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Vorsicht bei Nutzung von Google und Facebook


Kritik an Schufa, die angeblich auch Facebook-Nutzer durchleuchten wollte
Müssen Internetnutzer es in Kauf nehmen, dass sie sich quasi nackt im Netz bewegen?

(11.06.12) - Datenschützer schlagen Alarm: Die Schufa möchte zukünftig auch Facebook-Nutzer durchleuchten, um sie auf Kreditwürdigkeit zu prüfen (1). Obwohl die Schufa nach heftiger öffentlicher Kritik ihr aktuelles Vorhaben abgesagt, bleibt ein bitterer Beigeschmack: Denn dies wäre ein weiterer Schritt hin zum viel beschworenen "gläsernen Bürger" und ist ein deutliches Warnsignal für jeden, mit seinen privaten Daten im Web extrem vorsichtig umzugehen.

Ohnehin geben wir bereits sehr viel von uns preis, wenn wir im Internet surfen, sagt die Uniscon universal identity control. Datensammler würden beobachten, wohin wir uns online bewegen und was wir dort tun. Über das Thema "Komfort & Privatsphäre im Web 2.0" diskutierte daher auch eine Expertenrunde am 6. Juni in München. Rund 160 Besucher kamen zu der Veranstaltung, die Studenten der Technischen Universität organisiert hatten.

Müssen Internetnutzer es in Kauf nehmen, dass sie sich quasi nackt im Netz bewegen? Welche Gefahren sind damit verbunden? Und wie kann man die Kontrolle über seine Privatsphäre im Web zurückgewinnen? Über diese und ähnliche Fragen diskutierten an der TU München Stefan Körner (Vorsitzender der Piratenpartei, Landesverband Bayern), Dr. Ralf Rieken (Geschäftsführer Uniscon GmbH), Thomas Kranig (Präsident des Bayerischen Landesamts für Datenschutzaufsicht), Dr. Heinz van Deelen (Geschäftsführer Consline AG) und Christian Sauer (Geschäftsführer Webtrekk GmbH).

Die Risiken des Web 2.0 fasst Dr. Ralf Rieken so zusammen: "Wir müssen uns bewusst sein, dass alle Daten, die wir im Netz hinterlassen, uns immer transparenter machen. Das ist so, als wenn jemand bei uns im Wohnzimmer sitzt und genau weiß, was wir dort tun, und sogar, was wir dort sprechen. Wir stehen am Anfang einer Entwicklung, die erschreckende Züge annehmen kann. Wenn die Daten, die wir hinterlassen, alle zusammen gebracht werden, sind wir absolut gläsern. Wo wir bereits vorsichtiger sein sollten, ist bei Google und Facebook. Alle Daten, die wir in sozialen Netzwerken hinterlassen, können uns ganz persönlich zugeordnet werden und darüber hinaus scannen diese Unternehmen auch unsere Bewegungen im Netz, die ebenfalls unserem Anwenderprofil zugeordnet werden."

Die Idee der Schufa gehe genau in die Richtung, vor der Rieken warnt: Sie plane, den Freundeskreis sowie Postings auf Facebook & Co. hinsichtlich der Zahlungsmoral der Nutzer auszuwerten. Diese Daten ließen sich dann mit den bisherigen Schufa-Daten kombinieren, etwa Kontoeröffnungen, Kreditverträge oder Informationen von Telefonanbietern. Bisher nur verstreut verfügbare Daten würden durch die Schufa also zusammengeführt, egal ob sie das Privatleben oder Geschäftsbeziehungen betreffen. Der Nutzer müsse daher selbst dafür sorgen, dass er die Kontrolle darüber behält, was das Internet über ihn weiß und was privat bleibt.
(1) http://www.spiegel.de/netzwelt/web/schufa-will-kreditdaten-bei-facebook-sammeln-a-837454.html
(Uniscon universal identity control: ra)

Lesen Sie mehr:
Kritik an Schufa im Grunde kaum berechtigt
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Will die Schufa den gläsernen Bürger?
Schufa-Pläne stoßen auf Kritik aus der Politik
Vertrauen in das Internet wird beschädigt

Uniscon universal identity control: Steckbrief

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Meldungen: Europäische Kommission

  • Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems

    Die Europäische Kommission hat ihre Liste der Länder mit hohem Risiko, die strategische Mängel in ihren nationalen Systemen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung aufweisen, aktualisiert. Akteure in der EU, die unter den Rahmen zur Bekämpfung der Geldwäsche fallen, müssen bei Transaktionen, an denen die betreffenden Länder beteiligt sind, erhöhte Wachsamkeit walten lassen - eine wichtige Maßnahme zum Schutz des EU-Finanzsystems.

  • Umsetzung der FRTB-Eigenkapitalanforderungen

    Die Europäische Kommission hat einen delegierten Rechtsakt angenommen, der den Geltungsbeginn der grundlegenden Überprüfung des Handelsbuchs (FRTB) in der EU um ein weiteres Jahr verschiebt. Somit greift der verbleibende Teil der internationalen Basel-III-Standards erst ab dem 1. Januar 2027. Mit der FRTB sollen ausgefeiltere Methoden zur Messung von Risiken eingeführt werden, damit die Eigenkapitalanforderungen besser zu den Risiken passen, denen die Banken bei ihren Tätigkeiten an den Kapitalmärkten tatsächlich ausgesetzt sind.

  • Bereitstellung von Satellitenkapazitäten

    Die Europäische Kommission hat die geplante Übernahme von Intelsat Holdings S.à r.l. ("Intelsat") durch SES S.A. ("SES") ohne Auflagen nach der EU-Fusionskontrollverordnung genehmigt. Nach Prüfung des Vorhabens kam die Kommission zu dem Ergebnis, dass der Zusammenschluss keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) gibt. Sowohl SES als auch Intelsat sind weltweit tätige Satellitennetzbetreiber, die geostationäre Satelliten besitzen und betreiben. Während beide Unternehmen ihren Hauptsitz in Luxemburg haben und im EWR tätig sind, befinden sich die Haupttätigkeiten und der Verwaltungssitz von Intelsat in den USA.

  • Handelsbeziehungen zwischen EU und Kanada

    Eine Studie zeigt: Das umfassende Wirtschafts- und Handelsabkommen (CETA) zwischen der EU und Kanada fördert Handelsexporte und diversifizierte Lieferketten in allen EU-Mitgliedstaaten. Die Studie, die von unabhängigen Sachverständigen im Rahmen der Verpflichtung der Kommission zu einer faktengestützten Politikgestaltung durchgeführt wurde, liefert eindeutige Beweise dafür, dass ein offener, regelbasierter, berechenbarer und kooperativer Handel funktioniert.

  • Finanzmittel mobilisieren

    Die Europäische Kommission hat ein Maßnahmenpaket angenommen, das dazu beitragen soll, den EU-Verbriefungsrahmen einfacher und zweckmäßiger zu machen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben das Ziel, Verbriefungstätigkeiten in der EU zu erleichtern, ohne die Finanzstabilität zu beeinträchtigen. Ein stärkerer und einfacherer Verbriefungsrahmen kann dazu beitragen, mehr Investitionen in die Realwirtschaft zu lenken, und so das Wirtschaftswachstum, Innovationen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der gesamten EU fördern. Diese Überarbeitung ist die erste Gesetzgebungsinitiative, die im Rahmen der Strategie für eine Spar- und Investitionsunion vorgeschlagen wurde.

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