der Softwarepiraterie gibt Grund zur Sorge. Obwohl der weltweite Anteil unlizenzierter an der Gesamtmenge der installierten Software um einen Prozentpunkt auf 42 Prozent sank, trieb das Wachstum des Softwaremarktes vor allem in Schwellenländern den Wert der illegalen Programme um 14 Prozent auf ein neues Rekordhoch (59 Mrd. US-Dollar). Mehr als die Hälfte dieses Schadens entsteht inzwischen in Schwellenländern. In der EU stagniert der Anteil unlizenzierter Software bei 35 Prozent, der Wert stieg von umgerechnet 8,3 auf umgerechnet 10,1 Milliarden Euro.

Der größte Schaden für die Softwareindustrie innerhalb der EU entsteht in Frankreich: Hier liegt die Piraterierate bei 39 Prozent, was einem Wert von 1,9 Milliarden Euro entspricht. Weltweit liegen die USA (20 Prozent, 9,5 Milliarden US-Dollar), China (78 Prozent, 7,8 Milliarden US-Dollar) und Russland (65 Prozent, 2,8 Milliarden US-Dollar) an der Spitze, was das Volumen der Raubkopien angeht.

Georg Herrnleben, Senior Director EMEA bei der BSA: "Diese Ergebnisse geben Grund zur Sorge. Im wirtschaftlich erfolgreichen Jahr 2010 hat die illegale Verwendung von Software ebenso stark zugenommen wie der legale Softwaremarkt gewachsen ist, was zu einem Rekordvolumen an Raubkopien geführt hat. Die Herausforderung ist größer geworden. Unsere Arbeit für den Schutz des Urheberrechts von Software ist deshalb umso wichtiger."

Deutsche Einstellung zum Recht am geistigen Eigentum: schützenswert, förderlich für Wirtschaft und Innovation
Anwender in Deutschland sind mehrheitlich auf der Seite von Software-Entwicklern und für den Schutz der Rechte am geistigen Eigentum: der aktuellen Studie der IPSOS zufolge stimmen 64 Prozent der Befragten zu, dass Entwickler für ihre Arbeit bezahlt werden sollten. Eine starke Mehrheit ist zudem von den Vorteilen geistiger Eigentumsrechte und ihrer wirtschaftlichen Folgen überzeugt: 57 Prozent geben an, dass sie die heimische Wirtschaft fördern, 62 Prozent sind der Meinung, dass sie Arbeitsplätze schaffen.

Georg Herrnleben sagte: "Die IPSOS-Studie bekräftigt einmal mehr die Überzeugung, dass geistiges Eigentum als wichtige Ressource im Ideenstandort Deutschland geschützt werden muss - ganz gleich, ob es sich um Produktpiraterie oder illegale Software handelt: Der Schutz von Urheberrechten schafft Arbeitsplätze und fördert die deutsche Wirtschaft."

Support, Sicherheit, Zuverlässigkeit: PC-User finden Originalsoftware überlegen
Deutsche Anwender sind sich im Klaren darüber, welche Vorteile Originalsoftware hat: 91 Prozent der Befragten halten sie gegenüber Raubkopien überlegen, was den technischen Support angeht. 78 Prozent fühlen sich von Originalsoftware besser geschützt vor Viren und Hackerangriffen. 72 Prozent sagen, Originalsoftware ist zuverlässiger. Dieser Trend ist weltweit einheitlich.

Bezugsquellen für Software: Unklarheit bei privaten Mehrfachinstallationen
Die PC-User in Deutschland haben ein gutes Verständnis davon, welche Bezugsquellen von Software legal, welche illegal sind. Die zweifelhafte Rechtmäßigkeit von Programmen, die über Peer-to-Peer-Netzwerke herunter geladen werden, verstehen sie zum Beispiel wesentlich besser als der Durchschnitt der Befragten weltweit: nur 18 Prozent der Deutschen halten sie für legal, weltweit sind es 36 Prozent. Weniger klar sind sich die Anwender in Deutschland bezüglich der Rechtmäßigkeit privater Mehrfachinstallationen eines gekauften Programmes. 70 Prozent halten dies generell für legal. Tatsächlich hängt dies aber von der Zustimmung des Herstellers und den Lizenzbedingungen ab. (BSA: ra)

BSA: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

  • Rote Linien für die zukünftige Nutzung von KI

    Laut einer aktuellen Studie von NTT Data droht eine Verantwortungslücke die durch KI möglich gewordenen Fortschritte zu untergraben. Mehr als 80 Prozent der Führungskräfte räumen ein, dass Führungsfähigkeiten, Governance und die Bereitschaft der Mitarbeitenden nicht mit den Fortschritten der KI mithalten können. Das gefährdet Investitionen, Sicherheit und das Vertrauen der Öffentlichkeit.

  • Europas Sanktionslandschaft

    Die Durchsetzung der europaweiten Datenschutz-Gesetzgebung hat einen neuen Höchststand erreicht: Erstmals überschreiten die öffentlich bekannten Bußgelder in Europa die Marke von fünf Milliarden Euro. Seit Inkrafttreten der General Data Protection Regulation (GDPR) im Mai 2018 wurden bis März 2025 insgesamt rund 5,65 Milliarden Euro an Strafen verhängt - ein Plus von 1,17 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese Rekordsumme spiegelt wider, wie stark sich die europäische Sanktionspraxis in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

  • Absicherung unternehmerischer Entscheidungen

    Die zunehmende Regulierungsdichte mit immer neuen Vorschriften erschwert Vorständen und Aufsichtsräten die rechtliche Einschätzung unternehmerischer Entscheidungen und bremst unternehmerisches Handeln. Das Deutsche Aktieninstitut und die Anwaltskanzlei Gleiss Lutz haben die Studie "Absicherung unternehmerischer Entscheidungen - Entscheidungsfindung in unsicheren Zeiten" veröffentlicht.

  • Herausforderung: Datenschutz & geteilte Geräte

    Die Digitalisierung schreitet in der Transport- und Logistikbranche stetig voran und macht Prozesse innerhalb der Lieferkette immer transparenter und damit nachvollziehbarer. So kam die jüngste Studie "Digitale Innovationen: Was die Transport- und Logistikbranche jetzt braucht" von SOTI zu dem Ergebnis, dass sich 80 Prozent (weltweit 78 Prozent) der deutschen Arbeitnehmenden im T&L-Bereich durch die technische Nachverfolgbarkeit von Waren, für die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit Verantwortung tragen, sicherer fühlen. Gleichzeitig empfinden jedoch 61 Prozent das Tracking dienstlicher Geräte als Eingriff in ihre Privatsphäre (weltweit 55 Prozent).

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen