Implementierung der eIDAS-Richtlinie


2016 wird die EU-Regelung eIDAS in der gesamten EU verbindlich
Die Unterschrift mittels Papier und Tinte wird über kurz oder lang obsolet




James DeBragga
James DeBragga Die händische Unterzeichnung eines Vertrages kann durch Drucken, Versenden von E-Mails oder Scan mehrere Stunden oder gar Tage dauern, Bild: DocuSign

Von James DeBragga, Vice President International Marketing bei DocuSign

In wenigen Monaten wird sich der Status der Elektronischen Signatur verändern: Am 1. Juli 2016 wird die EU-Regelung eIDAS (Electronic Identification and Trust Services) in Kraft treten. Von der Europäischen Union bereits 2014 verabschiedet, ermöglicht die Elektronische Signatur nun eine einheitliche Praxis in allen EU-Mitgliedsstaaten und bestätigt den rechtlichen Status elektronischer Signaturen, die nun die gleiche juristische Wirksamkeit haben wie handgeschriebene Unterschriften.

Die Implementierung der eIDAS-Richtlinie bestätigt einerseits das rechtliche Rahmenwerk und die Geltung der Elektronischen Signatur (oder des Elektronischen Stempels) getätigt durch ein Individuum oder eine rechtliche Person.

Auf der anderen Seite etabliert die Richtlinie eine Liste von Trust-Service-Providern ("Trusted List"), die in Europa anerkannt sind und die durch die Europäische Kommission veröffentlichten Trust-Services zusammenführt. Die Richtlinie ist ein Schritt vorwärts für Unternehmen, die bisher selbst dafür verantwortlich waren sicherzustellen, dass eine Unterschrift authentisch ist. Tatsächlich wussten in der Praxis viele nicht, wie dies funktioniert.

In Deutschland weitgehend ignoriert, wurde die Vereinbarung in der Öffentlichkeit bisher nur schwach diskutiert und kommentiert. Dennoch bedeutet sie in der Praxis einen Meilenstein bei der Überführung in das vollständig digitale Business. Bei der Vorbereitung auf eIDAS geht es auch um das Verständnis der vielfältigen Benefits:

Die händische Unterzeichnung eines Vertrages kann durch Drucken, Versenden von E-Mails oder Scan mehrere Stunden oder gar Tage dauern. Die Elektronische Signatur reduziert diese Schritte signifikant und schafft mehr Effizienz bei der Abwicklung von Prozessen. Sie reduziert zudem Auftragsverluste, die durch eine zu komplexe Prozedur entstehen.

Die Produktivität wird beträchtlich gesteigert. Die Verwaltung von Papierdokumenten generiert allgemein hohe Kosten für Transport, Einspeisung in die Prozesse, Scan, elektronische Texterkennung, Ablage oder Archivierung. Die Einführung der Elektronischen Signatur bietet die Möglichkeit, Dokumenten ohne Medienbruch zu erstellen, sie zu archivieren und zu unterzeichnen – und das mit einigen wenigen Klicks und absolut sicher.

Es besteht keine Notwendigkeit mehr zu verreisen, um Transaktionen abzuschließen. Die mobile Signatur etwa mit Tablet vereinfacht den Prozess enorm und macht ihn effizienter.

Die Unterschrift mittels Papier und Tinte wird über kurz oder lang obsolet. Unternehmen, die frühzeitig auf diese Methode setzen, profitieren vom Image der Nachhaltigkeit. Die Anwendung neuer Werkzeuge zur vollständig papierlosen Transaktion ermöglicht die Einsparung von natürlichen Ressourcen und erhöht die Profitabilität.

Hinzu kommt das vereinfachte Management von Transaktionen über Grenzen hinweg. eIDAS ermöglicht die Zusammenarbeit in der gesamten EU mittels elektronischer Signatur, rechtlich anerkannt vor europäischen Gerichten. Auch ein mittelständisches Unternehmen aus Deutschland kann auf dieser Basis Lieferverträge mit einem Unternehmen aus Finnland abschließen, wobei die Vereinbarung sowohl in Deutschland als auch in Finnland Gültigkeit besitzt. Das ermöglicht den einfacheren Zugang zu größeren Märkten.

Alles in allem bringt die Einführung von eIDAS einen echten Fortschritt für Organisationen, die ihre Transaktionen nun schnell und sicher abwickeln können. Unternehmen verbessern mit eIDAS ihre Geschäftsprozesse und können sich einem Modell zuwenden, das ihre Verantwortlichkeit für die Umwelt unterstreicht.

Welche Ebene der Elektronischen Signatur entsprechend dem Maß an Compliance oder Risiko für das jeweilige Business auch erforderlich ist – die einfache, die fortgeschrittene oder die qualifizierte – DocuSign bietet hierzu eine passende eIDAS-konforme Lösung, basierend auf einer leistungsfähigen und einfach zu nutzenden Plattform für das digitale Transaktions-Management. (DocuSign: ra)

eingetragen: 04.05.16
Home & Newsletterlauf: 09.06.16

DocuSign: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Reduktion bürokratischer Hürden war überfällig

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt, dass die EU-Kommission die Bedeutung des europäischen Verbriefungsmarktes erkannt und konkrete Reformvorschläge vorgelegt hat. Die geplanten Entlastungen bei Sorgfaltspflichten, Reporting und aufsichtlichen Prozessen sind ein Schritt in die richtige Richtung.

  • Haftungsübernahme der Banken & Betrugsproblem

    Die Europäische Union will Betrug eindämmen, bei dem Kundinnen und Kunden von Kriminellen getäuscht und zu Zahlungen verleitet werden. Der Rat hat sich nun auf seine Position zur Änderung des Zahlungsrechts verständigt. Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes und diesjähriger DK-Federführer, betont: "Betrug kann nur wirksam bekämpft werden, wenn alle Beteiligten - Kreditinstitute, Telekommunikationsanbieter und Internetplattformen - ihren Beitrag leisten. Das muss auch der gesetzliche Rahmen widerspiegeln." Denn die Kriminellen entwickelten ihre Betrugsmaschen ständig weiter und nutzen neue Einfallstore über Social Media und andere digitale Kommunikationsmittel. Unerlässlich ist aber auch die Wachsamkeit der Kundinnen und Kunden. "Ohne ihre Mithilfe kann das Problem nicht gelöst werden", so Herkenhoff weiter.

  • Neue EU-Labels zu Langlebigkeit

    Am 20. Juni 2025 trat die neue EU-Ökodesignverordnung in Kraft.?Zugleich gibt es neue EU-Labels zu Langlebigkeit und Reparierbarkeit. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder: "Die neuen Regelungen zum Ökodesign und entsprechenden Kennzeichen sind ein wichtiger Schritt für mehr Nachhaltigkeit in der digitalen Welt."

  • Finanzsektor muss mitgedacht werden

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) sieht Fortschritte, da sich die EU-Mitgliedsstaaten auf eine allgemeine Ausrichtung zur Omnibus Initiative geeinigt haben. Die ursprünglich von der Europäischen Kommission geplanten Vereinfachungen bei Berichtspflichten im Bereich Sustainable Finance sind ein wichtiger Schritt, um Unternehmen von Bürokratie zu entlasten und Nachhaltigkeit in der Praxis wirksamer zu gestalten.

  • Krisenmanagement & Einlagensicherung

    Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) begrüßt den politischen Kompromiss zur Reform des europäischen Rahmens für Krisenmanagement und Einlagensicherung (CMDI). "Der Kompromiss ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Einlagensicherung kann modernisiert, das europäische Abwicklungsregime gestärkt werden. Doch zentrale Fragen zur Rolle und finanziellen Belastung nationaler Sicherungssysteme bleiben offen", sagt Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer des diesjährigen DK-Federführers Bundesverband deutscher Banken."

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen