Kritische Einstellung zum Online-Banking


Security-Umfrage: Die Deutschen sorgen sich besonders um ihre persönlichen Daten - 80 Prozent haben Bedenken, dass ihre Kreditkartendetails missbraucht werden
Insbesondere Banken und Finanzdienstleister müssen jetzt jede Anstrengung unternehmen, um ihren Kunden ein sicheres Gefühl zu geben


(02.11.10) - Laut dem aktuellen "Security Index" von Unisys haben 92 Prozent der Deutschen Angst vor Datenklau, 72 Prozent haben hier sehr hohe Bedenken. Sorgen um die Sicherheit persönlicher Daten sind damit nach wie vor die größte Angst der Deutschen im Rahmen der Security Index-Umfrage. An zweiter Stelle stehen mit 80 Prozent die Bedenken der Befragten, dass ihre Kreditkartendetails missbraucht werden (55 Prozent haben hier hohe Bedenken).

Der Security Index von Unisys ist eine Umfrage zu Sicherheitsbedenken in den Bereichen nationale, finanzielle, Internet und persönlicher Sicherheit. Seit der letzten Erhebung im April 2010 ist der Gesamtindex in Deutschland nicht signifikant um einen Punkt auf 150 gefallen. Damit haben die Deutschen auf der Skala insgesamt hohe Sicherheitsbedenken (*). Im Vergleich lag der Index im Herbst 2007, im Frühjahr 2008, im Herbst 2008 und im Frühjahr 2009 jeweils höher bei etwa 160 Punkten.

Lesen Sie zum Thema "IT-Sicherheit" auch: IT SecCity.de (www.itseccity.de)

Die Vorsicht der Befragten beim Online-Shopping und Online-Banking wird im Security Index besonders offensichtlich:

>> 81 Prozent der Befragten gaben an, kein Online-Shopping oder -Banking zu betreiben, außer der Anbieter genießt ihr volles Vertrauen. 44 Prozent lehnen Online-Shopping und -Banking aufgrund von Sicherheitsbedenken generell ab.

>> Wer dennoch im Internet Geschäfte macht, ist teilweise vorsichtig und hinterfragt die Anbieter: 15 Prozent der Befragten haben schon einmal einen Anbieter oder die Online-Bank gewechselt, weil sie Sicherheitsbedenken hatten; 13 Prozent haben schon einmal darüber nachgedacht, dies zu tun.

"Die Sicherheitsbedenken beim Online-Banking und -Shopping sind nicht verwunderlich. Schließlich stehen Skimming-Versuche an Bankautomaten und EC-Karten-Betrügereien immer wieder auf der Tagesordnung. Online-Shops und -Banken sollten dies sehr ernst nehmen. Sie müssen sich und ihre Kunden immer wieder mit neuen Sicherheitsmaßnahmen gegen die ausgeklügelten Tricks der Betrüger absichern.", kommentiert Dietrich Schmitt, Geschäftsführer der Unisys Deutschland GmbH und Leader Global Industries in Central Europe. "Als Endverbraucher sollte man sich vergewissern, dass der Anbieter der Wahl über entsprechende Sicherheitsmechanismen verfügt."

Trotz hoher Sicherheitsbedenken - persönlicher Einsatz für die eigene Sicherheit ist beschränkt

Obwohl die Ergebnisse des Security Index zeigen, dass sich die Deutschen große Sorgen um ihre Daten machen, sind die persönlichen Anstrengungen für die Datensicherheit nicht besonders groß - insbesondere sobald sie mit eigenem Aufwand verbunden sind:
>> Nur 37 Prozent der Befragten des Security Index nutzen bzw. ändern regelmäßig komplexe, schwer zu knackende Passwörter,
>> lediglich 41 Prozent lesen regelmäßig Datenschutzrichtlinien und
>> nur 35 Prozent nutzen oder aktualisieren regelmäßig die Passwörter ihrer mobilen Endgeräte. >> 20 Prozent der Deutschen aktualisieren das Passwort ihrer mobilen Endgeräte nie.
>> 18 Prozent nutzen keine Internet Passwörter oder ändern diese nie.

Sicherheitsmaßnahmen, die automatisiert im Hintergrund ablaufen und kein regelmäßiges eigenes Engagement erfordern, werden hingegen von einer breiteren Masse an Anwendern unterstützt: So aktualisieren 81 Prozent der Deutschen regelmäßig ihre Antiviren-Software auf dem PC, 71 Prozent limitieren den Zugang zu ihren persönlichen Daten in sozialen Netzwerken im Internet.

"Trotz großer Sorgen um ihre persönlichen Daten, sind die Hürden zum Sichern ihrer Privatsphäre für viele Menschen offenbar zu hoch" kommentiert Dietrich Schmitt weiter.

"Was mit viel Aufwand und eventuell sogar technischem Verständnis verbunden ist, schiebt man gerne vor sich her. Gerade ältere Menschen schrecken häufig vor technischen Maßnahmen zum Schutz der eigenen Daten zurück. Nur knapp 20 Prozent der über 65-Jährigen nutzen zum Beispiel schwer zu erratende Passwörter im Internet. Von den unter 25-Jährigen tun dies hingegen über 41 Prozent. Insbesondere Banken und Finanzdienstleister müssen jetzt jede Anstrengung unternehmen, um ihren Kunden ein sicheres Gefühl zu geben. Da die Verbraucher sich nicht selbst genug schützen, sollten Anbieter ihren Kunden mit möglichst vielen vorinstallierten Maßnahmen unter die Arme greifen. Dazu gehören in erster Linie einfach zu verstehende Konzepte und Richtlinien zum Daten-, Identitäts-, Kredit- und Geldkartenschutz. Unisys kann hier mit entsprechenden Sicherheitsplänen, Technologien und deren Implementierung unterstützen."

(*) Ein Index von 0 - 75 bedeutet keine Sicherheitsbedenken, ein Wert ab 75 geringe Bedenken, ein Wert ab 150 hohe Bedenken, und ein Index von 225 - 300 zeigt extreme Sicherheitsbedenken auf.

Über den Unisys Security Index
Der Security Index von Unisys ist eine weltweite Studie über Sicherheitsbedenken in den Bereichen nationale, finanzielle, persönliche und Internet-Sicherheit. Der Index wird zweimal pro Jahr erhoben. Liebermann Research führete die Umfrage in Brasilien, Europa und den USA durch; Newspoll in Asien und dem pazifischen Raum.

Im Rahmen des Index werden mehr als 10.500 Personen in den folgenden 11 Ländern befragt: in Australien, Belgien, Brasilien, Deutschland, Großbritannien, Hong Kong, Mexiko, Niederlande, Neuseeland, Spanien und den USA. In Deutschland wurden 960 Personen über 18 vom 10. bis 13. September befragt.

Ein Index von 0 - 75 bedeutet keine Sicherheitsbedenken, ein Wert ab 75 geringe Bedenken, ein Wert ab 150 hohe Bedenken, und ein Index von 225 - 300 zeigt extreme Sicherheitsbedenken . (Unisys: ra)

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