Der Begriff "Social Banking" weitet sich aus


Studie: Banken investieren bis 2013 verstärkt in Social Media
Die befragten Entscheider betrachten die Communities im Web 2.0 vor allem als Chance, Vertrieb und Kundenservice zu stärken


(27.10.10) - Die Banken in Deutschland werden bis 2013 ihr Engagement in Social Media deutlich verstärken. 40 Prozent der Institute plant konkret in soziale Netzwerkpräsenzen zu investieren. Vor allem der Auftritt in beruflichen Web-2.0-Netzen soll forciert werden. Knapp jede dritte Bank will bei Anbietern wie Xing oder LinkedIn Geld ausgeben.

Der Einstieg ins Mitmach-Internet ist dabei Teil einer breit angelegten Vertriebsoffensive. Denn das Budget für das Kunden- und Vertriebsmanagement macht in den kommenden drei Jahren den größten Anteil der Gesamtausgaben der Banken aus. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Branchenkompass 2010 Kreditinstitute" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut.

Neben den beruflichen Netzwerken zählen auch private soziale Plattformen wie Facebook oder StudiVZ zu den Zielen des Bankvertriebs. Knapp jedes vierte Institut will hier in einen Auftritt investieren. Darüber hinaus plant rund jedes fünfte Institut die Einrichtung eigener Communities, wie Bewertungsportale, Diskussionsgruppen, Wikis oder Blogs. Ziel ist hier beispielsweise, mit Ratschlägen für das private Finanzmanagement sichtbar zu werden.

Die Nutzung von Twitter taucht in den Vertriebsplanungen von 16 Prozent der Finanzdienstleister auf. "Die befragten Entscheider betrachten die Communities im Web 2.0 vor allem als Chance, Vertrieb und Kundenservice zu stärken, Neukunden durch Weiterempfehlungen zu gewinnen und auf dem Arbeitsmarkt Fach- und Führungskräfte zu finden", sagt Stefan Lamprecht, Bankenexperte von Steria Mummert Consulting. "Jeweils rund 60 Prozent halten diese Aspekte für besonders wichtig."

Darüber hinaus erwartet die Mehrheit der Banker von Social Media Impulse für das eigene Wissensmanagement. Denn für die Produktentwicklung ist ein frühzeitiger Abgleich mit den Bedürfnissender Kunden ein Wettbewerbsvorteil für die Banken. Der Begriff "Social Banking" weitet sich damit aus. So sorgen die sozialen Netze für eine Vielzahl neuer Vertriebsansätze, die die Banken für sich nutzen wollen.

Hintergrundinformationen
Für die Studie "Branchenkompass 2010 Kreditinstitute" von Steria Mummert Consulting in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut befragte forsa im Juli 2010 100 Entscheider aus 100 Kreditinstituten in Deutschland. Die Institute gehören zu den nach ihrer Bilanzsumme größten Kreditinstituten im Land. Sie repräsentieren die drei Säulen der deutschen Kreditwirtschaft: Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Kreditbanken.

Die Entscheider wurden zu den Branchentrends sowie zu den Strategien und Investitionszielen bis 2013 interviewt. Befragt wurden jeweils die Vorstandsvorsitzenden, Vorstandsmitglieder, die Geschäftsführer, die Leiter der Unternehmensentwicklung, die Leiter von Finanzen und Controlling oder die Vertriebs- und Marketingleiter. Die Befragungen wurden mit der Methode des "Computer Aided Telephone Interviewing" (CATI) durchgeführt. (Steria Mummert Consulting: ra)

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Meldungen: Studien

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  • Ein Fünftel wurde im Job zu KI geschult

    Mit KI die Mail formulieren, eine Hintergrundrecherche starten oder aus Gesprächsnotizen ein Protokoll erstellen - Künstliche Intelligenz kann im Job unterstützen, wenn man weiß wie. Ein Fünftel (20 Prozent) der Berufstätigen wurde deshalb von ihrem Arbeitgeber bereits im KI-Einsatz geschult. Bei weiteren 6 Prozent gibt es zwar entsprechende Fortbildungen, sie haben sie aber noch nicht wahrgenommen. Der großen Mehrheit von 70 Prozent der Beschäftigten wird allerdings keine KI-Fortbildungen angeboten. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

  • Mindestens ein Datenschutzvorfall

    The Business Digital Index (BDI), eine Initiative von Cybernews, hat die digitale Sicherheit von 75 EU-Institutionen untersucht. Das Ergebnis ist besorgniserregend: 67 Prozent der untersuchten Einrichtungen erhielten die Noten "D" oder "F" und gelten damit als "hohes" oder "kritisches" Risiko.

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    Mit der Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) setzt die Bundesregierung einen Meilenstein für die Zukunft der digitalen Gesundheitsversorgung. Ziel ist es, eine umfassende Datentransparenz - sowohl für Patienten als auch das medizinische Personal - zu schaffen, um die Qualität der Versorgung zu optimieren und Mitarbeitende im Healthcare-Sektor zu entlasten. Wie die Studie "Digitale Zwickmühle im Gesundheitswesen: Zwischen Innovationsdruck und Systemrisiken" von Soti jedoch zeigt, mangelt es in vielen deutschen Gesundheitseinrichtungen noch immer an den nötigen technischen Voraussetzungen, um diesem Anspruch in der Praxis auch wirklich gerecht zu werden. Für diese Erhebung wurden weltweit IT-Entscheidungsträger im Healthcare-Bereich befragt.

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    Führungskräfte in Deutschland blicken mit wachsender Sorge auf ihr Haftungsrisiko bei Cyber-Schäden - für 88 Prozent sind Cyber-Attacken und für 86 Prozent Datenverluste das Top-Risiko für Manager 2025. Das zeigt der aktuelle "Directors' and Officers' Liability Survey" des Risikoberaters und Großmaklers Willis, einem Geschäftsbereich von WTW, und der internationalen Anwaltssozietät Clyde & Co. Außerdem zeigt die Studie, dass vielen Themen im Management Board nicht genug Zeit eingeräumt wird: 38 Prozent der befragten Führungskräfte in Deutschland sind der Meinung, dass im Vorstands- und Geschäftsführungskreis mehr Zeit für das Thema Cybersicherheit aufgewendet werden sollte. "Das ist ein deutliches Signal dafür, dass viele Unternehmen sich der Bedrohung zwar bewusst sind, sich ihr aber noch nicht ausreichend widmen", sagt Lukas Nazaruk, Head of Corporate Risk & Broking Deutschland und Österreich bei Willis.

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