Sharing - eher was für die jüngere Generation


Sharing Economy: Beim Teilen ist Verbrauchern Sicherheit wichtig
Persönliche Daten sind in der Sharing Economy eine Währung: Onlinebewertungen sollen helfen, sich ein Bild von Anbietern und Nutzern zu machen

(20.07.15) - Teilen statt haben: So wirbt die Sharing Economy für das gemeinsame Nutzen von Produkten. Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland sind bereit zu teilen. Neun von zehn Verbrauchern (88 Prozent) würden Dinge verleihen – 79 Prozent aber nur im Bekanntenkreis. Wenn Verbraucher selbst etwas leihen, haben sie hohe Erwartungen an die Sicherheit: 69 Prozent ist der Schutz ihrer Daten sehr wichtig, 60 Prozent eine Garantie, die bezahlte Leistung zu erhalten. Das ergibt eine Umfrage von TNS Emnid im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) anlässlich des Deutschen Verbrauchertags.

Geteilt haben Menschen schon immer, dank Internet wird es einfacher: Online entstehen Vermittlungsplattformen, die Nachfrage und Angebot zusammenbringen. Mit der Sharing Economy ist das Versprechen verknüpft, dass Verbraucher Kosten sparen und Ressourcen schonen. "Die Sharing Economy bietet neue Möglichkeiten für Verbraucher. Doch mit den Chancen wachsen auch die Risiken. Der Erfolg neuer Angebote darf nicht durch Abstriche bei Verbraucherrechten oder Datenschutz erkauft werden", sagt Klaus Müller, Vorstand des vzbv. Vermittlungsplattformen müssten stärker für die Qualität der vermittelten Dienste in die Verantwortung genommen werden und datensparsam arbeiten. Zugleich dürften rechtliche Hürden es Verbrauchern nicht erschweren, selbst zum Anbieter zu werden.

Laut Umfrage des vzbv hat die Sharing Economy in Deutschland im Bereich Mobilität Potenzial: Je zwei Drittel oder mehr der Befragten können sich vorstellen, Mitfahrgelegenheiten (72 Prozent), Bikesharing (66 Prozent) oder Carsharing (62 Prozent) zu nutzen. Weniger Interesse besteht am Apartmentsharing (40 Prozent) und Crowdfunding (23 Prozent). Insgesamt sprechen Sharing-Angebote eher die jüngere Generation an.

Verbraucher favorisieren Unternehmen beim Teilen
Beim Leihen oder Mieten würden sich 62 Prozent der Verbraucher eher an ein Unternehmen als an eine Privatperson wenden. Als Gründe nennen sie vor allem Sicherheit (32 Prozent) und Versicherungsschutz (25 Prozent). Müller: "Sicherheit ist für Verbraucher ein hohes Gut. Ein Mindestmaß an Verbraucherschutz muss auch in der Sharing Economy gelten."

Privatanbieter unterliegen nicht denselben Pflichten wie gewerbliche Anbieter. Umso wichtiger sei, dass die Grenze klar gezogen wird, und auch Privatanbieter grundlegende Schutzstandards einhalten. Hier seien die Vermittlungsplattformen gefragt. Sie sollten die Qualität der vermittelten Dienste sicherstellen, indem sie zum Beispiel Versicherungen gegen Unfälle und gravierende Schäden anbieten. Die Herausforderung: Es sollten keine rechtlichen Hürden aufgebaut werden, die potenzielle Anbieter abschrecken. "Wir brauchen einfach handhabbare Vorschriften, die Privatanbietern die Sicherheit geben, nicht gegen geltendes Recht zu verstoßen, und Nutzern die Gewissheit, im Ernstfall geschützt zu sein", so Müller. Die Vermittler sollten Verbraucher zudem transparent darüber informieren, ob sie ein Geschäft mit einem gewerblichen oder privaten Anbieter eingehen – und welche Rechte damit verbunden sind.

Datenautonomie sichern
Persönliche Daten sind in der Sharing Economy eine Währung. Onlinebewertungen sollen helfen, sich ein Bild von Anbietern und Nutzern zu machen. Doch nur jeder dritte Onliner (38 Prozent) stimmt zu, dass die Bewertungen Vertrauen schafften. Mehr als jeder zweite Internetnutzer (56 Prozent) befürchtet, dass die Daten an Dritte weitergegeben werden. Müller: "Nur ein hohes Datenschutzniveau kann Vertrauen schaffen. Auch für die Sharing Economy ist die allgemeine Datenschutzverordnung, die gerade in der EU verhandelt wird, eine wichtige Grundlage." Anbieter sollten nur die wirklich notwendigen Daten erheben und speichern dürfen. Nutzer müssten das Recht haben, ihre Daten einzusehen, löschen zu lassen und beim Wechsel der Vermittlungsplattform übertragen zu können. (Verbraucherzentrale Bundesverband: ra)

Verbraucherzentrale Bundesverband: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Bildungsstand spielt eine Rolle

    In Deutschland gehen die Meinungen über generative Künstliche Intelligenz, wie ChatGPT, weit auseinander - Auch die Nutzung im privaten und beruflichen Alltag ist sozial ungleich verteilt. "Diese Unterschiede sind relevant", sagt Professor Florian Stoeckel, der die Studie geleitet hat. "Sie betreffen den Zugang zu Chancen, die digitale Teilhabe und letztlich die Frage, wer die Zukunft mitgestaltet, wenn sich Arbeit und Gesellschaft durch KI verändern."

  • Soziale Medien werden immer wichtiger

    Produkt auspacken, Anwendung zeigen, Marke vorstellen, Stimmen von zufriedenen Kundinnen und Kunden einfangen: Die Inhalte, die Handelsunternehmen auf ihren Social-Media-Profilen ausspielen, sind vielfältig. Trotzdem fällt es fast der Hälfte der deutschen Handelsunternehmen, die über ein solches Profil verfügen, schwer, regelmäßig Inhalte zu posten (46 Prozent). Hand in Hand damit gehen auch die Erstellung interessanter Inhalte, die ein Drittel der Händler als Herausforderung sieht (34 Prozent), und die kontinuierliche Kanalbetreuung bzw. das Community Management, mit dem etwa ein Viertel zu kämpfen hat (23 Prozent).

  • Finanzinstitute unter Zugzwang

    Mit Inkrafttreten der EU-Verordnung zur digitalen operationellen Resilienz (DORA) Mitte Januar 2025 stehen Finanzinstitute unter Zugzwang: Sie müssen ihre IT-Sicherheit aufgrund der herrschenden Gefahrenlage entlang eines Katalogs an Maßnahmen auf einen zeitgemäßen Stand der Technik bringen. Eine aktuelle Studie von Veeam Software, dem weltweit führenden Anbieter für Datenresilienz nach Marktanteil, hat bei betroffenen Organisationen den Status Quo bei der Umsetzung abgefragt. Darin zeigt sich: Eine Mehrheit der deutschen Finanzdienstleister hält die hauseigene Resilienz noch nicht für ausreichend. 95 Prozent der über 100 befragten deutschen Unternehmen sehen noch Verbesserungsbedarf, um die Anforderungen zu erfüllen.

  • Billig-Händler verschärfen den Wettbewerb

    Seit einigen Jahren drängen verstärkt Online-Händler auf den deutschen Markt, die zu Niedrigstpreisen Produkte vor allem aus China importieren. Mehr als drei Viertel der deutschen Händler (78 Prozent) fordern deshalb ein Verbot chinesischer Billig-Marktplätze. Aus Sicht von je neuen von zehn Händlern würden sie häufig gegen das hier geltende Recht verstoßen (92 Prozent) und ihre Produkte enthielten oft potenziell gefährliche Inhaltsstoffe (88 Prozent). Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie im Auftrag des Digitalverbands Bitkom, für die 505 Handelsunternehmen ab zehn Beschäftigten in Deutschland befragt wurden.

  • Cybersicherheit als strategisches Thema

    Eine aktuelle Studie von Qualys in Zusammenarbeit mit Dark Reading zeigt: Trotz wachsender Ausgaben und zunehmender Relevanz in Vorstandsetagen bleibt das Cyber-Risikomanagement vieler Unternehmen unausgereift. Der Grund: Der geschäftliche Kontext fehlt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen