Unternehmenskultur und Richtlinien


Unternehmens- und Länderkultur: Welchen Einfluss haben sie auf die Arbeit der Internen Revision?
Da der Revisor seine Tätigkeit in verschiedenen Unternehmen und Ländern erbringt, stellt sich die Frage nach dem Einfluss der Länder und der Unternehmenskultur auf die Arbeit der Internen Revision




Peter Fey

Warum ist die im Titel formulierte Frage wichtig? Ein indianisches Sprichwort sagt: „Gehe 100 Schritte in den Schuhen eines anderen, wenn du ihn verstehen willst.“ Also: Wir sollten die Umstände unseres Tuns nicht in erster Linie aus unserer Perspektive betrachten, sondern aus der Perspektive der Geprüften, der Menschen, mit denen wir arbeiten. Warum reagieren sie so auf unsere Arbeit, auf unsere Feststellungen, auf unsere Vorschläge zu Verbesserungen, auf unsere Berichte und in unseren Gesprächen? Wenn wir das besser verstehen und unser Verhalten darauf ausrichten, werden wir erfolgreicher sein. Die Kulturfrage ist dabei ein Schlüssel zu diesem Perspektivwechsel und einer erfolgreicheren Revisionsarbeit.

Es sei einleitend darauf hingewiesen, dass die gegenwärtige Diskussion um die notwendigen Kompetenzen von Revisoren sehr stark beeinflusst ist von der Digitalisierungsdebatte. Zukünftige Revisoren müssen in erster Linie IT-Kompetenzen aufbauen. Dieser Beitrag versucht aufzuzeigen, dass soziale Kompetenzen auch zukünftig erfolgskritisch für das Gelingen der Revisionsarbeit sind.

Das Arbeitsumfeld der Revision wechselt regelmäßig und unterscheidet sich zum Teil erheblich. So sind regelmäßig neue Themen in verschiedenen Gesellschaften, mit verschiedenen Menschen und teils in verschiedenen Ländern und Kulturen zu bearbeiten. All das kann eine sehr schöne und befriedigende Aufgabe sein. Ja, wäre da nicht der Mensch. Die Person gegenüber, die den Revisor und auch dessen Aufgaben ganz anders sehen kann und ihm Schwierigkeiten macht. Da fühlt man sich geprüft, hat Sorgen, dass Schwachpunkte im eigenen Verantwortungsbereich erkannt, verschriftlicht und bei Vorgesetzten durchgekaut werden. Das Ganze in Form eines Berichts wird dann auch noch an die Zentrale gegeben, in der die ganz oben es auch erfahren. Die, bei denen die Geprüften häufig nichts unversucht lassen, sich und ihre Arbeit gut darzustellen, und die sich sehr darum bemühen, den Eindruck zu erzeugen, sie haben alles im Griff. Da passt ein widersprechender Revisionsbericht nicht ins Bild.

Dieser Beitrag aus der Zeitschrift für Interne Revision (ZIR) (Ausgabe 1, 2022, Seite 14 bis 19) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZIR lesen.


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Im Überblick

Zeitschrift Interne Revision (ZIR)

  • ESG im Vertrieb: Ein Prüfungsleitfaden

    Zunehmend wird von den Unternehmen erwartet, dass sie Themen aus Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance; ESG) in ihre formalen Geschäftsprozesse einbeziehen. Hierbei ist nach der Produktion der Vertrieb einer der emissionsträchtigsten Unternehmensbereiche. Aus diesem Grund sind auch bei einer Prüfung des Vertriebs ESG-Aspekte nicht zu vernachlässigen. Wurden bisher ESG-Aspekte im Vertrieb nicht betrachtet, kann die Interne Revision unterstützen, Risiken und Chancen aufzudecken. Mit diesem Prüfungsleitfaden teilt der DIIR-Arbeitskreis "Revision des Vertriebs" seinen Erfahrungsschatz aus dem Bereich ESG im Vertrieb.

  • KRITIS und die Interne Revision

    Seit Einführung des IT-Sicherheitsgesetzes 2015 sind Betreiber kritischer Infrastrukturen gesetzlich angehalten, die für die kritische Dienstleistung erforderlichen IT-Systeme und IT-Netzwerke gegen Cyberangriffe und IT-Störungen systematisch nach Stand der Technik zu schützen und IT-Sicherheitsvorfälle an die Behörden zu melden. Hiermit einher geht gemäß § 8a BSI-Gesetz (BSIG) auch die Pflicht, die Einhaltung der Vorgaben alle zwei Jahre unabhängig überprüfen zu lassen. Mit drei Praxisbeispielen zur Begleitung dieser Prüfung durch die Interne Revision beschäftigt sich dieser Artikel.

  • Rahmenwerk des IIA

    Im IPPF-Evolution-Projekt des Institute of Internal Auditors (IIA) wurden während der Jahre 2021 bis 2023 die neuen Global Internal Audit Standards entwickelt. Im Zuge des Projekts hat sich das IIA auch einen Rahmen gegeben, der sicherstellt, dass die Standards unter Berücksichtigung des öffentlichen Interesses entwickelt werden. Es ist wichtig, dass die Standards nicht nur die Erwartungen des Berufsstandes der Internen Revision selbst wiedergeben, sondern dass sie auch mit den Erwartungen anderer und verwandter Professionen, von Aufsichtsbehörden, Regierungsorganisationen, multinationalen Organisationen und der Öffentlichkeit insgesamt übereinstimmen.

  • Keine Verpflichtungen für Angreifende

    Die Kenntnis rund um das Thema Social Engineering erfordert in einem nächsten Schritt ein Wissen bezüglich der konkreten Bedrohungstaktiken und -techniken. Eine ausführliche Darstellung bietet das MITRE- Att@ck-Modell, wobei aus der Gesamtsystematik nur die Angriffsvektoren verwendet werden, die zum Social Engineering passen. Insbesondere sind hier die ersten vier Phasen angesprochen.

  • DORA-Basispapier

    In den ersten drei Teilen dieses Beitrags haben wir einen generellen Überblick über die DORA-Basisverordnung, die speziellen technischen Standards sowie Details zu den Inhalten des Kapitels II (IKT-Risikomanagement), des Kapitels III (Behandlung, Klassifizierung und Berichterstattung IKT-bezogener Vorfälle) und des Kapitels IV (Testen der digitalen operationalen Resilienz) vorgestellt. In diesem Artikel wird nun das letzte Kapitel (Management des IKT-Drittparteienrisikos) näher beleuchtet.

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