"Legislativen Fußabdruck" muss her


Lobbyismus regeln und Unternehmen härter bestrafen
Union und SPD müssen Integrität in Politik und Wirtschaft im Koalitionsvertrag verankern



Transparency fordert von der neuen Bundesregierung, sich für mehr Integrität in Politik und Wirtschaft einzusetzen. Mit einem eigenen Kapitel "Weiterentwicklung von Integrität in Politik und Wirtschaft" im Koalitionsvertrag sollten CDU, CSU und SPD konkrete Schritte vereinbaren. Eine glaubwürdige Korruptionsbekämpfung muss zentraler Bestandteil deutscher Politik werden.

Transparency Deutschland fordert einen "Legislativen Fußabdruck", ein verpflichtendes Lobbyregister und erweiterte Offenlegungspflichten für Interessenkonflikte, um den Einfluss von Interessen in Gesetzgebungsverfahren nachvollziehbar zu machen. Auch eine Verschärfung der Regeln der Parteienfinanzierung ist längst überfällig. Ein unabhängiger Beauftragter für Transparenz bei der politischen Interessenvertretung sollte die Einhaltung dieser Regelungen überwachen.

Edda Müller, Vorsitzende von Transparency Deutschland, sieht angesichts der Berichterstattung zur Autoindustrie die Verflechtung von Politik und Wirtschaft mit Sorge: "Viele Menschen sind der Meinung, die deutsche Politik lasse sich zu sehr von bestimmten Interessen vereinnahmen. Die Politik muss ihrer Verantwortung für die Beachtung und Umsetzung von Regeln gerecht werden, um das Vertrauen in ihre Integrität nicht zu zerstören."

Neben präventiven Instrumenten müssen Unternehmen bei Verstößen härter bestraft werden können. Es ist endlich an der Zeit für ein Unternehmensstrafrecht in Deutschland.

Internetplattform zur Umsetzung des Koalitionsvertrags
Transparency Deutschland fordert eine öffentlich zugängliche Internetplattform, um eine fortlaufende Überprüfung der Umsetzung des Koalitionsvertrags zu ermöglichen. Der Zeitpunkt ist da, der viel beschworenen, mangelnden Innovationsfähigkeit einer Koalition aus CDU/CSU und SPD sowie populistischen Strömungen etwas entgegenzusetzen. Eine solche Plattform würde den politischen Prozess für Bürgerinnen und Bürger transparenter und nachvollziehbarer machen. Die neue Bundesregierung ist nun am Zuge, das Vertrauen in die Integrität von Politik und Wirtschaft wiederherzustellen.

Hintergrund
Transparency Deutschland sich im Wahljahr 2017 mit 18 Kernforderungen an die deutsche Politik gewandt. Der Katalog umfasst 18 Kernforderungen zu den Themen Lobbyismus, Unternehmensverantwortung, Hinweisgeberschutz, Transparenzgesetze und Bankenaufsicht.
(Transparency: ra)

eingetragen: 02.03.18
Home & Newsletterlauf: 21.03.18

Transparency International: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Markt / Unternehmen

  • Teil der "Koalition gegen Korruption"

    Die Antikorruptionsorganisation Transparency International Deutschland e.V. hat die Stadt Regensburg in Bayern als neues korporatives kommunales Mitglied aufgenommen. Der Vorstand der Organisation stimmte der Aufnahme der Stadt am Freitag, den 15. September 2023, einstimmig zu

  • Blick auf die Risiken ist wesentlich

    Den Beschluss des Rats der Europäischen Zentralbank (EZB), ihr Projekt zur Entwicklung eines digitalen Euro in eine Vorbereitungsphase zu überführen, betrachtet die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) positiv.

  • Mehr Wettbewerb für weniger Steuergeldausgaben

    Wie die öffentliche Verwaltung genau Steuermittel im Rahmen des öffentlichen Einkaufs einsetzt, darüber herrscht in Deutschland wie auch in anderen europäischen Ländern seit Jahrzehnten Unklarheit. Das soll sich mit der Einführung sogenannter "eForms" ändern. Ab dem 25.10.2023 werden standardisierte Bekanntmachungsdokumente für Vergabeverfahren oberhalb der EU-Schwellenwerte europaweit verpflichtend. Die Nortal AG begleitet die Einführung in Deutschland von Beginn an.

  • Datenschutz-Wiki wieder online

    Die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) und der Berufsverband der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e.V. betreiben seit Anfang Juli 2023 gemeinsam das Datenschutz-Wiki weiter.

  • Über ein EQS-System Missstände melden

    Die österreichische Bundesbeschaffung GmbH (BBG) verleiht der EQS Group ihr Partner-Siegel. Der Einkaufspartner der öffentlichen Hand nimmt damit die digitalen EQS-Hinweisgebersysteme in das BBG-Portfolio auf.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen