Die Hausbank wird immer häufiger gewechselt


Studienbericht "Digital Finance 2021": Die Hälfte hat schon einmal das Hauptkonto gewechselt – und drei Viertel davon schon dreimal oder öfter
Corona führt zu Digitalisierungsschub bei Finanzgeschäften



War früher der Kontowechsel aufwändig, so ist heute die neue Bankverbindung online nur wenige Klicks entfernt. Und immer mehr Bundesbürger wechseln häufiger ihre Hausbank. Rund die Hälfte (47 Prozent) geben an, schon einmal ihr hauptsächlich genutztes Girokonto gewechselt zu haben. Und fast drei Viertel (73 Prozent) von ihnen haben die Bankverbindung sogar bereits dreimal oder öfter geändert. Vor fünf Jahren war nicht einmal ein Viertel (23 Prozent) mit dem Hauptkonto umgezogen – und von ihnen hatten auch gerade einmal 26 Prozent drei Wechsel oder mehr angegeben. Das sind Ergebnisse aus dem heute veröffentlichten Studienbericht "Digital Finance 2021" des Digitalverbands Bitkom, für den 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren befragt wurden.

"Online-Banken, Neo-Banken und FinTechs: Die Digitalisierung führt bei Finanzgeschäften zu einer breiteren Auswahl für die Kundinnen und Kunden. Und diese Möglichkeiten werden auch genutzt", sagt Kevin Hackl, Referent Digital Banking & Financial Services beim Bitkom. "Diese Entwicklung dürfte sich mit noch höherem Tempo fortsetzen, auch weil in der Corona-Pandemie gerade auch viele Ältere mit dem Online-Banking den Einstieg in digitale Finanzgeschäfte gefunden haben." Und Fabian Nadler, Bereichsleiter Digital Insurance & InsurTech, betont: "Die Versicherungsbranche muss sich auf einen Digitalisierungsschub einstellen. Wer – wie die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger seine Geldangelegenheiten online regelt, der wird auch seine Versicherungen nicht mehr analog managen wollen. Dabei geht es nicht nur um einfachere und transparentere Produkte, sondern auch um digitale Vertriebswege über Plattformen, auf denen sich die Kunden vermehrt aufhalten."

Weitere Ergebnisse der Studie "Digital Finance 2021" sind:
>> Online-Banking ist inzwischen Standard:
8 von 10 (80 Prozent) nutzen das Online-Banking-Angebot ihrer Bank. Während der Corona-Pandemie ist vor allem der Anteil der älteren Online-Banking-Nutzenden ab 65 Jahre stark gestiegen, von 22 Prozent im Vorjahr auf nun 39 Prozent. Das entspricht einem Anstieg um 83 Prozent.

>> Die Marke rückt in den Hintergrund – die App wird wichtiger: Während nur 6 von 10 (60 Prozent) eine bekannte Marke bei der Auswahl ihrer Bank für sehr wichtig oder eher wichtig halten, achten 9 von 10 (86 Prozent) auf eine benutzerfreundliche Online-Banking-App und 7 von 10 (67 Prozent) auf eine breite Angebotspalette beim Online-Banking.

>> Digitalunternehmen gelten als Alternative: 43 Prozent können sich vorstellen, ein Girokonto bei einem Digitalunternehmen wie Amazon, Apple oder Google zu eröffnen. Unter den 16- bis 29-Jährigen sind es sogar 50 Prozent.

>> Videoberatung dürfte in Zukunft wichtiger werden: Aktuell haben sich erst 7 Prozent schon einmal per Videoanruf von ihrer Bank oder einem Finanzdienstleister beraten lassen. Aber mehr als drei Viertel (79 Prozent) waren mit der Beratung zufrieden – ein Rekordwert, der von keiner anderen Beratungsart erreicht wird.

>> Versicherungen und Banking könnten enger zusammenrücken: 6 von 10 (57 Prozent) Online-Banking-Nutzenden können sich vorstellen, ihre Versicherungsangelegenheiten direkt dort zu erledigen.

>> Bei Versicherungen liegt der analoge Abschluss vorne – noch: Drei Viertel (77 Prozent) haben schon einmal eine Versicherung auf traditionellem Weg analog abgeschlossen, aber die Hälfte (53 Prozent) auch bereits digital. Und: Mehr als ein Drittel (37 Prozent) würde gerne mehr Versicherungen digital abschließen.

Details zu diesen Studienergebnissen sowie eine ganze Reihe weiterer Zahlen rund um die Digitalisierung der Finanzbranche und die Einstellung der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger zu Kryptowährungen finden sich im vollständigen Studienbericht "Digital Finance 2021 – Die Transformation der Finanzindustrie in Zahlen".

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ.
(Bitkom: ra)

eingetragen: 12.10.21
Newsletterlauf: 12.01.22

Bitkom: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Viele Schulen regeln den KI-Einsatz nicht

    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

  • Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden

    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen