Sie sind hier: Home » Recht » EU & Europa » Europäische Kommission

Programm "Kreatives Europa"


Kartellrecht: EU-Kommission veröffentlicht Abschlussbericht über Sektoruntersuchung zum Internet der Dinge für Verbraucher
Endergebnisse der Sektoruntersuchung bestätigen die im vorläufigen Bericht aufgeführten Wettbewerbsprobleme



Die Europäische Kommission hat das Arbeitsprogramm 2022 für das Programm "Kreatives Europa" angenommen, auf das die entsprechenden Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen folgen werden. Mit einem Budget von rund 385 Mio. EUR – fast 100 Mio. EUR mehr als 2021 – verstärkt das Programm "Kreatives Europa" seine Unterstützung für Kreativ- und Kulturpartner und berücksichtigt damit die Herausforderungen, die sich aus der COVID-19-Krise und dem zunehmenden globalen Wettbewerb ergeben.

Die EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, sagte: "Die Kultur- und Kreativbranche ist die Seele der europäischen Gesellschaft. Wir wissen, wie widerstandsfähig sich alle Bereiche dieser Branche in den letzten zwei Jahren gezeigt haben. Im Jahr 2022 werden wir das Programm Kreatives Europa durch ein Budget in ganz neuer Höhe unterstützen. Die EU steht der Kultur- und Kreativbranche zur Seite, um ihre Erholung von der Krise zu unterstützen und ihre kreativen Prozesse und ihr Innovationspotenzial zu fördern. Wir laden Künstler/innen, Kreative und Kulturschaffende ein, die zahlreichen Finanzierungsmöglichkeiten, die "Kreatives Europa" bietet, zu erkunden und zu nutzen."

Der für den Binnenmarkt zuständige Kommissar Thierry Breton fügte hinzu: "Im Jahr 2022 werden wir unsere Unterstützung für die von der COVID-19-Krise schwer getroffenen europäischen Kultur- und Kreativbranchen – von Kinos bis hin zu Festivals – verstärken. Mit unserem Programm Kreatives Europa werden wir die Rekordsumme von 226 Mio. EUR für den audiovisuellen Bereich und 35 Mio. EUR für die sektorübergreifende Zusammenarbeit, einschließlich der Nachrichtenmedien, mobilisieren. "Kreatives Europa" wird Innovationen in digitale Technologien und neue Arten von Inhalten fördern, von der High-End-Fernsehserie bis hin zur virtuellen Realität. Im Zuge unserer Bemühungen um den Schutz der Medienfreiheit in der EU werden wir zudem Journalismus-Partnerschaften finanzieren, die beruflichen Standards stärken und die Medienkompetenz fördern."

Der Aktionsbereich Kultur des Programms umfasst neue Aufforderungen und Initiativen für die Bereiche Musik, Kulturerbe, darstellende Kunst und Literatur. Darüber hinaus wird ein Mobilitätsprogramm auf den Weg gebracht, das Künstlerinnen und Künstlern, Kreativen oder Kulturschaffenden die Möglichkeit bietet, für ihre berufliche Weiterentwicklung oder für internationale Kooperationen ins Ausland zu gehen, sich ein neues Publikum zu erschließen, sich an Koproduktionen und Kokreationen zu beteiligen oder ihre Werke vorzustellen.

Im Aktionsbereich MEDIA, der sich auf audiovisuelle Medien konzentriert, werden im Arbeitsprogramm 2022 mehrere Neuerungen eingeführt. Die Entwicklung innovativer Videospiele und virtueller Realitätserfahrungen wird finanziell gefördert. Eine neue Aktion mit der Bezeichnung "Medien 360°" soll sich an führende Industrieforen richten, die mit Unternehmen in der gesamten audiovisuellen Wertschöpfungskette zusammenarbeiten. Zur weiteren Förderung von Innovationen wird das MEDIA-Marktportal für vielversprechende Start-ups eingerichtet. Die Zusammenarbeit zwischen Filmfestivals wird durch Netzwerke gestärkt.

Schließlich werden im sektorübergreifenden Aktionsbereich die Mittel für das "Labor für kreative Innovationen" für gemeinsame Innovationsprojekte, an denen mehrere Kreativbranchen beteiligt sind, aufgestockt, wodurch auch zum Neuen Europäischen Bauhaus beigetragen wird. Außerdem wird die Unterstützung der Nachrichtenmedien durch zusätzliche Maßnahmen zugunsten der Medienfreiheit ausgeweitet.

Das Programm "Kreatives Europa" wird auch Schlüsselfragen aufgreifen, die die Kultur- und Kreativbranche betreffen. So werden durch MEDIA finanzierte Projekte Strategien für Ökologisierung und Diversität einschließlich Geschlechtergerechtigkeit umsetzen müssen. Damit leistet "Kreatives Europa" einen wesentlichen Beitrag zu den politischen Prioritäten der Kommission für Nachhaltigkeit und Inklusion. Im Rahmen des Programms werden Initiativen weitere Prioritäten der EU behandeln, wie den Beitrag zur EU-Strategie zur Bekämpfung von Antisemitismus und Förderung jüdischen Lebens sowie zum Europäischen Jahr der Jugend.

Die Kultur- und Kreativbranche wird auch zur Nutzung von CulturEU aufgefordert, dem neuen Online-Leitfaden für alle verfügbaren EU-Mittel. Auf der interaktiven Website finden sich insgesamt 75 Finanzierungsmöglichkeiten aus 21 verschiedenen EU-Programmen: von Kreatives Europa und Horizont Europa bis hin zu Strukturfonds und InvestEU.

Hintergrund
Der Kultur- und Kreativsektor bereichert mit seinen vielen Facetten seit jeher das Leben in Europa und trägt nicht nur zum sozialen Zusammenhalt und zur Vielfalt Europas bei, sondern ist mit einem Anteil von 4,2 Prozent am Gesamt-BIP der EU und 3,7 Prozent der Arbeitskräfte ein beträchtlicher Wirtschaftsfaktor.

Die für Kreatives Europa von 2021 bis 2027 zur Verfügung stehenden Gesamtmittel belaufen sich auf rund 2,4 Mrd. EUR, was einem Anstieg um 63 Prozent im Vergleich zu 2014 bis 2020 entspricht. Die Aufstockung des Budgets entspricht der erklärten Absicht der Europäischen Union, den Sektor in den kommenden Jahren bei der Erholung zu unterstützen und seine Widerstandsfähigkeit zu stärken. Das Programm umfasst drei Aktionsbereiche:

>> Der Aktionsbereich Kultur deckt alle Bereiche des Kultur- und Kreativsektors mit Ausnahme des audiovisuellen Sektors und der Nachrichtenmedien ab;
>> der Aktionsbereich MEDIA unterstützt den audiovisuellen Sektor und die Filmbranche
>> und der sektorübergreifende Aktionsbereich bietet Möglichkeiten für interdisziplinäre Kooperationen.

Öffentliche und private Einrichtungen, die in der Kreativbranche tätig sind, können mithilfe der "Kreatives-Europa"-Desks, die es in allen EU-Mitgliedstaaten und mit dem Programm assoziierten Drittländern gibt, Fördermittel beantragen. (Europäische Kommission: ra)

eingetragen: 09.02.22
Newsletterlauf: 08.04.22


Kostenloser Compliance-Newsletter
Ihr Compliance-Magazin.de-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Europäische Kommission

  • Forderungen nach mehr Flexibilität

    Die Europäische Kommission hat offiziell eine Verordnung angenommen, mit der europäischen Landwirtinnen und Landwirten eine teilweise Ausnahme von der Konditionalitätsregelung für brachliegende Flächen gewährt wird. Dem vorangegangen waren der Vorschlag der Kommission vom 31. Januar sowie Gespräche mit den Mitgliedstaaten in Ausschusssitzungen.

  • Verwaltungsaufwand für Landwirte begrenzen

    Die Europäische Kommission hat dem belgischen Ratsvorsitz ein Papier übermittelt, in dem erste mögliche Maßnahmen zur Verringerung des Verwaltungsaufwands für die Schultern der Landwirte dargelegt werden. Das Dokument enthält eine Reihe kurz- und mittelfristiger Maßnahmen, die zur Vereinfachung ergriffen werden können

  • Wegweisendes Regelwerk der EU

    Das Gesetz über digitale Dienste ist das wegweisende Regelwerk der EU, mit dem das Online-Umfeld sicherer, gerechter und transparenter gemacht werden soll, und wird auf alle Online-Vermittler in der EU angewandt. Es schützt die Nutzer in der EU besser vor illegalen Waren und Inhalten und sorgt für die Wahrung ihrer Rechte auf Online-Plattformen, auf denen sie mit anderen Nutzern in Kontakt treten, Informationen austauschen oder Produkte kaufen.

  • Untersuchung betrifft mutmaßliche Mängel

    Die Europäische Kommission hat ein förmliches Verfahren eingeleitet, um zu prüfen, ob TikTok in den Bereichen Jugendschutz, Transparenz der Werbung, Datenzugang für Forschende sowie Risikomanagement in Bezug auf suchterzeugendes Design und schädliche Inhalte möglicherweise gegen das Gesetz über digitale Dienste verstoßen hat.

  • Influencer-Posts in sozialen Medien

    Die Europäische Kommission und die nationalen Verbraucherschutzbehörden von 22 Mitgliedstaaten sowie Norwegen und Island haben die Ergebnisse einer Überprüfung ("Sweep") von Influencer-Posts in den sozialen Medien veröffentlicht. Demnach veröffentlichen fast alle Influencerinnen und Influencer (97 Prozent) kommerzielle Inhalte, aber nur jeder fünfte gibt systematisch an, dass es sich bei diesem Content um Werbung handelt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen