Entscheidungen über Geld treffen können
Ergebnisse einer Eurobarometer-Umfrage zeigen geringe Finanzkompetenz der Europäer
Ziel der Strategie ist es, Kleinanleger in die Lage zu versetzen, Anlageentscheidungen zu treffen, die ihren Bedürfnissen und Präferenzen entsprechen, und sicherzustellen, dass sie fair und angemessen geschützt werden
Die Finanzkompetenz der Europäerinnen und Europäer ist gering. Das zeigen die Ergebnisse einer Eurobarometer-Umfrage, die die Europäische Kommission veröffentlicht hat. Nur 18 Prozent der EU-Bürgerinnen und -Bürger verfügen demnach über ein hohes Maß an Finanzwissen, 64 Prozent über ein mittleres und 8 Prozent über ein niedriges Niveau. Nur in den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Slowenien erreicht mehr als ein Viertel der Befragten eine hohe Finanzkompetenz. In Deutschland sind es 24 Prozent. "Diese erste EU-Erhebung zur Finanzkompetenz ist ein Weckruf für uns und die Mitgliedstaaten: Gemeinsam müssen wir mehr tun, um das Niveau der Finanzkompetenz in der EU zu verbessern", sagte Mairead McGuinness, EU-Kommissarin für Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und die Kapitalmarktunion.
Sie sagte weiter: "Es liegt im Interesse aller, den Menschen das Vertrauen und die Fähigkeiten zu vermitteln, um fundierte Entscheidungen über ihr Geld treffen zu können. Sie wirkt sich positiv auf das persönliche und finanzielle Wohlergehen der Menschen und die Widerstandsfähigkeit gegenüber Einkommensschocks aus. Sie trägt auch zur Verwirklichung der Ziele der Kapitalmarktunion bei, indem sie die Menschen in die Lage versetzt, die Vorteile und Risiken von Investitionen zu verstehen und Vertrauen in die Kapitalmärkte aufzubauen. Diese Eurobarometer-Umfrage ist ein wichtiger Beitrag zu unserem Verständnis der Finanzkompetenz in der EU und wird uns dabei helfen, unsere Anstrengungen auf die Bereiche auszurichten, in denen sie am dringendsten benötigt werden."
Strategie für Kleinanleger
In einem Gastbeitrag in der Zeitung "Die Welt" ordnet Kommissarin McGuinness die Ergebnisse ein: "Das wiederum bedeutet, dass die Menschen nicht das meiste aus ihrem hart verdienten Geld herausholen." Im Gastbeitrag verweist sie auf die Strategie zu Investitionen von Kleinanlegern, die die EU-Kommission im Mai vorgelegt hatte. Hier werde auch der Verbraucherschutz gestärkt, z.B. durch strengere Regeln für Provisionszahlungen.
Ziel der Strategie ist es, Kleinanleger in die Lage zu versetzen, Anlageentscheidungen zu treffen, die ihren Bedürfnissen und Präferenzen entsprechen, und sicherzustellen, dass sie fair und angemessen geschützt werden. Dies wird das Vertrauen von Kleinanlegern stärken, um sicher in ihre Zukunft zu investieren und die Vorteile der Kapitalmarktunion der EU voll auszuschöpfen. Außerdem werden die Mitgliedstaaten verpflichtet, Lernmaßnahmen zu fördern, die die Vermittlung von Finanzwissen der Verbraucher in Bezug auf "verantwortungsvolle Investitionen" unterstützen.
Aktionsplan für die Kapitalmarktunion
Die Strategie ist Teil des Aktionsplans für die Kapitalmarktunion, der im September 2020 vorgelegt wurde. Dort bekräftigte die Kommission, dass solide Finanzkompetenz im Mittelpunkt des finanziellen Wohlergehens der Menschen steht. Im Anschluss daran haben die Kommission und die OECD im Januar 2022 gemeinsam einen Finanzkompetenzrahmen für Erwachsene entwickelt. (EU-Kommission: ra)
eingetragen: 31.07.23
Newsletterlauf: 14.09.23
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