"Kitakrise": Korruption darf kein Mittel werden


Korruptionsbekämpfung: Gesellschaftlicher Konsens gefährdet
Menschen greifen auch zu Korruption als Mittel der Not



Angesichts fehlender Kitaplätze in Berlin schrecken Eltern auch vor dem Angebot der Zahlung von Schmiergeldern nicht mehr zurück. Laut Medienberichten gibt es unter anderem auf dem Internetportal Ebay-Kleinanzeigen immer wieder Angebote von Eltern, für die Vermittlung eines Kitaplatzes mehrere Tausend Euro zu zahlen.

"Der steigende Bedarf an Kitaplätzen ist seit Jahren absehbar. Der Senat ist gefordert, die gesetzlichen Zusagen einzuhalten und den festgeschriebenen Anspruch auf einen Kitaplatz zu garantieren. Wenn das Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Politik abnimmt, kann das dazu führen, dass Menschen auch zu Korruption als Mittel der Not greifen", so Prof. Dr. Edda Müller, Vorsitzende von Transparency Deutschland.

Deutschland schneidet bei der Bekämpfung von Korruption im internationalen Vergleich gut ab: Im Korruptionswahrnehmungsindex 2018 von Transparency International erreicht Deutschland mit 80 von 100 Punkten den 11. Rang weltweit.

Dazu Prof. Dr. Edda Müller: "Im täglichen Leben müssen die Bürgerinnen und Bürger keine Schmiergelder zahlen, um grundlegende staatliche Leistungen zu erhalten. Die "Kitakrise" darf in Berlin nicht dazu führen, dass dieser grundlegende gesellschaftliche Konsens Schaden erleidet. Denn Korruption verursacht nicht nur materielle Schäden und ungerechte Vorteile, sondern untergräbt das Fundament unserer Gesellschaft: Das Vertrauen in die Integrität und Leistungsfähigkeit der staatlichen Einrichtungen."

Ähnliche Tendenzen sind derzeit auch auf dem Immobilienmarkt festzustellen, wo Menschen aus Hoffnungslosigkeit zu "kreativen Mitteln" greifen, um einen Anspruch auf eine grundlegende Leistung wahren zu können. (Transparency: ra)

eingetragen: 07.06.19
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