Nachhaltiger Einfluss auf Rechenzentren
Umfrage: Nur jeder zweite europäische Rechenzentrumsexperte kennt die 20-20-20-Energieziele der EU
Umwelt-Compliance: EU-Vorgaben zur Steigerung der Energieeffizienz und Senkung des CO2-Ausstoßes nehmen energieintensive Wirtschaftsbereiche ins Visier
(07.03.13) - Laut einer Umfrage von Emerson Network Power wissen 43 Prozent der europäischen Rechenzentrumsexperten nicht über das von der Europäischen Union (EU) im Rahmen von Europa 2020 verabschiedete Energie- und Klimaschutz-Paket "20-20-20" Bescheid. Die Vorgaben sehen für die EU bis zum Jahr 2020 eine Reduktion des CO2-Ausstoßes, eine Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien und die Steigerung der Energieeffizienz um jeweils 20 Prozent vor. Bei der Befragung von 341 Rechenzentrumsexperten in ganz Europa wurden der Bekanntheitsgrad sowie die bislang in Rechenzentren zur Steigerung ihrer Energieeffizienz ergriffenen Maßnahmen untersucht.
Die Umfrage ergab, dass nur 21 Prozent der IT-Experten bereits Maßnahmen ergriffen haben, welche die Zielvorgaben von 20-20-20 unterstützen. Von jenen Experten, die die Anforderungen kennen, äußerten sich 63 Prozent besorgt über deren Auswirkungen auf den Betrieb ihrer Rechenzentren.
Die Klima- und Energieziele der EU fordern bis zum Jahr 2020 die EU-weite Umsetzung folgender Ziele:
>> 20 Prozent weniger Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 1990
>> Deckung von 20 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien
>> Steigerung der Energieeffizienz um 20 Prozent
Compliance-Ziele für die Rechenzentrumsbranche
Zur Förderung der Ziele hat die Europäische Kommission einen freiwilligen Verhaltenskodex zur Energieeffizienz in Rechenzentren veröffentlicht. Denn Schätzungen zufolge werden Rechenzentren bereits in naher Zukunft wesentlich am kommerziellen Stromverbrauch beteiligt sein.
Energieeffizienz entscheidend bei Investitionen
Die Umfrage von Emerson Network Power ergab außerdem, dass knapp drei Fünftel (57 Prozent) der IT-Experten, die "20-20-20" kennen, auf energieeffizientere IT-Geräte setzen. Fast drei Viertel (72 Prozent) gaben an, Energieeffizienz sei eines der wichtigsten oder sogar das wichtigste Kriterium bei Neuanschaffungen. Nur drei Prozent haben sich hingegen dazu entschlossen, ihre Rechenzentren in Länder mit weniger strengen Auflagen auszulagern. Die Befragten sind außerdem der Ansicht, dass neben der IT und dem technischen Betrieb vor allem der Bereich Engineering/ Produktentwicklung von "20-20-20" betroffen sein wird. Über ein Viertel der befragten Unternehmen hat bereits Initiativen für mehr Umweltfreundlichkeit ins Leben gerufen.
Emiliano Cevenini, Vice President Power Sales EMEA bei Emerson Network Power, erläutert: "Die Umfrage zeigt, dass die 20-20-20-Energieziele der EU einen nachhaltigen Einfluss auf Rechenzentren haben werden. Obwohl die Frist erst in sieben Jahren abläuft, besteht schon jetzt Handlungsbedarf."
Die Rolle erneuerbarer Energien
Die Umfrage ging auch auf erneuerbare Energien ein – eine Energiequelle, die für Rechenzentren im Hinblick auf Emissionssenkungen an Bedeutung gewinnen wird. Die Hälfte der Befragten gab an, dass sie auf Solarenergie als bevorzugte erneuerbare Energiequelle für ihr Hauptrechenzentrum setzen würde. Als Hauptgrund für den bisherigen Verzicht auf erneuerbare Energien nannten die Befragten die damit verbundenen Kosten.
Über die Studie:
>> Befragt wurden 341 IT-Experten aus ganz Europa.
>> 72 Prozent der Befragten sind in der Privatwirtschaft tätig
>> Ein Großteil der Unternehmen beschäftigt mehr als 200 Mitarbeiter
>> Viele der Befragten sind für kleinere Rechenzentren mit unter 500 m2 und weniger als 150 Racks zuständig.
>> Die meisten Befragten sind in den Bereichen Engineering (Design, Entwicklung, Test), Rechenzentrumsmanagement (Zuständigkeit für IT und Anlagen) und [0]in der Geschäftsleitung (CIO, CTO, CFO) tätig.
(Emerson Network Power: ra)
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