Unterschiedliche Befragungsmodelle


Richtig Befragen will gelernt sein: Zu den Möglichkeiten der Befragungsausbildung in Wirtschaft und Polizei
Polizei setzt verstärkt auf rechtliche Inhalte, Wirtschaft auf Kommunikation




Lisa Marie Kluth, Lisa Stegemann

Befragungen als Mittel der Informationsgewinnung sind sowohl im behördlichen als auch im Kontext wirtschaftlicher Sachverhaltsermittlungen von zentraler Bedeutung. Erstmalig wurde daher im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts Befragungsstandards für Deutschland – BEST untersucht, welche Möglichkeiten zur Befragungsausbildung in den Polizeien bestehen und welche frei zugänglichen Optionen für in der Wirtschaft tätige Befrager existieren. Hierbei konnten sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen beiden Bereichen herausgestellt werden. Eindrücklich wurden dabei auch Defizite in der Angebotslandschaft identifiziert und Wünsche für die Zukunft geäußert.

Befragungen sind sowohl im polizeilichen als auch im außerbehördlichen Kontext ein integraler Bestandteil von Sachverhaltsermittlungen. Während die Befragung in Form der Vernehmung für den polizeilichen Bereich bereits eine etablierte Komponente in den Curricula der Polizeihochschulen darstellt, nimmt die Relevanz von Befragungen im Zusammenhang mit unternehmensinternen Ermittlungen in den letzten Jahren stetig zu.

Dies zeigt sich unter anderem an Entwicklungen wie der EU-Whistleblower-Richtlinie, welche im Rahmen der Überführung in nationales Recht (sogenanntes Hinweisgeberschutzgesetz) eine Verpflichtung für die Einrichtung von Hinweisgeberportalen für Unternehmen und Kommunen vorsieht. Damit einhergehend stellt sich die Frage nach dem Bedarf an entsprechend qualifiziertem Personal. Doch wie können sich außerbehördliche Befrager Befragungskompetenzen aneignen und worin unterscheiden sich die frei zugänglichen Lehrangebote von denen der Polizeien?

Dieser Beitrag aus der Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC) (Ausgabe 1, 2022, Seite 21 bis 26) wurde von der Redaktion von Compliance-Magazin.de gekürzt.
In voller Länge können Sie ihn und weitere hier nicht veröffentliche Artikel im ZRFC lesen.


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Im Überblick: ZRFC

Zeitschrift Risk, Fraud & Compliance (ZRFC)

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    In den letzten Jahren lässt sich eine zunehmende Professionalisierung der Internen Revision beobachten. Eine wirksame Interne Revision liefert einen wichtigen Mehrwert für jedes Unternehmen. Sie hilft bei der Umsetzung der Strategie und der Erreichung der Ziele.

  • Robo-Advising & KI: Eine kritische Analyse

    Nach den Finanzrevolutionen des letzten Jahrhunderts - der Theorie der effizienten Märkte in den 1950er-Jahren und der Behavioral Finance in den 1970er-Jahren - beginnt eine dritte Finanzrevolution: Ich nenne sie Machine Finance. Robo-Advising kombiniert künstliche Intelligenz (KI) und Finanzexpertise für zugängliche, personalisierte Beratung, analysiert Daten, optimiert Portfolios und bietet kostengünstige Anlagestrategien.

  • Zufallsverfahren in der Compliance

    "Dann kann man auch gleich würfeln!" Das ist eine Reaktion, wenn eine Entscheidung nicht begründbar erscheint. Kann es solche Entscheidungen in der Compliance geben? Kann würfeln sinnvoll sein? Ein Blick in die Geschichte, genauer auf die Auswahl des Staatsoberhauptes, bietet einen eindrucksvollen Nachweis, dass Zufallsentscheidungen ausschließlich bewussten Entscheidungen überlegen sein können.

  • Risikomanagement & Familienunternehmen

    Der Großteil der Unternehmen weltweit sind Familienunternehmen. Trotz ihrer ökonomischen Bedeutung hat die betriebswirtschaftliche Forschung erst in den letzten beiden Jahrzehnten verstärkt ihre Besonderheiten untersucht. Das Risikomanagement in Familienunternehmen weist ebenfalls einige spezifische Merkmale auf. Es besteht Grund zu der Annahme, dass Familienunternehmen das Potenzial des Risikomanagements nicht in vollem Umfang ausschöpfen.

  • EU-Regulierung & Deutschland

    Das vorliegende Heft ist wiederum ein deutliches Zeichen dafür, wo derzeit die Regulierung entwickelt und verabschiedet wird. In drei Beiträgen befassen wir uns im Heft 4/2024 des ZRFC mit EU-Richtlinien und ihren Auswirkungen auf deutsche Unternehmen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Schwerpunkte der EU-Regulierung nach den Wahlen zum Europäischen Parlament und der Neubesetzung der Europäischen Kommission verschieben werden.

  • Unlautere, umweltbezogene Marketingpraktiken

    Die derzeitige Welle an neuen Bestimmungen mit Nachhaltigkeitsbezug nimmt weiter Fahrt auf. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der EU-Richtlinie zur Stärkung der Verbraucher für den ökologischen Wandel, die bestimmte Verbote in Bezug auf umweltbezogene Marketingpraktiken regelt.

  • Der Risikobegriff im Lichte der DSGVO

    Der datenschutzrechtliche Risikobegriff wurde bisher insbesondere im deutschsprachigen Raum - im Gegensatz zum Verständnis der meisten anderen europäischen Mitgliedstaaten und entgegen des Gesetzeswortlauts - um eine weitere Voraussetzung ergänzt, nämlich um eine Erheblichkeitsschwelle. Dem hat der Europäische Gerichtshof mit seiner aktuellen Rechtsprechung nun einen Riegel vorgeschoben. Dies hat für Unternehmen weitreichende Konsequenzen hinsichtlich ihrer Datenschutz-Compliance.

  • Soziale Missstände in Lieferketten als politischer

    Am 15. März 2024 hat der Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedstaaten der Europäischen Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) den Weg bereitet. Es werden Sorgfaltspflichten auf bestimmte Unternehmen übertragen, um die Verantwortung einer nachhaltigen Entwicklung entlang der Chain of Activities zu stärken. Neben ökologischen Aspekten richtet sich der Fokus nunmehr auch auf die soziale Dimension - das Ziel, Menschenrechte zu beachten.

  • Transparenz börsennotierter Unternehmen

    Mit dem Aufstieg in die Riege börsennotierter Unternehmen geht zwangsläufig eine erhöhte Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit einher. Insbesondere, wenn Compliance-Verstöße in den Fokus der medialen Öffentlichkeit geraten und mit öffentlich bekannten Unternehmensvertretern in Verbindung gebracht werden, kann die Reputation des Unternehmens nachhaltig Schaden nehmen.

  • Wertschöpfung in der Corporate Governance

    Die Wertschöpfungsrechnung ist ein seit langer Zeit bekanntes Rechenwerk, welches im Laufe der Zeit zu unterschiedlichen Zwecken verwendet wurde. Die wesentliche Besonderheit der Wertschöpfungsrechnung ist die Orientierung an den Stakeholder-Gruppen des Unternehmens, wodurch sie sich als aussagekräftiges Berichtsinstrument für das Corporate-Governance-Reporting anbietet.

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