Best-Practice-Leitlinien für Wertpapier-Compliance
Schutzfunktion von Compliance wird transparenter: Private Banken formulieren Best-Practice-Leitlinien für die Wertpapier-Compliance
Compliance arbeitet deutlicher präventiv und risikoorientiert - Einhaltung gesetzlicher und anderer Rechtspflichten im Wertpapiergeschäft sicherstellen
(25.06.08) - Die privaten Banken haben erstmals eigene Marktstandards für die Wertpapier-Compliance in Form von Best-Practice-Leitlinien formuliert. "Mit diesen Leitlinien zeigen die privaten Banken, dass sie den Kunden- und Investorenschutz ernst nehmen", erklärte Prof. Dr. Manfred Weber, Geschäftsführender Vorstand des Bankenverbandes (Bundesverband deutscher Banken e.V. - BdB), bei der Vorstellung der Leitlinien in Berlin. "Damit wird die Schutzfunktion von Compliance transparent", so Weber weiter. Das schafft zusätzliches Vertrauen bei den Kunden." Außerdem werde deutlich, dass ein prinzipienorientierter Regulierungsrahmen der Aufsicht von den Banken konkret ausgefüllt werden könne.
Die Richtlinie über Märkte für Finanzinstrumente (MiFID) habe laut Bankenverband eine Stärkung der Compliance-Funktion bewirkt. Klassische Compliance-Aufgaben wie das interne Informationsmanagement würden durch kundenschützende Funktionen ergänzt. Compliance arbeite nun noch deutlicher präventiv und risikoorientiert. Die Best-Practice-Leitlinien für die Wertpapier-Compliance sollen den privaten Banken als Orientierungshilfe bei der Neuausrichtung dienen.
"Die Leitlinien formulieren sinnvolle und praxisorientierte Marktstandards", betonte Weber. Dadurch erhielten die Banken Unterstützung bei der Umsetzung der prinzipienbasierten Anforderungen. Gleichzeitig ließen sie den Instituten die notwendige Freiheit, ihre Compliance-Organisation individuell zu organisieren.
"Compliance" ist Bestandteil eines übergeordneten Risikomanagements. Sie soll präventiv durch die Unternehmensorganisation und andere Maßnahmen die Einhaltung gesetzlicher und anderer Rechtspflichten im Wertpapiergeschäft sicherstellen und dient daher dem Kunden- und Investorenschutz. (BdB: ra)
Meldungen: Markt-Nachrichten
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Zusammenhang mit Korruptionsdelikten
Im Jahr 2021 ist die Zahl der Korruptionsstraftaten in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich angestiegen. Von der Polizei wurden insgesamt 7.433 Korruptionsdelikte registriert - ein Anstieg von fast 35 Prozent im Vergleich zu 2020. Auch die Zahl der damit unmittelbar zusammenhängenden Begleitdelikte - hierzu zählen u.a. Betrugsdelikte und Urkundenfälschungen, wettbewerbsbeschränkende Absprachen bei Ausschreibungen, Strafvereitelungen, Falschbeurkundungen im Amt sowie Verletzungen des Dienstgeheimnisses - nahm um über 10 Prozent zu.
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Deutsche Kunden einer Bank in Puerto Rico im Blick
Am 11.08.2020, fanden mehrere Einsatzmaßnahmen wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Steuerhinterziehung in mehreren Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main statt. Im Einzelnen: Ermittlungen gegen einen Geschäftsmann in Brandenburg - Einsatzkräfte des Bundeskriminalamts durchsuchten im Auftrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main (Schwerpunktstaatsanwaltschaft für Wirtschaftssachen) Räumlichkeiten einer Im- und Exportfirma sowie Wohnräume eines Beschuldigten in Brandenburg wegen des Verdachts der Geldwäsche.
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Massiver Datenschutzverstoß
Vierzehn Menschenrechts- und Digitalrechtsorganisationen - darunter auch die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) - starteten, koordiniert von Liberties, die Kampagne #StopSpyingOnUs, indem sie gleichzeitig in neun EU-Ländern bei ihren nationalen Datenschutz-Aufsichtsbehörden Beschwerden gegen illegale Verfahren der verhaltensorientierten Werbung einreichen. Zu den Ländern, die an der Kampagne teilnehmen, gehören Deutschland, Belgien, Italien, Frankreich, Estland, Bulgarien, Ungarn, Slowenien und die Tschechische Republik. Dies ist die dritte Welle einer Kampagne, die 2018 begann. Die ersten Beschwerden wurden bei den britischen und irischen Datenschutzbehörden eingereicht.
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Tausende Briefkastengesellschaften vorgehalten
Seit drei Jahren ermittelt das Bundeskriminalamt im Auftrag der Staatsanwaltschaft München I wegen des Verdachts der Geldwäsche gegen insgesamt drei Beschuldigte. Ab 18.02.2019 erfolgte die gleichzeitige Beschlagnahme von vier Immobilien in Schwalbach am Taunus, Nürnberg, Regensburg und Mühldorf am Inn im Gesamtwert von rund 40 Millionen Euro. Daneben wurde ein Konto bei einer Bank in Lettland mit einem erwarteten Guthaben in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro beschlagnahmt, welches aus der Veräußerung einer weiteren Immobilie in Chemnitz herrührt. Zusätzlich wurde die vorläufige Sicherung von Kontoguthaben bei diversen Banken in Deutschland auf der Grundlage von Vermögensarresten in Höhe von ca. 6,7 Millionen Euro bei zwei beteiligten Immobiliengesellschaften in Deutschland veranlasst.
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Korruption: Dunkelfeld weiterhin sehr groß
Das Bundeskriminalamt (BKA) hat 2017 einen Rückgang der Korruptionsstraftaten registriert. Wie aus dem veröffentlichten Bundeslagebild Korruption hervorgeht, nahm die Zahl dieser Straftaten im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent auf 4.894 ab. Damit wurde 2017 die niedrigste Anzahl von Korruptionsstraftaten seit fünf Jahren gemeldet. Das BKA führt diese Entwicklung unter anderem auf etablierte Compliance-Strukturen in Unternehmen und Behörden sowie auf die damit verbundene Sensibilisierung der Mitarbeiter zurück. Einen Grund zur Entwarnung liefern die Zahlen indes nicht: Nur ein Teil aller begangenen Korruptionsstraftaten wird polizeilich bekannt. Das Dunkelfeld wird weiterhin als sehr groß eingeschätzt.