Wie man erfolgreich Compliance umsetzen kann


7. Handelsblatt-Jahrestagung "Unternehmensrisiko Korruption": Während in großen Unternehmen Compliance-Abteilungen immer selbstverständlicher werden, stehen kleinere und mittlere Unternehmen vor der Frage nach Aufwand und Nutzen
Unternehmen müssen nicht nur in ihren Unternehmen auf die Einhaltung von Regeln achten, sondern sind auch auf die Einhaltung von Compliance-Vorschriften bei ihren Geschäftspartnern

(13.08.12) - "Korruption zerstört wie Doping das Vertrauen in die wahre Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft", stellt Dieter Reitmeyer, Gründer und Gesellschafter der redi Group GmbH mit Blick auf die 7. Handelsblatt-Jahrestagung "Unternehmensrisiko Korruption" (20. und 21. September 2012, Düsseldorf) fest. "Sie gefährdet das Fortbestehen und die Arbeitsplätze von Unternehmen, die Bestechung ablehnen und die gute Leistung zu einem fairen Preis garantieren", so Reitmeyer weiter. Laut aktuellen Berechnungen des Forschungsinstitutes der Johannes-Kepler-Universität in Linz beschädigen Bestechung und Vorteilsnahme die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr mit etwa 250 Milliarden Euro.

Während in großen Unternehmen Compliance-Abteilungen immer selbstverständlicher werden, stehen kleinere und mittlere Unternehmen vor der Frage nach Aufwand und Nutzen. Am Beispiel der auf Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung spezialisierten redigroup, erläutert Dieter Reitemeyer auf der Handelsblatt-Jahrestagung wie auch ein mittelständisches Unternehmen mit geringen Mitteln erfolgreich Compliance umsetzen kann.

Regeln für die Richtlinien
Die zunehmende Komplexität von Richtlinien erfordert auch nach der Einführung des Prüfungsstandard "IDW PS 980" für Compliance-Management-Systeme" Übersicht und Transparenz. Dr. Birte Mössner (EnBW Energie Baden-Württemberg AG) erklärt, warum ein zentral gesteuertes Richtlinien-Management so wichtig ist und wie eine konzernweite Umsetzung von Compliance-Regeln erfolgen kann. Gemeinsam mit Meinhard Remberg (SMS GmbH) und Dr. Stefan Heißner (Ernst & Young GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft) zieht Mössner in der Paneldiskussion eine Bilanz über die Wirksamkeit des seit 2011 eingeführten Standards "IDW PS 980".

Compliance-Risiken durch Dritte
Unternehmen müssen nicht nur in ihren Unternehmen auf die Einhaltung von Regeln achten, sondern sind auch auf die Einhaltung von Compliance-Vorschriften bei ihren Geschäftspartnern. Dr. Philip Matthey (MAN SE) zeigt, welche Compliance Risiken bei der Einschaltung von Geschäftspartner zu beachten sind und zeigt wie ein so genanntes Third Party Due Diligence eingeführt werden kann.

Interne Ermittlung und Prävention
Der Umgang mit Verstößen von Mitarbeitern ist für Unternehmen nicht nur juristisch schwierig. Über die Herausforderungen, die es bei internen Ermittlungen zu meistern gibt, spricht Sebastian Petrausch (Johnson Controls). Er stellt dazu im Vorfeld der Jahrestagung fest: "Behauptete Compliance-Verstöße auszuermitteln, ist unbedingt notwendig. Dies trägt dazu bei, dass das Compliance-Programm glaubwürdig bleibt und weiterentwickelt werden kann." Die Möglichkeiten durch Schulungen und Kommunikationsmaßnahmen präventiv vorzugehen, sind das Thema von Dr. Frank Then (RWE Aktiengesellschaft).

Das neue Gesetz zur Geldwäsche-Prävention für Unternehmen
Welche konkreten Pflichten für Unternehmen durch das neue Geldwäsche-Gesetz entstehen, stellt Hans-Martin Lang (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen) vor. (Euroforum: ra)

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Meldungen: Markt / Unternehmen

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    Ein breites Bündnis aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und deutscher Kreditwirtschaft setzt sich für die rasche Einführung einer europäischen digitalen Identität ein. In einem gemeinsamen Positionspapier fordern die unterzeichnenden Verbände, darunter Bitkom und der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), klare politische Leitlinien sowie eine beschleunigte Umsetzung für die Identitäts-Wallet (EUDI-Wallet). Eine Wallet ist eine virtuelle Brieftasche, in der verschiedene digitale Dokumente auf dem Smartphone oder Tablet gespeichert werden können.

  • In den Diensten der Rechtsberufe

    Doctrine, Plattform für juristische KI, steigt in den deutschen Markt ein. Das französische Legaltech-Unternehmen bietet seine Lösungen nun auch deutschen Kanzleien, Unternehmen, Behörden und Gerichten an. Doctrine entwickelt KI-Werkzeuge, die auf der Grundlage verlässlicher juristischer Informationen bei der Recherche sowie dem Verfassen juristischer Schriftsätze unterstützen. In Deutschland kooperiert Doctrine dazu mit dejure.org, einer der vertrauenswürdigsten Quellen für juristische Informationen. Doctrine geht hierzu eine strategische Beteiligung an dejure.org ein.

  • Cloud-Souveränität beginnt in Europa

    Wer hat Zugriff auf unsere Daten - und wo sind diese gespeichert? Diese Fragen stellen sich aktuell immer mehr Unternehmen in Europa. Angesichts zunehmender Cyberrisiken und globaler Spannungen wächst das Bewusstsein für digitale Souveränität. Und das zu Recht: Besonders die Zusammenarbeit mit US-Cloud-Diensten führt für europäische Unternehmen immer wieder zu Herausforderungen - sowohl operativ, rechtlich als auch sicherheitstechnisch. Die Bedeutung des europäischen Datenstandorts für Resilienz, Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit ist daher wichtiger denn je. Das gilt gerade für das Vertragsmanagement. Denn hier kommen hochsensible Informationen ins Spiel.

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    Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) und die Europäische Zentralbank (EZB) haben die Ergebnisse ihres regelmäßigen Stresstests veröffentlicht. Seit dem Frühjahr haben sich die Kreditinstitute der Simulation eines Basis- und eines pessimistischen Drei-Jahres-Szenarios mit einem schweren makroökonomischen Abschwung gestellt. Die Ergebnisse werden von der EZB zur Berechnung der individuellen aufsichtlichen Eigenmittelempfehlung der Institute herangezogen. Der Stresstest hatte zuletzt 2023 stattgefunden.

  • Bitkom veröffentlicht Transparenzbericht

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