Kontra unkritische Pro-TTIP-Haltung
Tausendstes Unternehmen unterzeichnet Aufruf gegen TTIP
Bayern, Baden-Württemberg und NRW besonders vertreten
(30.09.15) - Der Aufruf "Kleine und Mittlere Unternehmen gegen TTIP" hat rasant an Zuspruch gewonnen. Binnen fünf Tagen hat sich die Zahl der Unterstützer von 500 auf 1000 verdoppelt. "Die Unterzeichner/innen kommen aus den industriellen Zentren Deutschlands – wir sind überrascht, dass wir so schnell 1.000 Unternehmen erreicht haben", sagt Gottfried Härle, einer der fünf Mitinitiatoren und Inhaber der Brauerei Clemens Härle. "Das zeigt, wie viele Unternehmerinnen und Unternehmer mit der unkritischen Pro-TTIP-Haltung von Bundesregierung und EU-Kommission, aber auch von Verbänden wie den IHKen, nicht einverstanden sind."
Wer sind die Unterzeichner? "Auffallend viele Unternehmerinnen und Unternehmer kommen aus den industriellen und gewerblichen Schwerpunkten Deutschlands. Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg sind besonders beteiligt. Niedersachsen, Berlin und Hamburg folgen", erklärt Härle.
Am stärksten vertreten sind dabei der Handel, Information und Consulting, Gewerbe und Handwerk und die Freien Berufe (17 / 17 / 21 / 24 Prozent der Unterzeichner). "Das zeigt deutlich, wo der Schuh drückt. Die meisten kleinen und mittleren Unternehmen in diesen Branchen werden von TTIP nicht profitieren – im Gegenteil, gerade nachhaltige Unternehmen oder regionale Handwerksbetriebe werden die Verlierer sein. Ihre Stimme wird aber in den Verbänden der Wirtschaft nicht ausgewogen vertreten. Da dominieren die Industriebetriebe und Großkonzerne", kritisiert Ulrike Saade, Mitinitiatorin und Inhaberin der Velokonzept Saade GmbH. Die Unzufriedenheit der kleineren Unternehmen zeigt sich auch daran, dass Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeitern mit 44 Prozent die größte Gruppe unter den Unterzeichnern bildet.
Hintergrund: Initiatoren des Aufrufes unter www.kmu-gegen-ttip.de sind die Inhaber/innen der Unternehmen Fella Maschinenbau GmbH (Odenwald bei Frankfurt a.M.), der Brauerei Clemens Härle KG (Leutkirch im Allgäu), der Egovision GmbH (Lohmar), der Ulrich Walter GmbH /Lebensbaum (Diepholz) und der Velokonzept Saade GmbH (Berlin). Aus ihrer Sicht verstößt TTIP gegen demokratische Verfahren, gefährdet die Standards in Europa und bringt Nachteile für ihre Unternehmen und die regionale Wirtschaft.
(Arbeitsgemeinschaft "KMU gegen TTIP DE": ra)
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