Furcht vor Kriminalität beim Online-Banking


Online-Banking: Etablierte Sicherheitsverfahren immer häufiger wirkungslos
Online-Banking-Angriffe immer raffinierter

(02.11.10) - Die Angriffe beim Online-Banking in Deutschland nehmen weiter stark zu. BKA und Branchenverband Bitkom rechnen mit 70 Prozent mehr Betrugsfällen für 2010. Gleichzeitig werden die Angriffsmethoden zur Infektion von PCs immer ausgefeilter. Selbst etablierte Sicherheitsverfahren sind nicht mehr in der Lage, ausreichenden Schutz vor Manipulation zu bieten.

Trotzdem nutzen beispielsweise 45 Prozent der Online-Banking-Kunden in Deutschland nach wie vor das iTAN-Verfahren, das über Trojaner leicht ausgehebelt werden kann. Damit gehen sie zunehmend das Risiko ein, selbst Opfer einer Betrugsattacke zu werden. Das ist das Ergebnis der Studie "Online-Banking", des Hamburger Software- und Beratungshauses PPI AG.

Das iTAN-Verfahren galt zwar lange Zeit als sicher, wird den raffinierten Tricks der Betrüger im Netz allerdings inzwischen nicht mehr gerecht. Die Hacker kennen mittlerweile verschiedene Wege, den iTAN-Schutz zu überwinden. Dennoch ist iTAN nach wie vor die am meisten verbreitete Sicherheitstechnik im Online-Banking.

Eine Modernisierung ist dringend geboten. Vor diesem Hintergrund ist erschreckend, dass 28 Prozent der Deutschen sogar an noch älteren Methoden festhalten. Viele von ihnen verwenden beispielsweise das klassische TAN-Verfahren, bei dem sie aus einer Liste einen beliebigen Transaktionscode auswählen. Vor Angriffen durch Hacker bietet dieses Verfahren wenig Schutz.

Nur jeder fünfte Online-Banking-Nutzer hat bereits auf die neue Bedrohungslage reagiert und auf einen moderneren Sicherheitsstandard umgestellt. Dazu gehört beispielsweise die mobile TAN. Das Kreditinstitut schickt dabei den Transaktionscode direkt auf das Handy des Kunden. Der Erfolg von Angriffen mittels Trojanern ist kompliziert, weil das mTAN-Verfahren zwei unterschiedliche Transportwege (Telefonnetz und Internet) nutzt und die mTAN ausschließlich für die in SMS angegebenen Überweisungsdaten gültig ist.

Als sicher gelten außerdem die ZKA-konformen TAN-Generatoren, die Transaktionsnummern elektronisch aus signifikanten Auftragsdaten erzeugen und zusätzlich die Maestro-Karte des Bankkunden einlesen. Einfache TA-Generatoren ohne Maestro-Karte und Auftragsdatenbezug besitzen maximal das Sicherheitsniveau von klassischen TAN-Listen.

"Gerade mit Hinblick auf die steigende Kriminalitätsrate beim Online-Banking ist es wichtig, bei Geldgeschäften im Internet auf maximale Sicherheit zu setzen und sich nicht mit überholten Verfahren zu begnügen", warnt Michael Schunk, Bankexperte bei PPI. "Kreditinstitute stehen daher in der Pflicht, ihren Kunden immer die modernste Technik zur Verfügung zu stellen, um sie gegen Hacker-Angriffe bestmöglich zu schützen. Dazu gehört aber auch, Online-Banking-Nutzer über die Gefahren und die verschiedenen Möglichkeiten zur Eindämmung der Sicherheitsrisiken aufzuklären", so der Experte. >

Hintergrundinformationen
Die vorliegenden Studienergebnisse basieren auf einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der PPI AG. Dafür wurden 500 Bundesbürger im August 2010 zum Thema Online-Banking befragt.
(PPI: ra)

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Meldungen: Studien

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    Um schneller einen Aufsatz zu schreiben, die Antwort im Unterricht nachzuschlagen oder Ideen für das Kunstprojekt zu sammeln - Künstliche Intelligenz ist längst auch in vielen deutschen Klassenzimmern angekommen. Allerdings hat nicht einmal jede vierte Schule zentral geregelt, was dabei erlaubt und was verboten ist. Lediglich an 23 Prozent der weiterführenden Schulen gibt es zentrale KI-Regeln, die für die ganze Schule gelten.

  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

  • Überwachung und Compliance stets im Fokus

    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

  • Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden

    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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