Anti-Korruptions-Empfehlungen der OECD
Ein globaler Standard für Ethik- und Compliance-Programme?
Unternehmen sollten schon jetzt mit der Implementierung von strengen internen Kontrollmaßnahmen beginnen
(15.04.10) - Eine Analyse der Anti-Korruptions-Empfehlungen der OECD deutet auf die Möglichkeit einer rechtlichen Harmonisierung im Bereich Ethik und Compliance hin. Unternehmen sollten mit der Implementierung von strengen internen Kontrollmaßnahmen sowie Ethik- und Compliance-Programmen beginnen, um zum Kampf gegen die Korruption im internationalen Geschäftsverkehr beizutragen. Dies empfiehlt die Society of Corporate Compliance and Ethics (SCCE).
Der OECD liegt die "gute fachlichen Praxis" bei internen Kontrollen sowie Ethik und Compliance (Good Practice Guidance on Internal Controls, Ethics and Compliance) sehr am Herzen: Seit März 2010 überwacht die OECD-Arbeitsgruppe zum Thema Bestechung die Fortschritte der Länder auf diesem Sektor. Vor allem soll kontrolliert werden, ob die OECD-Länder die Unternehmen zur Einhaltung von Ethik- und Compliance-Richtlinien "ermutigen".
38 Länder erklärten sich bisher dazu bereit, Maßnahmen zu implementieren, mit denen Auslandsbestechungen verfolgt werden können.
Dies sind die 30 Mitgliedsstaaten der OECD (Australien, Österreich, Belgien, Kanada, Tschechische Republik, Dänemark, Finnland, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Ungarn, Island, Irland, Italien, Japan, Korea, Luxemburg, Mexiko, Niederlande, Neuseeland, Norwegen, Polen, Portugal, Slowakische Republik, Spanien, Schweden, Schweiz, Türkei, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten) sowie acht ratifizierenden Nicht-Mitgliedsstaaten der Anti-Korruptions-Konvention der OECD (Argentinien, Brasilien, Bulgarien, Chile, Estland, Israel, Slowenien, Südafrika).
Während Unternehmen noch rätseln, welche Konsequenzen diese Veränderungen in der Praxis mit sich bringen, "hat sich die Society of Corporate Compliance and Ethics der effektiven Umsetzung von Ethik- und Compliance-Programmen verschrieben", sagt Roy Snell, CEO der SCCE.
Um diese Bemühungen weiter auszudehnen, veröffentlichte die SCCE ein Weißbuch: "Have the 'Global Sentencing Guidelines' Arrived?" Im Rahmen dieses Dokuments werden OECD-Empfehlungen näher überprüft; außerdem enthält es Anmerkungen für Fachleute aus dem Bereich Ethik und Compliance.
Darüber hinaus lud die SCCE die leitende Rechtsberaterin der Antikorruptionsabteilung der OECD France Chain ein, am 20. Mai 2010 in London (England) als Referentin aufzutreten und über die Konsequenzen einer regierungsseitigen Umsetzung der OECD-Konvention für Unternehmen zu sprechen. Dabei wird sie sich im Rahmen der SCCE-Konferenz "Managing Third-Party Anti-Corruption, Compliance, and Ethics Risk" ("Risikomanagement im Zusammenhang mit Antikorruption, Compliance und Ethik durch Dritte") präsentieren.
Diese SCCE-Konferenz bietet Führungskräften aus der Geschäftswelt entscheidende Informationen hinsichtlich der nötigen Schritte, um erfolgreich mit dem Risikofaktor Drittparteien umzugehen.
Der Programmplan der Konferenz umfasst:
* Spezifische Antikorruptions-Risiken
* Auswahl von Drittparteien
* Sorgfaltspflicht
* Unangemeldete Durchsuchungsaktionen und Drittparteien
* Verhaltenskodex und Drittparteien
* Aufsetzung eines Vertrags unter Berücksichtigung von Risiken
* Erweiterung des Berichtswesens
* Prüfungen und Kontrollmaßnahmen
* Die Durchsetzung von Antikorruptionsmaßnahmen und deren Auswirkung auf die Geschäftswelt
* Fusions- und Übernahmeaktivitäten
* Datenschutz und Vertraulichkeit
* Trennung einer Geschäftsbeziehung mit Drittparteien
* Joint Ventures
* Soziale Netzwerke
* Arbeitskreis zur Entwicklung von Grundsätzen
Externe Links:
Anti-Korruptions-Konvention der OECD
Empfehlungen des Rats zur nachhaltigen Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäftsverkehr
(SCCE: ra)
SCCE: Kontakt und Steckbrief
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