SEPA vielfach unbekannt


Weckruf für SEPA-Muffel: Europäische Lastschrift ging an den Start
Jedes dritte Unternehmen kann mit SEPA nichts anfangen


Vage Vorstellungen von SEPA
Vage Vorstellungen von SEPA Bild: PPI Aktiengesellschaft

(10.11.09) - Der Startschuss für das SEPA-Lastschriftverfahren ist gefallen. 2.600 europäische Banken sind mit dabei. Bei deutschen Unternehmen sind die damit verbundenen Vorteile aber nur teilweise angekommen. 40 Prozent haben bloß vage Vorstellungen von SEPA, einem Drittel ist der Begriff sogar gänzlich unbekannt. Dabei ist das Potenzial gerade bei kleineren Unternehmen groß: Mehr als jedes dritte unterhält Geschäftsverbindungen außerhalb Deutschlands.

Dies ergab die Studie "Electronic Banking 2009" des Beratungs- und Softwarehauses PPI AG in Zusammenarbeit mit ibi research. Insgesamt nutzt bisher jede zweite deutsche Firma die SEPA-Überweisung. Langfristig gesehen wird dieser Anteil noch stark zunehmen. Sobald eine kritische Masse über die SEPA-Zahlungsverfahren abgewickelt wird, sollen die bestehenden nationalen Überweisungs- und Lastschriftmethoden nach dem Willen des Europäischen Zahlungsverkehrsrats und der Deutschen Bundesbank ganz abgelöst werden. Spätestens dann sind alle deutschen Unternehmen von SEPA betroffen.

Derzeit ist SEPA in erster Linie für die Betriebe besonders relevant, die geschäftliche Beziehungen ins europäische Ausland pflegen und dort Rechnungen stellen oder Zahlungen vornehmen. Da besonders Großunternehmen zahlreiche Auslandsgeschäfte tätigen, wissen sie im Vergleich mit den mittleren und kleineren Unternehmen auch am besten über SEPA Bescheid.

Mehr als die Hälfte kennt die Bedeutung des europäischen Zahlungsverkehrsstandards. Trotzdem nehmen nur sechs Prozent das SEPA-Lastschriftverfahren in Anspruch. Dabei hat mehr als die Hälfte Interesse an der Möglichkeit, die Lastschrift auch europaweit für geschäftliche Transaktionen nutzen zu können.

Häufig wird bei der Umstellung hoher administrativer Aufwand befürchtet. Doch die bisherigen Erfahrungen der Unternehmen mit SEPA geben Entwarnung: Knapp 70 Prozent der Betriebe hatten keine nennenswerten Probleme bei der SEPA-Einführung und nur sechs Prozent mussten größere Anpassungen an den internen Systemen vornehmen. Unterstützung erhoffen sich die Firmenkunden auch von ihrer Hausbank.

60 Prozent der Befragten, die mit SEPA vertraut sind, erwarten, dass die Empfängerbanken auf SEPA-Fähigkeit überprüft werden. 58 Prozent würden gern Hilfe bei der Umwandlung ihrer Kontonummer und Bankleitzahl in den internationalen Standard IBAN/BIC in Anspruch nehmen. Knapp genauso viele wünschen sich zudem Service bei Umlauten und Sonderzeichen.

Auf Bankenseite sind die technischen Grundsteine gelegt. Wie schnell sich SEPA durchsetzen wird, hängt nun also davon ab, wie die Unternehmen als Rechnungssteller das einheitliche Zahlungs- und Lastschriftverfahren akzeptieren und annehmen. (PPI Aktiengesellschaft: ra)

Lesen Sie auch:
SEPA - Europaweit einheitlich bezahlen
Wenig SEPA-Kenntnisse in Unternehmen
Was bedeutet SEPA für Unternehmen?
SEPA-Gesetzesinitiative im Januar 2008
Was will SEPA?
MiFID II-Repetitorium: Fit für MiFID und SEPA

Weitere Informationen:
Was ist SEPA

PPI Aktiengesellschaft: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • Lösungsansätze gegen den GenAI-Gender Gap

    Frauen drohen bei Künstlicher Intelligenz (KI), die bis 2030 allein in Deutschland 3 Millionen Jobs verändern könnte, ins Hintertreffen zu geraten. So zeigen aktuelle Zahlen von Coursera, dass lediglich 27 Prozent der Lernenden in Generative-AI (GenAI)-Kursen in Deutschland (102.000 Einschreibungen) weiblich sind. Dies liegt noch unter dem weltweiten Durchschnitt von 32 Prozent und reicht im Ländervergleich gerade für einen Platz in den Top-Ten (Platz 9). Und das, obwohl sich allein auf Coursera im vergangenen Jahr weltweit alle 10 Sekunden jemand in einen GenAI-Kurs einschrieb.

  • Rote Linien für die zukünftige Nutzung von KI

    Laut einer aktuellen Studie von NTT Data droht eine Verantwortungslücke die durch KI möglich gewordenen Fortschritte zu untergraben. Mehr als 80 Prozent der Führungskräfte räumen ein, dass Führungsfähigkeiten, Governance und die Bereitschaft der Mitarbeitenden nicht mit den Fortschritten der KI mithalten können. Das gefährdet Investitionen, Sicherheit und das Vertrauen der Öffentlichkeit.

  • Europas Sanktionslandschaft

    Die Durchsetzung der europaweiten Datenschutz-Gesetzgebung hat einen neuen Höchststand erreicht: Erstmals überschreiten die öffentlich bekannten Bußgelder in Europa die Marke von fünf Milliarden Euro. Seit Inkrafttreten der General Data Protection Regulation (GDPR) im Mai 2018 wurden bis März 2025 insgesamt rund 5,65 Milliarden Euro an Strafen verhängt - ein Plus von 1,17 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Diese Rekordsumme spiegelt wider, wie stark sich die europäische Sanktionspraxis in den vergangenen Jahren entwickelt hat.

  • Absicherung unternehmerischer Entscheidungen

    Die zunehmende Regulierungsdichte mit immer neuen Vorschriften erschwert Vorständen und Aufsichtsräten die rechtliche Einschätzung unternehmerischer Entscheidungen und bremst unternehmerisches Handeln. Das Deutsche Aktieninstitut und die Anwaltskanzlei Gleiss Lutz haben die Studie "Absicherung unternehmerischer Entscheidungen - Entscheidungsfindung in unsicheren Zeiten" veröffentlicht.

  • Herausforderung: Datenschutz & geteilte Geräte

    Die Digitalisierung schreitet in der Transport- und Logistikbranche stetig voran und macht Prozesse innerhalb der Lieferkette immer transparenter und damit nachvollziehbarer. So kam die jüngste Studie "Digitale Innovationen: Was die Transport- und Logistikbranche jetzt braucht" von SOTI zu dem Ergebnis, dass sich 80 Prozent (weltweit 78 Prozent) der deutschen Arbeitnehmenden im T&L-Bereich durch die technische Nachverfolgbarkeit von Waren, für die sie im Rahmen ihrer Tätigkeit Verantwortung tragen, sicherer fühlen. Gleichzeitig empfinden jedoch 61 Prozent das Tracking dienstlicher Geräte als Eingriff in ihre Privatsphäre (weltweit 55 Prozent).

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen