Umfrage enthüllt Defizite bei Green IT
Untersuchung zum Energiemanagement zeigt, dass Green IT bei vielen Unternehmen noch nicht angekommen ist
Green-IT-Richtlinien: Einfache, nicht kontrollierte Richtlinien sind allerdings vergleichsweise weit verbreitet
(13.07.12) - Faronics stellte die Ergebnisse einer neuen Untersuchung zum Energiemanagement in insgesamt 246 deutschen Unternehmen vor. Laut der Studie gib es eine erhebliche Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit bei der Energieeffizienz der IT-Infrastruktur in Deutschland: Während 71 Prozent der Befragten ihr Unternehmen als "grün" in Bezug auf die IT-Effizienz einschätzten, gibt es nur in 30 Prozent der Unternehmen konkrete Maßnahmen, die diesen Anspruch unterstützen. Die Gründe für diese Wirklichkeitslücke sind laut der Untersuchung vor allem der Zeit- und Kostenaufwand, den Unternehmen bei der Implementierung von Green IT-Maßnahmen befürchten. Zwei von drei Unternehmen, in denen es keine Richtlinien zur Energieeffizienz gibt, gaben dies als Begründung an.
Einfache, nicht kontrollierte Richtlinien sind allerdings vergleichsweise weit verbreitet: 64 Prozent der Befragten geben an, es herrsche in ihrem Unternehmen die interne Vorgabe, dass die Rechner bei Nichtbenutzung heruntergefahren werden sollen. Vier von fünf Befragten waren außerdem der Ansicht, dass sich die Mitarbeiter in ihrem Unternehmen daran halten, und dass es selten vorkommt, dass inaktive Computer nicht heruntergefahren werden.
Die Begründung für den Mangel an durchgreifenderen Richtlinien sind laut der Untersuchung jedenfalls nicht befürchtete Einbußen bei der Produktivität: 58 Prozent der Befragten sind sich sicher, dass es die Produktivität auch dann nicht senken würden, wenn Computer beispielsweise bei Nichtaktivität automatisiert heruntergefahren würden.
"Green IT ist ein Begriff, der in vielen Unternehmen in engem Zusammenhang mit Energiesparmaßnahmen im Rechenzentrum steht. Natürlich ist das ein Schritt in die richtige Richtung – aber dieser Gedanke lenkt von wertvollen Basismaßnahmen wie eben zum Beispiel dem Herunterfahren inaktiver Rechner ab", kommentiert Bimal Parma, Vice President Product Marketing bei Faronics, die Studie. "Die Auswirkungen eines soliden Desktop Managements dürfen nicht unterschätzt werden, vor allem wenn man überlegt, dass nur 30 Prozent der Desktop-Energie produktiv genutzt wird. Das verschwendet nicht nur Energie, sondern resultiert auch in unnötig hohen Kosten."
In Unternehmen, die eine Green-IT-Richtlinie haben oder die Einführung planen, sind meist die Kosten der Grund für dieses Vorgehen. Nur insgesamt 9 Prozent der Befragten sahen die soziale Verantwortung als primären Grund für diesen Schritt. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen (45 Prozent) geben hingegen die Kosten als Hauptgrund an.
"Dieses Verhältnis wird sich zweifelsohne zugunsten der sozialen Verantwortung ändern", so Parma weiter. "Die Kunden werden immer umweltbewusster und solche Unternehmen, die ihre überlegenen Energiepolitiken nach außen tragen, können hier von Sympathieeffekten profitieren." (Faronics: ra)
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