Wettbewerb um gute Energiedienstleistungen


Blockiert Deutschland EU-Pläne für konsequentes Energiesparen?
vzbv und Energieeffizienzbranche fordern ambitioniertere Effizienzrechtlinie


(29.06.11) - Die Energieeffizienzrichtlinie, die von der EU Kommission vorgestellt wurd, droht nach Ansicht der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) durch eine Blockadehaltung Deutschlands zur Luftnummer zu werden. Der Verbraucherzentrale Bundesverband und die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff) fordern EU-Kommission und Bunderegierung auf, ambitioniertere Einsparziele und konsequente Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Deutschland müsse eine europäische Vorreiterrolle beim Thema Energieeffizienz einnehmen statt zu blockieren. Sonst drohe die jüngst ausgerufene Energiewende zur Farce zu werden.

Als "deplatziert" bezeichnen vzbv und Deneff Äußerungen von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler, der - Medienberichten zufolge - die EU-Pläne zur Energieeffizienz kritisiert und unverbindliche Ziele zur Effizienzverbesserung fordert. Für vzbv und Deneff geht der angekündigte Kommissionsvorschlag hingegen nicht weit genug.

Dr. Holger Krawinkel, Leiter des Fachbereichs Bauen, Energie, Umwelt beim vzbv: "Gut gedämmte Gebäude und stromsparende Geräte entlasten die Verbraucher. Wir brauchen Wettbewerb um gute Energiedienstleistungen, mit Gängelung von Verbrauchern und Wirtschaft hat das nichts zu tun. Wenn große Energielieferanten dazu verpflichtet werden, mit attraktiven Angeboten Energieeinsparungen bei ihren Kunden umzusetzen, wird die Energiewende kosteneffizienter. Deutschland muss hier jetzt Farbe bekennen und die EU zu mehr Ambition drängen."

In ihrem Energiewendepaket setze die Bundesregierung in erster Linie auf die Förderung der Gebäudesanierung. Starke Impulse zur Verbesserung zur Stromeffizienz kämen bislang ausschließlich aus Brüssel.

Christian Noll, geschäftsführender Vorstand der Deutschen Unternehmensinitiative Energieeffizienz (Deneff): "Stromeffizienz ist der kostengünstigste und umweltverträglichste Weg um Wirtschaft, Verbraucher, Klima und Netze zu entlasten und zeitgleich Beschäftigung und qualitatives Wachstum zu befördern. Die neue Effizienzrichtlinie wird nicht ausreichen, um wie geplant den Energieverbrauch bis 2020 um 20 Prozente zu senken. Hier muss nachgebessert werden um bessere Rahmenbedingungen für Investitionen zu schaffen." Laut Deneff ist ursprüngliche geplante Anforderung, öffentliche Bauten zügig energetisch zu sanieren nicht nur notwendig, um Kommunen langfristig von steigenden Energiekosten zu entlasten, sondern auch eine wichtige Motivation für private Hausbesitzer. (Verbraucherzentrale Bundesverband: ra)

Verbraucherzentrale Bundesverband: Steckbrief

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