Compliance-Probleme in den sozialen Medien


Die durchschnittliche Fortune-100-Firma hatte auf ihren Social-Media-Markenseiten ca. 70 Compliance-Probleme
Missstände blieben auf öffentlichen Social-Media-Seiten praktisch unerkannt durch das interne Compliance-Personal - Analyse der Fortune 100 in sozialen Medien beleuchtet rechtliche Probleme im Hinblick auf FTC, SEC, FFIEC, FINRA und FDA und zeigt Notwendigkeit dynamischerer Compliance-Prozesse auf

(17.06.15) - Proofpoint hat die erste Social-Media-Studie freigegeben, die Ordnungswidrigkeiten und Vorfälle offenlegt, von denen Social-Media-Konten der Fortune 100 betroffen sind. Investitionen von Unternehmen in soziale Medien nehmen zwar zu, die meisten Organisationen sind sich jedoch noch nicht des Umfangs und Schweregrads der Risiken bewusst. Das Proofpoint Nexgate-Forschungsteam hat ein Jahr lang unter Verwendung seiner zum Patent angemeldeten Technologie verschiedenste Social-Media-Seiten der Fortune 100 untersucht und analysiert — darunter Facebook, Twitter und LinkedIn — und ermittelt, wie oft vertrauliche Informationen gefährdet sind.

"Compliance-Verstöße stellen eine besondere Bedrohung dar, da sie schwerwiegende finanzielle und rechtliche Folgen haben", sagt Devin Redmond, Vice President und General Manager von Nexgate für Proofpoint. "Nexgate hebt sich von jeder anderen Social-Media-Sicherheitslösung auf dem Markt deutlich ab. Wir haben die einzigartige Fähigkeit, Social-Media-Daten zu ermitteln und zu klassifizieren — das ist eines unserer wesentlichen Herausstellungsmerkmale. Unsere Kombination aus NLP (Natural Language Processing, Verarbeitung natürlicher Sprache), Kontextanalyse sowie Rechtsforschung und -wissen ermöglicht es Nexgate, diese Risiken zu verstehen, offenzulegen und zu unterbinden."

Der Bericht State of the Social Media Infrastructure, Part III legt dar, wie sehr Social-Media-Seiten der Fortune 100 darum kämpfen müssen, mit dem hohen Tempo der sozialen Kommunikation Schritt zu halten und gleichzeitig die ständig weiterentwickelten wie Vorschriften FTC, SEC, FFIEC, FINRA und FDA einzuhalten. Diese Vorschriften dienen dem Schutz der Verbraucher vor missverständlichen Formen der öffentlichen Kommunikation. Das durchschnittliche Fortune-100-Unternehmen hat über 320 Marken-Accounts in sozialen Medien, Tausende von Mitarbeitern und Hunderttausende Anhänger, die allesamt in dynamischen, groß angelegten Social-Media-Diskussionen interagieren. Compliance-Experten sind damit überfordert, den Compliance-Prozess den sozialen Medien anzupassen, da dessen Dynamik andere geregelte Kommunikationskanäle exponentiell übertrifft. Das Problem erstreckt sich über die Postings einzelner Marken hinaus, da die Compliance-Vorschriften auch für Inhalte gelten, die durch externe Kommentatoren gepostet werden.

Hier einige wesentliche Erkenntnisse des Berichts State of Social Media Infrastructure, Part III:

>> Die durchschnittliche Fortune-100-Firma hatte auf ihren Social-Media-Markenseiten ca. 70 Compliance-Probleme. Diese Missstände blieben auf öffentlichen Social-Media-Seiten praktisch unerkannt durch das interne Compliance-Personal. Die informelle, schnelllebige Eigenart der Social-Media-Diskussionen schafft eine Umgebung, in der Mitarbeiter und Kunden viel eher ungewollt missverständliche Aussagen machen und Daten teilen, die nicht zur Freigabe vorgesehen waren.

>> Compliance-Probleme in den sozialen Medien werden sowohl durch Mitarbeiter als auch durch Kommentatoren hervorgerufen. Von den durchschnittlichen 70 Verstößen stammten über 50 von öffentlichen Kommentatoren, und oft wurden mehr als 10 durch die Marke selbst verursacht. Die Vorschriften FINRA (für Finanzdienstleister) und FDA (für das Gesundheitswesen) stehen als Beispiele für Normen mit speziellen Bestimmungen zur Handhabung der Postings von Kommentatoren.

>> Compliance-Verstöße waren Auslöser von neun unterschiedlichen Risiken bezüglich US-amerikanischer Standardvorschriften. FTC, SEC, FCA, FFIEC, FINRA, FDA, ABA und andere haben bestehende Vorschriften aktualisiert, indem sie Bestimmungen für soziale Medien mit aufnahmen. Die Studie zeigt jedoch, dass die Organisationen Probleme damit haben, die Compliance-Prozesse diesen dynamischeren, umfangreicheren Kommunikationsforen anzupassen.

>> Mit über 5.000 Risiken (mehr als 250 pro Firma) waren Finanzdienstleister die Urheber des größten Anteils der Vorfälle.

>> Compliance-Kontrollen nach Best-Practice-Kriterien in sozialen Medien werden nicht konsistent durchgesetzt. Nur 47 Prozent der von Marken veröffentlichten Posts wurden durch Marketing- und Content-Publishing-Plattformen verteilt – obwohl die meisten Fortune 100-Marken Eigentümer dieser Tools sind. Daraus lässt sich schließen, dass manche Mitarbeiter den genehmigten Publishing-Workflow entweder nicht wahrnehmen, ihn ignorieren oder ihn absichtlich umgehen. Diese Anwendungen können Mitarbeiter schon vor dem Posting vor Compliance- und PR-Rechtsverstößen warnen. Darüber hinaus ist eine verstärkte Aufklärung und Rechtsdurchsetzung erforderlich.

Zur Ermittlung von Trends beim Thema Social-Media-Compliance führte Proofpoint von Juli 2013 bis Juni 2014 eine 12-monatige, eingehende Bedrohungsanalyse zur Social-Media-Präsenz aller Fortune 100-Firmen durch. Der dreiteilige Bericht "State of Social Media Infrastructure" von Proofpoint basiert auf Daten, die in Zusammenarbeit und Partnerschaft mit den sozialen Netzwerken mithilfe der SocialDiscover-Technologie erfasst und mithilfe des DSLA-Klassifizierungsschemas Deep Social Linguistic Analysis der Proofpoint-Abteilung Nexgate analysiert wurden. (Proofpoint: ra)

Proofpoint: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Compliance-Engagement der Unternehmensleitung

    Navex, Anbieterin integrierter Risiko- und Compliance-Management-Software, veröffentlichte ihren State of Risk & Compliance Report 2024. In diesem Jahr wurden weltweit mehr als 1.000 Risiko- und Compliance-Experten (R&C) befragt.

  • Im Umgang mit KI überfordert

    Unternehmen sind nicht auf Künstliche Intelligenz (KI) und Regularien vorbereitet, wie eine Kaspersky-Studie unter C-Level-Entscheidern zeigt. So wird eine Regulierung von KI bei weniger als einem Viertel (22 Prozent) der Unternehmen in Europa diskutiert, obwohl sie bereits in 95 Prozent eingesetzt wird - bei der Hälfte sogar für wichtige Prozesse (53 Prozent). 24 Prozent wollen IT- und Cybersicherheit mit KI-Unterstützung automatisieren.

  • Persönliche Beratung bleibt wichtig

    Um Geld zu überweisen und ihre Kontoauszüge einzusehen, nutzen die Deutschen häufiger eine Banking-App. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil der über die App erledigten Bankdienstleistungen um vier Prozentpunkte auf 36 Prozent gestiegen. Damit liegen die Apps dicht hinter den Online-Portalen der Banken, die derzeit für 38 Prozent der Bankgeschäfte genutzt werden.

  • Cyberrisiken das größte Geschäftsrisiko

    Trend Micro veröffentlichte neue Studienergebnisse zum Umgang mit Cyberrisiken in Unternehmen. Die Studie zeigt: Drei Viertel der deutschen IT-Security-Verantwortlichen (76 Prozent, weltweit 79 Prozent) fühlen sich von der Geschäftsleitung unter Druck gesetzt, die Cyberrisiken im Unternehmen herunterzuspielen.

  • Startups in Deutschland: Zwischen Hoffen & Bangen

    Steigende Zinsen, Nullwachstum und globale Krisen: Die schwierige Konjunktur geht auch an den deutschen Startups nicht spurlos vorbei. Aktuell befürchtet aufgrund der konjunkturellen Entwicklung rund jedes zehnte Startup (11 Prozent) eine Insolvenz in den kommenden zwölf Monaten. Fast die Hälfte (45 Prozent) sagt, in den vergangenen zwei Jahren habe sich die Situation allgemein für Startups in Deutschland verschlechtert.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen