Verstöße gegen Compliance-Regeln


DFB: Personeller Neuanfang als Chance für gelebte Compliance
Der DFB darf sich seine "Lösung" des Problems Grindel nicht von UEFA und FIFA finanzieren lassen



Transparency sieht den personellen Neuanfang beim DFB als Chance, mehr Sensibilität für Compliance in konkreten Situationen zu schaffen. Die im Raum stehenden Vorwürfe zu mangelnder Transparenz und möglichen Verstößen gegen Compliance-Regeln gegen den nun zurückgetretenen DFB-Präsident Reinhard Grindel müssen von den zuständigen Gremien auf nationaler und internationaler Ebene hinsichtlich notwendiger Konsequenzen weiter geklärt werden. Wenn Grindel als DFB-Präsident zurücktritt, ist schwer vorstellbar, dass er Deutschland weiterhin auf internationaler Ebene in UEFA- und FIFA-Gremien vertritt.

Dazu Sylvia Schenk, Leiterin der Arbeitsgruppe Sport von Transparency Deutschland: "Der DFB hat sich mit der Bewerbung um die UEFA Euro 2024 zu Compliance und wesentlichen Grundlagen von Anti-Korruption verpflichtet. Da darf es jetzt keinen faulen Kompromiss zulasten der Glaubwürdigkeit des deutschen Fußballs auf internationaler Ebene geben. Der DFB darf sich seine "Lösung" des Problems Grindel nicht von UEFA und FIFA, wo Grindel für seine Mitwirkung in Entscheidungsgremien hoch vergütet wird, finanzieren lassen."

Transparency Deutschland hat dem DFB dieses Jahr detaillierte Vorschläge zur Überarbeitung des Compliance-Systems zugesandt und mehrfach auf die notwendige Schulung der Funktionäre hingewiesen. Solche Schulungen dienen dem Schutz der Betroffenen vor Fehlern – es muss das Verständnis für die Komplexität von Situationen und den Hintergrund von Regelungen geschärft werden. Das Beispiel von Reinhard Grindel zeigt, woran es fehlt.

EURO 2024 – eine Verpflichtung für den DFB und die deutsche Politik
Durch die Ausrichtung der UEFA EURO 2024 haben der DFB und die deutsche Politik die Möglichkeit, ein international vorbildliches Turnier zu veranstalten. Dafür müssen vielfältige Themen wie Anti-Korruption, Transparenz, Menschenrechte, Diversität, Anti-Doping und manipulationsfreier Sport angegangen werden.

Transparency Deutschland hat den DFB bei der Auswahl der Spielorte für die UEFA EURO 2024 begleitet. Dazu gehörte die Einbindung in die Entwicklung der Kriterien und der Systematik sowie die Unterstützung bei der Erstellung von Verhaltensrichtlinien für den Auswahlprozess. Zudem war Transparency Deutschland in die Erstellung des Code of Conduct für die internationale Bewerbung und das Lobbying eingebunden.
(Transparency: ra)

eingetragen: 16.04.19
Newsletterlauf: 17.05.19

Transparency International: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • VeR als Taktgeber und Brückenbauer

    Mit mehr als 350 Fachteilnehmenden aus Wirtschaft, Verwaltung, Softwareentwicklung und Politik hat der E-Rechnungs-Gipfel 2025 in Berlin erneut seine Rolle als Leitkongress der deutschen E-Invoicing-Branche unter Beweis gestellt. Im Mittelpunkt der dreitägigen Veranstaltung standen die ersten Erfahrungen mit der verpflichtenden E-Rechnung im B2B-Bereich, der aktuelle Stand der nationalen und europäischen Regulierung sowie der digitale Lückenschluss von der Bestellung bis zur Bezahlung.

  • Falsches Verständnis von Digitalisierung

    Hunderte Menschen aus ganz Deutschland haben auf einen Aufruf von Digitalcourage reagiert und Informationen über die Verkaufsbedingungen des Deutschlandtickets in ihrer Region eingesendet. Daraus hat Digitalcourage jetzt eine Übersicht erstellt, die zeigt, bei welchen Verkehrsunternehmen das Deutschlandticket möglichst datenschutzfreundlich und ohne App-Zwang erhältlich ist.

  • Lieferkettendaten bereitstellen

    Das auf Lieferkettentransparenz und Nachhaltigkeit spezialisierte Technologieunternehmen Sedex ist ab sofort offizieller Software- und Tool-Partner der Global Reporting Initiative (GRI). Die Auszeichnung bestätigt, dass die Lösungen und Datenmodelle von Sedex Lieferkettendaten bereitstellen, die nach dem international anerkannten GRI-Standards ausgerichtet sind - dem weltweit führenden Rahmenwerk für Nachhaltigkeitsberichterstattung.

  • Aufsichtsbehördliches Trauerspiel

    Die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) begrüßt den Beschluss der Datenschutzkonferenz (DSK) vom 16.06.2025, in dem diese Position bezieht zu der weit verbreiteten Praxis, dass sich über Terminvereinbarungen mit Heilberufen deren Dienstleister illegal hochsensible Gesundheitsdaten beschaffen.

  • Grundrechte-Check in der Gesetzgebung

    Am Montag, den 08. September 2025, findet in Kiel die Datenschutz-Sommerakademie zum Thema "Im Alarmmodus: Sicherheit und Datenschutz?" statt. Expertinnen und Experten aus dem Bundesgebiet werden die aktuellen Entwicklungen im Datenschutz diskutieren. Aktuell schnu?rt die Politik neue Sicherheitspakete in Bund und Ländern. Es geht darin auch um zusätzliche Befugnisse zur Überwachung, beispielsweise auf Basis von biometrischer Gesichtserkennung oder verbunden mit dem Einsatz von ku?nstlicher Intelligenz. Das Verhältnis zwischen Sicherheit und Freiheit gehört zu den klassischen Grundthemen des Datenschutzes. Das Bundesverfassungsgericht und der Europäische Gerichtshof zeigen in ihren Entscheidungen immer wieder Grenzen auf, wenn der Eingriff in die Grundrechte und Grundfreiheiten überhandnimmt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen