Reputation gehört zur Business-Strategie


Risk Management fokussiert auf Reputationsrisiken: Studie zeigt Umgang mit Reputationsrisiken in Unternehmen
Mehr als ein Viertel des Unternehmenswertes wird an der Reputation festgemacht

(09.12.14) - Reputationsrisiken gehören zu den größten Unternehmensrisiken: Die Verantwortung für den Ruf eines Unternehmens liegt bei den Führungskräften. Die Mehrheit der Unternehmen glaubt, sie besäßen derzeit einen überdurchschnittlich guten Ruf. In der vernetzten Welt sozialer Medien ist die positive Unternehmensreputation schnell dahin, die negativen Folgen können jedoch durch kompetentes Management begrenzt werden. Größten Einfluss haben allerdings die Kunden. Die öffentliche Meinung wirkt sich wiederum auf den Börsenkurs sowie den direkten Umsatz aus. Gleichzeitig sehen die Unternehmensführer Verbesserungspotenziale bei ihren Reputation-Risk-Strategien und planen Investments in das Reputation Risk Management. Der "Reputation@Risk Survey" befragte mehr als 300 Unternehmensvertreter der Führungsebene – ein Drittel stammt aus dem EMEA-Raum.

"Mehr als ein Viertel des Unternehmenswertes wird an der Reputation festgemacht", erklärt Dr. Hans Röhm, Partner Enterprise Risk Services (ERS) bei Deloitte. "Daher erkennen viele Unternehmen Reputationsrisiken als größte Gefahr für ihr Geschäft. Aktives und durchdachtes Reputation Risk Management kann verhindern, dass ein Unternehmen in Verruf gerät und von den gravierenden Folgen in Mitleidenschaft gezogen wird."

Die meisten Befragten, besonders in Asien und im EMEA-Raum, stufen die Bedeutung von Reputation Risk Management als sehr hoch ein. 87 Prozent bewerten Reputationsrisiken als "wichtiger" oder "viel wichtiger" im Vergleich zu anderen strategischen Risiken. 88 Prozent geben an, sich auf Reputation Risk Management zu konzentrieren, sodass das Vorgehen gegen Reputationsrisiken in die Business-Strategien integriert wird.

Chef-Etage in der Verantwortung
Die Geschäftsführung muss Reputationsrisiken managen – bei mehr als einem Drittel kümmert sich darum der CEO persönlich. Ist dies nicht der Fall, liegt die Verantwortung meist beim Chief Risk Officer (21Prozent), dem Vorstand (14Prozent) oder dem CFO (11Prozent). Die wichtigsten Einflussnehmer auf das Reputation Risk Management sind aber die Kunden. Im EMEA-Raum geben 76 Prozent sie als bedeutend an – der weltweite Durchschnitt liegt sogar höher (81Prozent). Neben den Kunden sind vor allem Regierungen und Behörden (75Prozent) sowie Senior-Mitglieder der Geschäftsführung (68Prozent) von Bedeutung. Die hohe Bewertung der Kundenmeinung wird durch den zunehmenden Einfluss sozialer Medien und die sekundenschnelle Nachrichtenverbreitung getrieben.

Weltweit sehen Befragte, die bereits einmal Reputationskrisen ausgesetzt waren, die gravierendsten Folgen bei Umsatzeinbußen und dem Verlust des Markenwerts (je 41Prozent). In EMEA wird der Einbruch des Börsenkurses mit 42 Prozent als schwerwiegendste Folge angesehen – gefolgt von sinkendem Markenwert (35Prozent) und behördlichen Untersuchungen (34Prozent).

Verbesserungsmöglichkeiten
Mehr als drei Viertel glauben, der Ruf ihres Unternehmens sei überdurchschnittlich positiv. Gleichzeitig sind 39 Prozent der Überzeugung, ihre Reputation-Risk-Strategie sei nur durchschnittlich oder noch nicht ausgereift. Lediglich 19 Prozent geben der eigenen Strategie die Bestnote. Am gründlichsten vorbereitet zu sein, meinen sie, auf Risiken im direkten Einflussbereich, wie die Einhaltung von Vorschriften oder das Verhalten von Angestellten sowie des Managements. Unsicher sind sie hingegen bei Problemen mit Partnern, durch Konkurrenten oder unvorhergesehenen Katastrophen.

Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen plant, Reputationsrisiken durch Investitionen in Analyse- und Monitoring-Technologien zu begegnen. Auch neue Positionen im Unternehmen zu schaffen, wie den Reputation Risk Officer, ist bei 51 Prozent auf dem Radar. Bereits heute investieren 31 Prozent der EMEA-Unternehmen in Szenarioanalysen. Künftig soll auch Krisenmanagement ein wichtiger Investitionsbereich werden.

"Die Unternehmen zeigen, dass kontinuierliche und durchdachte strategische Ansätze im Reputation Risk Management wichtig sind. Reputationsrisiken gehören zu den weltweiten Herausforderungen und bedürfen aktiver Szenarioplanung verbunden mit Echtzeit-Erkennung, um immer einen Schritt voraus zu sein", sagt Dr. Hans Röhm. (Deloitte: ra)

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    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

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    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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