Altersarmut ist Realität


Sozialverband VdK stellt fest: Immer mehr älteren Menschen reicht die Rente nicht zum Leben
Erwerbsminderungsrentner leben nach Auffassung des VdK längst unterhalb der Armutsgrenze


(14.10.11) - Der Sozialverband VdK fordert die Bundesregierung auf, die wachsende Altersarmut in Deutschland nicht länger kleinzureden. "Wenn die Bundesregierung behauptet, Altersarmut sei gegenwärtig kein verbreitetes Phänomen, dann ignoriert sie die Tatsache, dass immer mehr älteren Menschen ihre Rente nicht mehr zum Leben reicht", betonte die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, anlässlich einer Bundestagsdebatte zur Altersarmut. Wer heute in Rente gehe, erhalte im Schnitt 7 Prozent weniger als jemand, der noch vor zehn Jahren in den Ruhestand wechselte, habe das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) kürzlich bekanntgegeben.

Erwerbsminderungsrentner leben nach Auffassung des VdK längst unterhalb der Armutsgrenze. Deren Durchschnittsrenten sind innerhalb der letzten zehn Jahre von 738 Euro auf 640 Euro gesunken.

Mascher weist darauf hin: "Die These der Bundesregierung, dass die 400.000 Empfänger von Grundsicherung im Alter nicht in Armut leben, geht an der Realität vorbei. Von 364 Euro Regelsatz können schon Jüngere ihren Bedarf nicht decken, geschweige denn ältere Menschen, die zusätzliche Ausgaben bei Medikamenten und bei Mobilität zu schultern haben. Und wenn dann auch noch ein 30 Jahre alter Herd kaputt geht, kann der nicht ersetzt werden, weil die sogenannten Einmalleistungen bei der Grundsicherung abgeschafft wurden."

Die rasant wachsende Zahl an Minijobbern unter den Rentnerinnen und Rentnern ist nach Auffassung des VdK ein Indiz dafür, dass immer mehr Ruheständler arbeiten müssen, um ihre niedrige Rente aufzubessern. Derzeit gibt es 770.000 Rentner, die neben ihrer Rente Geld verdienen.

Mascher hinterfragt: "Einerseits redet die Bundesregierung die Altersarmut klein, andererseits will Bundesministerin Ursula von der Leyen eine Zuschussrente in Höhe von 850 Euro einführen, die deutlich über dem Grundsicherungsniveau liegt. Wie passt das zusammen?"

Der VdK bekräftigte seine Kritik an dem Zuschussrentenkonzept der Arbeitsministerin: "Die Pläne greifen zu kurz. Die Hürden für eine Inanspruchnahme sind zu hoch. Zeiten der Arbeitslosigkeit werden nur in geringem Umfang berücksichtigt. Und die geforderten 45 Versicherungsjahre in der Rentenversicherung können nur vier Prozent der Frauen in Deutschland aufweisen", erklärte die VdK-Präsidentin. (Sozialverband VdK Deutschland: ra)

Sozialverband VdK Deutschland: Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Politik auf EU-Ebene gefordert

    Der Digitalverband Bitkom plädiert vor der Konstituierung der neuen EU-Kommission für ein Umdenken in der europäischen Verbraucherpolitik. In den letzten Jahren wurde eine kaum überschaubare Vielzahl neuer Regeln wie Datenschutz-Grundverordnung, Digital Markets Act, Data Act, AI Act oder dem Digital Services Act und diverse Verbraucherrechtsrichtlinien erlassen.

  • Quantum-Sicherheit beginnt jetzt

    Die Veröffentlichung der Post-Quantum-Standards durch das NIST markiert einen entscheidenden Fortschritt in der Absicherung der digitalen Zukunft. Bislang befanden sich Entwickler und Sicherheitsteams in einer abwartenden Position, doch mit der Finalisierung dieser Standards beginnt nun der Weg zur Quantum-Sicherheit.

  • NIS2-Umsetzung & Null-Toleranz-Strategie

    148 Milliarden Schaden im vergangenen Jahr - und längst noch kein Ende in Sicht: Die Bedrohungslage ist und bleibt prekär. Zudem sorgen Digitalisierung, Cloud und KI für neue Angriffsflächen und eröffnen den Hackern eine Vielzahl an Möglichkeiten. Dies zeigt auch die jüngste Lünendonk-Studie. Der zu Folge hakt es insbesondere bei der E-Mail-Sicherheit und dem Schwachstellenmanagement. Trotz einer anhaltend massiven Bedrohungslage hat rund ein Drittel der Unternehmen keinen Überblick über den tatsächlichen Cybersecurity-Status.

  • Herausforderungen und Chancen der NIS-2-Direktive

    Mit der bevorstehenden Frist zur Umsetzung der NIS-2-Direktive stehen viele Unternehmen vor einer bedeutenden Herausforderung. Unsere Beobachtungen zeigen, dass viele Unternehmen Schwierigkeiten haben werden, die Anforderungen rechtzeitig zu erfüllen. Dies liegt vor allem daran, dass das Thema zu lange vernachlässigt wurde.

  • NIS-2-Richtlinien treten bald in Kraft

    Die NIS-2-Richtlinien treten in wenigen Monaten in Kraft und sind derzeit in aller Munde. Die zahlreichen Vorträge und Veranstaltungen zu diesem Thema unterstreichen nicht nur dessen Bedeutung, sondern zeigen auf, dass es noch viel Informationsbedarf bei Verantwortlichen und Entscheidern gibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen