Halbherzige Umsetzung der Kodex-Vorgaben


Transparenz im Nebel: Wie eine gut gemeinte Initiative durch mangelhafte oder halbherzige Umsetzung am Ziel vorbeiführt
Die Entwicklung der Transparenzregelungen im Gesundheitswesen



Dr. Klaus Geldsetzer

Seit 2016 veröffentlichen pharmazeutische Unternehmen geldwerte Vorteile an Fachkreisangehörige und Organisationen im Gesundheitswesen. Die Fachverbände haben dafür ihre Verhaltenskodizes mit sogenannten Transparenzregeln erweitert. Nach anfänglicher Berichterstattung in der Presse werden die Veröffentlichungen jedoch von der breiten Mehrheit der Bevölkerung nicht wahrgenommen. Zudem meint der Autor dieses Artikels, dass die Regeln eher zur Intransparenz führen, als dass sie die Beziehungen zwischen der Industrie und den Fachkreisen wirklich offenlegen.

Bereits zu Anfang der letzten Dekade zeichnete sich ab, dass einige Länder eine gesetzliche Regelung anstrebten, dass alle mittelbaren und unmittelbaren Geldaufwendungen und sonstigen Leistungen an Angehörige der medizinischen Fachkreise zu veröffentlichen wären. Dies sollte gewährleisten, dass im besonderen Dreiecksverhältnis Patient – Fachkreise – Kostenträger (Kostenträger sind in Deutschland die Krankenkassen) von finanziellen Vorteilen unabhängige Therapieentscheidungen getroffen werden.

Die genannten Fachkreise umfassen "Ärzte und Apotheker sowie alle Angehörigen medizinischer, zahnmedizinischer, pharmazeutischer oder sonstiger Heilberufe und sämtliche andere Personen, die im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit berechtigt sind, Humanarzneimittel zu verschreiben, zu empfehlen oder anzuwenden oder mit diesen in erlaubter Weise Handel zu treiben" sowie "alle medizinischen und wissenschaftlichen Organisationen, diesich aus Angehörigen der Fachkreise zusammensetzen."


Dieser Beitrag aus der Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC) (Ausgabe 2, 2023, Seite 88 bis 93) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZRFC lesen.


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Im Überblick: ZRFC

Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC)

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  • Baubranche: Datenrechte & -sicherheit

    Die zunehmenden technischen Möglichkeiten durch Digitalisierung und KI (künstliche Intelligenz) treibt Unternehmen um. Denn Daten sind das neue Öl, sie sind Unternehmenswerte, die Schutz und Sicherheit brauchen.

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    Was früher Gegenstand freiwilliger Selbstverpflichtung war, wird seit einiger Zeit zunehmend reguliert: die Wahrnehmung der unternehmensspezifischen Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft, neudeutsch Corporate Social Responsibility (CSR). CSR und Compliance rücken damit näher zusammen.

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  • Compliance-Theorien: Ein kurzer Überblick

    Compliance ist ein dynamisches Feld, das von vielen Unternehmen zunehmend als Schlüsselkomponente für ihre Geschäftsaktivitäten angesehen wird. Dieser Aufsatz stellt die wichtigsten Compliance-Theorien überblicksartig vor. Er stellt die Schlüsselkonzepte einer effektiven organisatorischen Compliance vor, indem Theorien der Compliance vorgestellt und überprüft werden. Insbesondere werden die theoretischen Hintergründe von Compliance-Aktivitäten dargestellt.

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