Datenschutz für gespeicherte Informationen


Studie: 53 Prozent der deutschen Unternehmen mussten mindestens eine Datenpanne innerhalb der letzten zwölf Monate verzeichnen
Schutz geistigen Eigentums und die Angst vor Imageverlust sind treibende Kräfte für Verschlüsselungslösungen
- Das Thema Compliance aktuell mit 35 Prozent der Nennungen nur noch den dritten Rang ein

(23.09.09) - Die PGP Corporation, Anbieterin von Lösungen zum unternehmensweiten Datenschutz, stellte die Ergebnisse der Jahresstudie "German Enterprise Encryption Trends 2009" des Marktforschungsinstituts "The Ponemon Institute" vor, die bereits zum dritten Mal einen Überblick zum Einsatz von Verschlüsselungstechnologien in Deutschland bietet. Für die Studie wurden 490 IT-Manager und Geschäftsführer, Analysten und leitende Angestellte aus in Deutschland ansässigen Unternehmen befragt. 27 Prozent davon nahmen eine Position auf Managerebene oder höher ein.

In der Befragung wurde der Schwerpunkt Datenschutz für digitale gespeicherte Informationen fokussiert. Themen waren unter anderem der grundsätzliche Stellenwert des Schutzes digitaler Informationen im Rahmen des Risikomanagements, die Verbreitung von Verschlüsselungslösungen in deutschen Unternehmen, die Gründe für ihren Einsatz, Planungsstrategien sowie die Budgetierung.

Grundsätzlich lässt sich aufgrund der Antworten der Studienteilnehmer feststellen, dass der Datenschutz ein stark wachsendes Problem in Deutschland darstellt: 53 Prozent aller Unternehmen und Organisationen hatten mindestens eine Datenpanne innerhalb der letzten zwölf Monate. Dies entspricht einem signifikanten Wachstum gegenüber 2008, als dieser Prozentsatz bei 34 Prozent lag.

"Die diesjährige Studie zeigt, dass die Akzeptanz von Verschlüsselungslösungen zum Schutz sensitiver Kunden- und Mitarbeiterdaten in Unternehmen weiter zunimmt", so Dr. Larry Ponemon, Vorsitzender und Gründer des Ponemon Institutes. "Interessant wird es sein, wie sich die Veränderungen des deutschen Datenschutzgesetzes mit der jetzt gesetzlich verankerten Veröffentlichungspflicht bei Datenpannen zukünftig auf den Verschlüsselungseinsatz auswirken werden."

Das neue Bundesdatenschutzgesetz soll die Offenlegung von Datenpannen forcieren. Von den 53 Prozent der Unternehmen und Organisationen, die mindestens eine Datenpanne im letzten Jahr verzeichnen mussten, berichteten lediglich 5 Prozent über alle Datenpannen, weitere 14 Prozent legten Datenpannen zumindest teilweise offen. Dies bedeutet, dass 81 Prozent der Datenpannen nicht öffentlich dargestellt wurden. Die seit 1. September 2009 greifende Veränderung des Bundesdatenschutzgesetzes, die eine Veröffentlichungspflicht bei Datenpannen verankert, wird zu einer weiteren Forcierung beim Einsatz von Absicherungsstrategien führen. Denn bislang war die Bereitschaft zur Offenlegung von Datenpannen eher gering.

Datenschutz ist ein wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements in Unternehmen. 82 Prozent der deutschen Unternehmen und Organisationen stufen den Datenschutz im Rahmen ihres Risikomanagements als "wichtig" oder "sehr wichtig" ein. Dies zeigt, dass die Unternehmensentscheider die von Datenpannen ausgehenden potenziellen Gefährdungen für den Geschäftsbetrieb immer deutlicher erkennen.

Verschlüsselung ist eine maßgebliche Komponente der Datenschutzstrategie. Verschlüsselungstechnologien nehmen in fast allen befragten Unternehmen und Organisationen einen festen Platz in diesen Datenschutzmaßnahmen ein. 55 Prozent haben entsprechende Lösungen in Nutzung, 44 Prozent befinden sich in der Planungs- oder Implementierungsphase.

Der strategisch geplante Einsatz von Verschlüsselungstechnologien nimmt zu. Die Studie zeigt, dass die Zahl der IT-Abteilungen, die den Einsatz von Verschlüsselungstechnologien strategisch planen, langsam, aber kontinuierlich wächst. 31 Prozent der Befragten (2008: 30 Prozent) verfügen über eine unternehmensweite Strategie zum konsistenten Einsatz von Verschlüsselungsapplikationen. 78 Prozent nutzen teilweise den strategischen Ansatz und verschlüsseln unternehmensweit oder abhängig von den genutzten Daten oder Anwendungen. Auslöser für diese Entwicklung dürfte die Erkenntnis sein, dass ein strategischer Verschlüsselungsansatz die Gefahr von Datenpannen reduziert: Keine IT-Abteilung mit einer unternehmensweiten Verschlüsselungsstrategie hatte mehr als eine Datenpanne in den letzten zwölf Monaten. Dies belegt, dass sich die Risiken potenzieller Datenmissbrauchsfälle durch die Implementierung unternehmensweit geplanter Verschlüsselungslösungen reduzieren lassen.

Für das Schlüsselmanagement ist ein Drittel der Investitionen reserviert. Investitionen in das Schlüsselmanagement werden von vielen Unternehmen als Maßnahme zur Senkung der Betriebskosten begriffen. Die befragten Unternehmen und Organisationen planen, durchschnittlich 32 Prozent des für Verschlüsselungstechnologien vorgesehenen Budgets in das Schlüsselmanagement zu investieren. Die Schlüsselverwaltung umfasst das aktive Management aller Schlüssel über ihre gesamte Gültigkeitsdauer hinweg, die Erstellung, Implementierung und Durchsetzung von Sicherheitsregeln sowie das Reporting. 33 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sie durch ihre Investitionen in das Schlüsselmanagement die Gesamtbetriebskosten der Lösungen für den unternehmensweiten Datenschutz senken können.

Schutz geistigen Eigentums und die Angst vor Imageverlust sind die Hauptgründe für den Einsatz von Verschlüsselungslösungen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Gewichtung der Beweggründe für den Einsatz von Verschlüsselungslösungen verschoben. War 2008 die Einhaltung von Datenschutz- und Datensicherheitsbestimmungen noch der Hauptgrund für den Verschlüsselungseinsatz, nimmt das Thema Compliance aktuell mit 35 Prozent der Nennungen nur noch den dritten Rang ein. Dagegen gaben 46 Prozent der Befragten an, dass die Einhaltung von Regularien, die im eigenen Unternehmen aufgestellt wurden, im Jahr 2009 der vorrangige Grund für den Einsatz von Verschlüsselungslösungen war. Knapp dahinter folgt mit 45 Prozent das Ziel, durch einen besseren Datenschutz das Risiko von Imageschäden vom Unternehmen abzuwenden.

"Mit der jetzt in Deutschland gesetzlich verankerten Veröffentlichungspflicht bei Datenpannen sollte sich eines der letzten Schlupflöcher schließen, in dem sich fahrlässig mit der Datensicherheit hantierende Unternehmen vor den Folgen einer Datenpanne verstecken können", sagte Ingo Wachter, Vorstand der PGP Deutschland AG. "Die Ergebnisse der Studie des Ponemon Institutes zeigen auf, dass IT-Abteilungen mit einer unternehmensweiten Verschlüsselungsstrategie das Risiko von Datenpannen deutlich reduzieren können." (Ponemon Institute: PGP: ra)

PGP: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>

Meldungen: Studien

  • Leben nach dem Tod - Digital unsterblich?

    Neue Technologien wie KI ermöglichen das Weiterleben nach dem Tod in Form von digitalen Darstellungen (Avataren) oder Chatbots. Die Digital Afterlife Industry, die solche Möglichkeiten anbietet, gilt als vielversprechender Wachstumsmarkt. Ein interdisziplinäres Forschungsteam des Fraunhofer-Instituts für Sichere Informationstechnologie SIT sowie der Universität Tübingen hat Gestaltungsvorschläge zum Umgang mit Avataren erarbeitet und in der Studie "Ethik, Recht und Sicherheit des digitalen Weiterlebens" zusammengefasst.

  • Compliance-Probleme im Finanzbereich

    Yokoy veröffentlichte ihre Studie "Ausgabenmanagement 2025: Ein Blick voraus", die auf der Grundlage von Daten von über 200 Finanzführungskräften in Deutschland und UK basiert. Sie untersucht, was den CFOs im Jahr 2025 wichtig ist und wo sie Schwierigkeiten sehen.

  • Per Klick zur Entschädigung

    Wenn der Urlaubsflieger mit stundenlanger Verspätung oder gar nicht abhebt, hat man Anspruch auf Entschädigung - doch die muss man einfordern. Jede und jeder Zehnte (10 Prozent) hat dazu bereits einen Online-Dienst genutzt, der bei der Durchsetzung von Fluggastrechten hilft. Weitere 20 Prozent können sich vorstellen, auf eine solche digitale Hilfe zurückzugreifen. Das sind Ergebnisse einer Befragung von 1.004 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Desinformation zur Wahl

    Ob durch irreführende Posts, Bot-Netzwerke oder manipulierte Videos und Deep Fakes: Die allermeisten Menschen in Deutschland fürchten eine Einflussnahme anderer Staaten und ausländischer Akteure auf die Bundestagswahl. 88 Prozent der Wahlberechtigten nehmen an, dass fremde Regierungen, Personen oder Gruppen aus dem Ausland versuchen, die Bundestagswahl über soziale Medien zu manipulieren.

  • Gefahren von strategischer Korruption

    Transparency International hat den Korruptionswahrnehmungsindex 2024 (Corruption Perceptions Index, CPI) veröffentlicht. Der jährlich erscheinende Index ist der weltweit bekannteste Korruptionsindikator. Er umfasst 180 Staaten und Gebiete und bewertet den Grad der in Politik und Verwaltung wahrgenommenen Korruption. Der Meta-Index beruht auf der Einschätzung von Experten sowie Führungskräften.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen