Bedeutung von Führungsfaktoren und deren Umsetzung


Wenn es darum geht, die Führung im Unternehmen weiter zu entwickeln, steht besonders im Mittelstand der Ausbau von Planungs- und Steuerungssystemen im Vordergrund
In den Großunternehmen klaffen insbesondere bei der Entscheidungsfindung mit 24 Prozent und bei der Organisationsstruktur mit 23 Prozent große Lücken zwischen Bedeutung und tatsächlicher Realisierung

(13.01.12) - Eine klare Strategie und die konsequente Umsetzung der damit verbundenen Projekte und Maßnahmen sind mit einer Gewichtung von 92 Prozent die Haupttreiber für eine erfolgreiche Führung in deutschen Unternehmen. Demgegenüber wird den mitarbeiterbezogenen Faktoren im Vergleich eine geringere Bedeutung beigemessen – kurz: Mit einer klaren Strategie fängt alles an. Dies geht aus einer Studie "Abgestimmt in Führung gehen" der patenstatt GmbH aus Düsseldorf hervor, die 1.800 Unternehmen zur Bedeutung von Führungsfaktoren und deren Umsetzung im Juni dieses Jahres befragt hat. Dabei wollten die Düsseldorfer Managementberater wissen, welche Kriterien als relevant erachten und welche dieser Kriterien heute bereits umgesetzt werden.

Die Bedeutung von Strategie, Geschäftsmodell und Entscheidungsfindung für den Unternehmenserfolg wird unabhängig von der geschäftlichen Ausrichtung und Branche der befragten Unternehmen sehr hoch eingeschätzt. Direkt nach der klaren strategischen Ausrichtung (92 Prozent) rangiert ein stabiles Geschäftsmodell mit 85 Prozent Gewichtung an zweiter Stelle der Liste der Erfolgsfaktoren. Danach folgt eine konstruktive, zügige Entscheidung (75 Prozent), Zielvereinbarung und -controlling (73 Prozent), mit jeweils 70 Prozent Gewichtung eine klare Organisationsstruktur sowie eine operative Planung und Steuerung, die Unternehmensvision (67 Prozent) und eine eindeutige Kompetenzverteilung (65 Prozent). Mitarbeiterbezogene Faktoren wie Nachfolgeplanung (62 Prozent), Führungsleitlinien (60 Prozent), Mitarbeiterinformation (58 Prozent), systematische Mitarbeiterbeurteilung (55 Prozent) und Führungskräfte-Incentivierung (53 Prozent) spielen in den Augen der befragten Unternehmen eine geringere Rolle.

Gewichtung der Faktoren für erfolgreiche Führung:
"Dabei zeigen sich durchaus Verschiebungen in der Bedeutung der Erfolgsfaktoren für den Unternehmenserfolg je nach Größe des Unternehmens. Zwar haben unabhängig von der Unternehmensgröße Strategie und Geschäftsmodell für den Erfolg der Unternehmensführung eine herausragende Bedeutung. So spielt in mittelständischen Firmen aber die Unternehmensvision mit 82 Prozent Gewichtung eine deutlich größere Rolle als in den befragten Großunternehmen und Konzernen. Hier misst man mit 83 Prozent Zielvereinbarung und -controlling eine wesentlich höhere Bedeutung zu", erklärt Dr. Dirk Bendig, Geschäftsführer der patenstatt GmbH.

Wenn auch der überwiegende Teil der deutschen Unternehmen eine klare Strategie und deren konsequente Umsetzung der für eine erfolgreiche Unternehmensführung ausgemacht hat, herrscht bei der Umsetzung der Projekte noch jede Menge Handlungsbedarf. Dabei besteht laut der patenstatt-Studie die größte Lücke zwischen Bedeutung und Umsetzung bei alle Unternehmen, unabhängig von der Unternehmensgröße, beim Thema Nachfolgeplanung – einer Aufgabe, die angesichts der knapper werdenden Ressourcen weiter an Bedeutung gewinnen wird.

Die Umsetzung der Erfolgsfaktoren korrespondiert nicht in allen Fällen mit der Bedeutung, die den Faktoren seitens der Unternehmen beigemessen wird. Liegen die Faktoren Strategie (Bedeutung 92 Prozent/Umsetzungsgrad 77 Prozent) und Geschäftsmodell (Bedeutung 85 Prozent/Umsetzungsgrad 75 Prozent) auch in ihrem Umsetzungsgrad noch auf Kurs, so werden insbesondere die operativen und prozessorientierten Erfolgsfaktoren hinsichtlich ihres Umsetzungsgrades eher kritisch bewertet.

Besonders Zielvereinbarungsprozesse (Bedeutung 72 Prozent/Umsetzungsgrad 48 Prozent) sowie die operative Planung und Steuerung (Bedeutung 70 Prozent/Umsetzungsgrad 48 Prozent) bleiben deutlich hinter der Bedeutung zurück, die sie aus Sicht der Unternehmen für eine erfolgreiche Unternehmensführung haben. Als besonders kritisches Thema entpuppt sich die Nachfolgeplanung: Hier klafft im Vergleich der Erfolgsfaktoren mit 29 Prozent die größte Lücke zwischen Bedeutung (63 Prozent) und Umsetzungsgrad (33 Prozent).

"In den Großunternehmen klaffen insbesondere bei der Entscheidungsfindung mit 24 Prozent und bei der Organisationsstruktur mit 23 Prozent große Lücken zwischen Bedeutung und tatsächlicher Realisierung. Im Mittelstand zeigen sich vor allem beim Nachhalten von Zielen und Maßnahmen mit 24 Prozent und bei der operativen Planung und Steuerung mit 25 Prozent erhebliche Diskrepanzen zwischen der Bedeutung der Faktoren für eine erfolgreiche Unternehmensführung und der tatsächlichen Umsetzung", erklärt der patenstatt-Geschäftsführer.

Wenn es darum geht, die Führung im Unternehmen weiterzuentwickeln, steht besonders im Mittelstand der Ausbau von Planungs- und Steuerungssystemen im Vordergrund. Der Führungs-Reifegrad eines Unternehmens kann dabei an mehreren Faktoren festgemacht werden, die sich zu drei zentralen Dimensionen zusammenfassen lassen: der geschäftlichen Ausrichtung, dem strukturellen Führungsaufbau sowie der Einbindung und Entwicklung des Managements. Diese Faktoren - spezifisch aufeinander abgestimmt - bestimmen den Führungserfolg und beeinflussen somit die langfristige Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens. (die patenstatt: ra)

die patenstatt: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Gefährliche Lücken in der Finanzbildung

    Die Finanzwelt ist für viele Deutsche wie ein Minenfeld, das man besser meidet. Eine repräsentative Bevölkerungsumfrage des Bankenverbands zeigt, dass sich ein Großteil der Befragten nicht ausreichend mit ihren Finanzen beschäftigt und wichtige Begriffe nicht versteht.

  • Motivation und Bindung der Beschäftigten

    Startups in Deutschland beteiligen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verstärkt am Unternehmen. Aktuell geben 44 Prozent an, Beschäftigte am Startup zu beteiligen, vor einem Jahr waren es noch 38 Prozent. Weitere 42 Prozent können sich eine Mitarbeiterbeteiligung in der Zukunft vorstellen. Nur 6 Prozent der Startups setzen nicht auf Mitarbeiterbeteiligung und schließen das auch für die Zukunft aus.

  • Angriffe auf deutsche Wirtschaft nehmen zu

    Deutsche Unternehmen rücken verstärkt in den Fokus von Angreifern aus dem In- und Ausland. In den vergangenen zwölf Monaten waren 81 Prozent aller Unternehmen vom Diebstahl von Daten und IT-Geräten sowie von digitaler und analoger Industriespionage oder Sabotage betroffen.

  • Lobby- und Transparenzregeln

    Anlässlich der Veröffentlichung des Lobbyrankings 2024 wirft Transparency International Deutschland e.V. einen vergleichenden Blick auf die Regeln für eine integre und transparente Politik in den Bundesländern und im Bund.

  • KI-Skepsis vorherrschend

    Nur 3 Prozent der Unternehmen im DACH-Raum beschreiben sich als fortgeschritten bei der Einführung generativer KI (GenAI). Das zeigt eine aktuelle Lünendonk-Studie. Trotz hohem Potenzial und zahlreichen Anwendungsfeldern ist die Skepsis gegenüber der neuen Technologie bei Anwendern wie Entscheidern hoch. Unsicherheit und die Angst vor Schatten-KI hemmen die Einführung. Gleichzeitig erhofft sich jedes zweite Unternehmen durch GenAI Hilfe bei der digitalen Transformation.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen