Produktiver Umgang mit Wissen


Studie: Mehr als einem Viertel der Mitarbeiter fehlen notwendige Informationen für ihre Arbeit
Produktiver Umgang mit Wissen noch nicht in Unternehmen verankert

(19.05.14) - 27 Prozent der Mitarbeiter in Deutschland haben in ihrem Job keinen Zugang zu relevantem Wissen. Einer der Gründe für die schlechte Informationsbasis: Über die Hälfte der Beschäftigten ist nicht bereit, ihr Know-how zu teilen. Werden Informationen weitergegeben, dann meist nur informell im persönlichen Kontakt zwischen Kollegen. Dieser unproduktive Umgang mit Wissen hat gravierende Folgen für die Unternehmen. Schließlich sind 87 Prozent der Firmen überzeugt, dass Mitarbeiter und deren Know-how ihr wichtigster Erfolgsfaktor seien. Dies sind Ergebnisse der Studie "Produktiver Umgang mit Wissen in Unternehmen", die mifm München – Institut für Marktforschung GmbH im Auftrag von Haufe durchgeführt hat. Befragt wurden dafür 300 Geschäftsführer sowie Mitarbeiter mit und ohne Personalverantwortung.

Deutsche Mitarbeiter tauschen Wissen aus – allerdings nur auf informeller Basis: 86 Prozent der Studienteilnehmer bestätigen, dass Know-how in ihrer Firma team- oder standortübergreifend geteilt wird. Allerdings erfolgt die Weitergabe von Wissen häufig nur im direkten Austausch unter Kollegen. So geben fast 90 Prozent der Beschäftigten relevante Informationen im persönlichen Gespräch, per E-Mail oder telefonisch weiter. Nur ein Drittel der Befragten nutzt dafür das Intranet. Server, Laufwerke oder zentrale Ordner dienen nur jedem zehnten als Mittel der Wahl beim Wissenstransfer. Das Ergebnis: Meist profitieren nur einige wenige.

Auch bei der Beschaffung von Wissen wenden sich Mitarbeiter zunächst an ihre Kollegen: Nahezu zwei Drittel fragen bei anderen nach, wenn sie eine Information benötigen. Darüber hinaus dient das Internet als Wissensquelle. Der Unternehmensserver wie auch das Intranet ist nur für knapp die Hälfte der Befragten relevant, da dort häufig die Voraussetzungen für einen einfachen Wissenstransfer fehlen.

Mangelhafte Wissensbasis
Dementsprechend unzufrieden sind die Mitarbeiter mit dem Wissensmanagement in ihrem Unternehmen. Über einem Viertel der Befragten fehlen die relevanten Informationen für ihre Arbeit. Eine der Hauptursachen dafür ist die mangelnde Bereitschaft von Kollegen, ihr Know-how zu teilen. Gründe dafür sind oftmals keine verbindlichen Ablagestrukturen (65 Prozent) sowie fehlende Lösungen zur Speicherung von Know-how (43 Prozent). Das macht es den Mitarbeitern schwer, ihr Wissen zu teilen. Darüber hinaus ist in fast drei Viertel der Unternehmen das benötigte Know-how zwar vorhanden, doch die Mitarbeiter wissen nicht, wo es abgelegt ist oder die Suche gestaltet sich aufwändig.

Das zeigt sich gerade in der Dauer der Recherche: 82 Prozent der Teilnehmer geben an, bei Bedarf bis zu einer halben Stunde nach einer Information zu suchen. 11 Prozent brauchen sogar zwischen 30 Minuten und drei Stunden.

Mitarbeiter fordern produktiven Umgang mit Know-how ein
Durch den informellen Umgang mit Wissen ist eine der wesentlichen Forderungen von Mitarbeitern nicht erfüllt: 76 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass alle Angestellten unternehmensweit einen schnellen und einfachen Zugriff auf relevante Informationen haben sollten. Für über 50 Prozent der Teilnehmer ist es wichtig, auch im Homeoffice auf Wissen zugreifen zu können.

"Mitarbeiter sind der wichtigste Erfolgsfaktor für Firmen. Dementsprechend müssen Unternehmen sie in ihrer täglichen Arbeit bestmöglich unterstützen und auch ihre Wünsche nach optimalen Arbeitsbedingungen berücksichtigen. Der einfache und schnelle Zugriff auf Know-how ist dabei essenziell", erläutert Barbara Pöggeler, Produktmanagerin bei Haufe-Lexware GmbH & Co. KG. "Gelingt der produktive Umgang mit Wissen, macht sich dies sowohl in der Firmenbilanz bezahlt, als auch in einer höheren Motivation der Mitarbeiter." (Haufe: ra)


Meldungen: Studien

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

  • Rote Linien für die zukünftige Nutzung von KI

    Laut einer aktuellen Studie von NTT Data droht eine Verantwortungslücke die durch KI möglich gewordenen Fortschritte zu untergraben. Mehr als 80 Prozent der Führungskräfte räumen ein, dass Führungsfähigkeiten, Governance und die Bereitschaft der Mitarbeitenden nicht mit den Fortschritten der KI mithalten können. Das gefährdet Investitionen, Sicherheit und das Vertrauen der Öffentlichkeit.

  • Europas Sanktionslandschaft

    Die Durchsetzung der europaweiten Datenschutz-Gesetzgebung hat einen neuen Höchststand erreicht: Erstmals überschreiten die öffentlich bekannten Bußgelder in Europa die Marke von fünf Milliarden Euro. Seit Inkrafttreten der General Data Protection Regulation (GDPR) im Mai 2018 wurden bis März 2025 insgesamt rund 5,65 Milliarden Euro an Strafen verhängt - ein Plus von 1,17 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese Rekordsumme spiegelt wider, wie stark sich die europäische Sanktionspraxis in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

  • Absicherung unternehmerischer Entscheidungen

    Die zunehmende Regulierungsdichte mit immer neuen Vorschriften erschwert Vorständen und Aufsichtsräten die rechtliche Einschätzung unternehmerischer Entscheidungen und bremst unternehmerisches Handeln. Das Deutsche Aktieninstitut und die Anwaltskanzlei Gleiss Lutz haben die Studie "Absicherung unternehmerischer Entscheidungen - Entscheidungsfindung in unsicheren Zeiten" veröffentlicht.

  • Herausforderung: Datenschutz & geteilte Geräte

    Die Digitalisierung schreitet in der Transport- und Logistikbranche stetig voran und macht Prozesse innerhalb der Lieferkette immer transparenter und damit nachvollziehbarer. So kam die jüngste Studie "Digitale Innovationen: Was die Transport- und Logistikbranche jetzt braucht" von SOTI zu dem Ergebnis, dass sich 80 Prozent (weltweit 78 Prozent) der deutschen Arbeitnehmenden im T&L-Bereich durch die technische Nachverfolgbarkeit von Waren, für die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit Verantwortung tragen, sicherer fühlen. Gleichzeitig empfinden jedoch 61 Prozent das Tracking dienstlicher Geräte als Eingriff in ihre Privatsphäre (weltweit 55 Prozent).

Haufe-Lexware: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen